Church building / Kirchengebäude in Thembalethu

... God has chosen the weak things of the world to confound the things which are mighty; And base things of the world, and things which are despised, has God chosen ... (1Cor 1:27.28) p>p>p>

Samstag, 11. Dezember 2010

Samie und die Müllkippe - Sündenbekenntnisse

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Welch ein Tag!

Hier ein Teil meiner Erlebnisse vom nunmehr bereits gestrigen Freitag: Am Morgen war ich unter anderem auf der Müllkippe. Dort zunächst keine Besonderheit. Doch dann begegnete mir eine brandneue Behausung am Rande der Deponie:

Neuer Plastikplanenverschlag. Davor steht Kena aus Silvertown,
die ihren Lebensgefährten vor 1 Jahr mit einem Messer zur Strecke brachte.
Ei, wer wohnt denn da?

Oom Samie !!!
Wie bitte? Oom Samie wurde zwangsweise und kurzfristig aus dem Krankenhaus entlassen, nachdem die Hauttransplantation gut überstanden war. Dank Kleiderspenden von ehemaligen Mitpatienten hat er damit nicht nur neue Haut auf dem Leib - wenn auch in völlig falschen Größen.

Den blauen Verhau hatte Oom Koos eigens für seinen besten Kumpel gebaut, um diesen vor der prallen Sonne sowie späterem Regen zu schützen.

Architekt Koos vor seinem 'Bauwerk'
Da liegt er nun, der 62 Jahre alte Samuel Lottering in seinem Plastikplanen-Zelt.

Wie würde es dir, verehrter Leser, gehen, wenn du derart nach einem Anschlag auf dein Leben auf einer Müllkippe liegen würdest. Geruchsintensive Umgebung, unpassende Kleidung. Frisch an Bein, Arm und Hinterkopf operiert. Sonne knallt vom Himmel. Kein richtiges Essen. Keine sanitären Einrichtungen?

Keine Ahnung, aber ich weiß, wie Samie spontan reagiert hat, als er mir erzählte, wie es IHM geht:

"Halleluja! Praise Jesus!". 

Das soll dem Samie erst mal einer nachmachen!

Er berichtete, dass er große Freude und Friede im Herzen verspüre. Das konnte ich auch als Außenstehender deutlich merken! Und: Er habe keinerlei Schmerzen! Wie weggeblasen.

Das soll wiederum Jesus erst mal einer nachmachen!

Noch im Krankenhaus hatte Samie einen atemberaubenden Traum - oder war es eher eine Vision zu nennen?:

Ein Mann in weißem Gewand habe Samie durch die Luft Richtung Himmel 'entführt'. Der 'Flug' war so real, Samie hätte Angst gehabt, die Augen zu öffnen. Auf halber Strecke habe der Mann Samie losgelassen, so dass dieser zurückfiel, nun aber ganz sanft auf einer wunderschönen Wiese mit prächtigen Bäumen landete. Auch ein super-kristallklarer Fluss sei da gewesen. Samie war in der Vision sehr durstig und als er sich hinkniete, um zu trinken, sah er im spiegelnden Wasser abermals einen Mann in weißem Gewand hinter sich stehen. Obwohl er dessen Gesicht überhaupt nicht erkennen konnte, wusste Samie, dass der Mann lächelte. Er sagte zu Samie, dass wenn er von diesem Wasser trinken würde, er nie mehr Durst bekäme. Kaum war das gesagt, war der Durst komplett weg. Als Samie seine Augen öffnete, konnte er nicht glauben, dass er sich im Krankenhaus befand - so real war die Vision.

Ab etwa der Hälfte der Erzählung seines übernatürliches Erlebnisses liefen Samie die Tränen über die Wangen. Er war überwältigt. Wow.
 
Samie erzählt seinen Traum.
Eine Weile zurück fragte ich mich insgeheim, wo die Frucht dessen bleibt, was Jesus offensichtlich durch mich auf der Müllkippe tun möchte. Es kann ja nun nicht dauerhaft, also seit nunmehr 9 Monaten, mit ein bisschen Essen nebst "Tischgebeten" und ein paar geistlichen Impulsen getan sein.

Die Bekehrungen von Alicia, Westley und ein paar anderen sowie die Erfahrungen mit Samie drohten etwas hinter meiner aktuellen Frage "wie weiter?", zu verblassen.

Die Bekehrungen vorgestern Abend von Macheten-Freddie -den ich heute nicht traf- und die Bestätigung von Ronnie, der ein echtes Bekehrungserlebnis hatte und mir heute von seiner inneren Erneuerung berichtete, hatten mich indes sehr froh gestimmt und geistlichen Rückenwind beschert.

Mann, dieser Gott der Bibel ist so dermaßen sensationell!

Am Nachmittag geschah dann das Folgende: Um 17.00 Uhr, kehrte ich nochmals, dieses Mal mit Jeanné von der Ekklesia-Gemeinde, zu einem Besuch von Oom Samie auf die Müllkippe zurück. Samie wollte gerne mit ihr reden und auch ihr seinen Traum berichten. Anderen Menschen hat er nichts erzählt. So holte ich also die Dame wunschgemäß von ihrer Arbeitsstelle ab und wir hörten Samies Johannes-4-Erlebnis.

Samie erzählt erneut unter Tränenströmen sein Erlebnis mit Jesus
Bald darauf kam der erste Mensch - und wenig später, der Zweite zum 'Zelt der Begegnung'.

Vicky, Willems Gattin Katrina sowie Jeanné.
Im nicht sichtbaren Bereich, doch mit uns verbunden: Samie
Vicky, links im Bild, Alicias trinkfeste Tante, fing unvermittelt an, unter Tränen ihre Sünden zu bekennen.
Desgleichen Katrina. Auch bei ihr flossen die Tränen. Die beiden Damen fingen an zu schluchzen und Vicky konnte kaum laut beten. Aber Gott hat bestimmt das Herz gehört.

Beide Frauen erhoben ständig die Hände zum Himmel und priesen Gott. Das wiederum hatte ich so noch nie erlebt. Nur über Leute wie Smith Wiggelsworth oder Charles Finney gelesen und gehört.
Katrina berichtete später tatsächlich, dass sie "neues Leben" in sich spüre. Auch sei sie plötzlich völlig nüchtern. Den Eindruck hatte ich in der Tat auch gewonnen. In 20 Sekunden durch den Heiligen Geist ausgenüchtert - ich hoffe dauerhaft. Sie möchte am Sonntag auch zum Gottesdienst abgeholt werden. Oje, ich könnte beinahe einen Bus gebrauchen.

Dann kam die dritte, die vierte und die fünfte bet-willige Person hinzu:
 
Teil der Gebetsgemeinschaft vor Samies Häuptlingszelt. In der Mitte Willem.
Alle beteten zu Jesus und auch Oom Koos hatte Tränen in den Augen. Der Heilige Geist wirkte einmal mehr an unvermuteter Örtlichkeit.

Dieser Tag auf der Müllkippe erschien vielleicht nicht ganz so spektakulär, wie der Pfingstsonntag des 23. Mai 2010 in Silvertown, wo mehrere Menschen krass geheilt wurden. Dennoch stand er in seiner geistlichen Intensität für mich nicht zurück.

Abschied

Jeanné hat mich ebenfalls wieder mal tief beeindruckt. Es gibt hier vermutlich nicht viele weiße Frauen, die so herzlich und liebevoll mit den Verachteten der südafrikanischen Gesellschaft umgehen. Oom Koos, und einige andere sind äußerlich so dermaßen schmutzig! - doch auch Jeanné herzt sie alle rücksichtslos auf einer stinkigen, staubigen Müllkippe.Und das als Frau. Das Herz Gottes!


Anschließend waren Shiela, Jeanné und ich noch zum Abendmahl und zum Dank an Jesus in Jeannés Wohnung zusammengekommen. Auch hier wieder eine wunderbare Gegenwart Gottes.

Shiela und Jeanné betrachten die Fotos der abgereisten Angela in einem
Internetauftritt unter der gewissen Adresse www.uthixo.blogspot.com
Danke Jesus! - und das soll nicht zur Floskel verkommen, sondern ist einmal mehr haargenau so gemeint!

Ausgesprochen passende Losung und Lehrtext für heute, Samstag, 11. Dezember 2010:


Ich will die Übertreter deine Wege lehren,
dass sich die Sünder zu dir bekehren.

Psalm 51,15
Johannes der Täufer predigte:
Tut Buße, denn das Himmelreich ist nahe herbeigekommen!

Matthäus 3,1.2


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Freitag, 10. Dezember 2010

Bye Bye! Our Friend Angela Went Home to Zimbabwe

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Woman of God
Our sister Angela 'Beulah' Machingura (28) went home to her family in Harare last Wednesday.

God willing, she, her parents, her 2 boys, the 2 sisters and finally her husband Kevin will be reunited soon. 

Years back, the Lord blessed her with a diaper machine and so she plans to produce and sell diapers in Zimbabwe. Being an educated woman, it seems not to be impossible. 

Angela stayed here in South Africa for 2 years and had to face several painful obstacles. Yet, I also could observe, that in the midst of this she kept and intensified her deep relationship with Jesus and displayed the 'Joy of the Lord'  in her life.

I came to know a prayer warrior in the past 9 months. A faithful, sincere and steadily growing woman of faith who really loves God and does not play around. 

One of this people that makes you believe in the power of Jesus Christ just by watching them.

Very inspiring to the fellowship of the Ekklesia church as well as to me personally.


Angela's departure brought many tears in particular to the closest sisters Jeanné and Shiela. Ne, Jeanné? :-)

'Luckily' I had to fetch 'Kapmes-Freddie' and Ronnie at the time of Angela's departure for the Wednesday evening service, so it was easier for me as I escaped the most emotional part of the farewell.  

Here is now a collection of the photos that I have of Angela:

June 2010 in town with an ex-convict named "Pieter"as she presented the
Gospel of Hope and encouraged this desperate man, just released from prison.


Weekend prayer trip to the 'Natural-Spring-Farm' with Jeanné and Shiela

With Alicia in the African winter, at the Swartberg mountains.
First time for the two young ladies ever in their lives to touch snow.
With Shiela at the sea in Pacaltsdorp
Again in Pacaltsdorp close to her former home 'Nu Dawn Park'

With Jeanné ...
... and now with the Zimbabwean sisters Judith and MeiShiela 'Irene'
With, Shiela, Aisha and Pastor Jeffrey Mwanyenya
from Bulawayo/Zimbabwe during his visit in November 2010
 
The day before her departure as we met coincidentally in town.
Angela was by then already very excited to go home!



One hour before the departure. In front her best friend Shiela from Zimbabwe.
Right hand side we see her landlady and friend Sarah from Somalia.
Here also with Jeanné as well as with
Sarah's sons Ishmail and Mohammad


By the way: Sarah, a more or less devoted Muslim woman gladly sold just the day before an 'I love Jesus'- cap for R 25 to me. She has lots of them in various colours in stock at her stall! When it comes to money, the religion seems maybe not to be that important. Nevertheless, I would not sell 'Allahu Akbar!' stickers. You cannot convince me otherwise! :-)

Yeah, I know it myself! Mr Geo looks stupid.
Photo taken in Sarah's corrugated iron kitchen at Lawaaikamp.

Travelling the African way.  Packing many huuuuge and heavy bags.
A last glance at Angela's room. A saddened Mohammad.

I believe I will miss Angela's fad in opening many sentences by saying:  

"antchunowat, Mr Geo ? ..."  (and you know what) :-)

Blessings, Sisi!






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Donnerstag, 9. Dezember 2010

Macheten-Freddie, Ronnie, Oom Koos sowie der NISSAN

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Als ich am vergangenen Sonntag auf der Müllkippe war, begegneten mir lediglich 6 Personen. Darunter Oom Koos, der sich erneut -wie auf nachfolgendem Foto festgehalten- eine selbst gefriemelte Zigarette an einem Stück brennendem Reifengummi anzündete.

Wenn schon Lungenschaden, dann wenigstens richtig.

Müllkippenflagge: "Schwarzer Herr auf schwarzem Grund":
Oom Koos, guter Kumpel von Samie

Wer erinnert sich an den tötungswilligen Macheten-Freddie von der Müllkippe von vorletzter Woche?

Rischdisch. Das isser!

Freddie aus Silvertown. Oft zugedröhnt.
Ehemann und Vater von 4 Kindern. Hier auf der Müllkippe.

Freddie sprach mich am Sonntag auf der Müllkippe an. Irgendwie -wie stets bei mir- ergab sich ein Jesus-Gespräch. Er sagte am Ende, dass er am folgenden Mittwoch, also gestern Abend, mit mir in den Gottesdienst gehen wolle und ich solle ihn zuhause in Silvertown abholen.

Kurz gesagt. Er kam wider Erwarten tatsächlich mit. Zwar stand er unter dem Einfluss berauschender Substanzen, doch er war mit leichter Verzögerung bereit. Gewaschen und Rasta-Locken-gekämmt. Hätte ich nie und nimmer gedacht.

Freddies direkter Nachbar in Silvertown, der das Evangelium hörte,
während ich am Mittwoch auf den 'Rasta-Man' wartete


Am gleichen Sonntag begegnete mir auch Ronnie aus dem Township Borcherds auf der Müllkippe, als ich Alicia Essen sowie eine Decke vorbeibrachte und dann zu den Leuten der kleinen Gruppe sprach, dass sie sich unterstehen sollen, dem Kind das Essen wegzunehmen.

Ronnie jedenfalls hat einen religiösen Hintergrund der "Old Apostolic Church" und sagte mir zeitlich und räumlich unabhängig von Freddie, dass er mit zum Gottesdienst gehen möchte. Komisch. Ich hatte keinen von beiden eingeladen noch überhaupt einladen wollen!

Ronnie -links- auf einem früheren Foto auf der Müllkippe
Ehrlich gesagt hatte ich beinahe versucht, ihn abzuwimmeln und zu der Revival-Gemeinde in seiner Nähe seines Wohnorts, der "George-Community-Church" zu schicken. Hat aber nicht geklappt. "Ich gehe nur mit dir!"

Also fuhren Freddie und ich gestern Abend nach Borcherds und siehe da, Ronnie stand schon kirchenfein da. Noch 'ne Überraschung.

Recht adrett: Ronnie links und Freddie rechts. Kurz vor dem Gottesdienst
(Kleidung ist bei näherem Hinsehen nicht so intakt und sauber, wie es scheint)

Im Gottesdienst am gestrigen Mittwoch konnte ich dann sehen und fühlen, dass Ronnie von Gott berührt wurde. Wir sprachen anschließend und er sagte, dass er sich innerlich "so erleuchtet" fühle. Der Heilige Geist wirkte nachweislich an ihm!

An Macheten-Freddie ebenfalls!

Nach dem Gottesdienst haben wir noch in der Gemeinde gemeinsam gebetet und Jesus ins Herz eingeladen. Ronnie hat auf dem Heimweg die Lobpreismusik im NISSAN laut mitgesummt und war bester Dinge. Klasse. Danke, Jesus!

Natürlich habe ich mich gefragt, wie das sein kann. Man könnte sich ja den Mund fusselig reden, argumentieren und diskutieren und nichts passiert.

Es hängt mit dem Geist Gottes zusammen.

Ohne Ihn, Seinen Heiligen Geist sind wir völligst aufgeschmissen. Die 'richtigen' Worte allein bringen wenig.

In Joh. 15,5 spricht Jesus:

Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben; wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht; denn getrennt von mir könnt ihr nichts tun.

Getrennt von Gott, im "Fleisch" agierend, können wir tatsächlich nichts für das Reich Gottes beitragen. Da käme bloß menschengemachte Religion raus. Also müssen wir nah bei Jesus bleiben, wenn wir geistliche Frucht bringen wollen.

Gott ist Geist und wir brauchen Seine Salbung - 'Christus', also 'Messias' bedeutet ja der (von Gott) "Gesalbte".

Und es wird geschehen an jenem Tag, da wird seine Last von deinen Schultern weichen und sein Joch von deinem Hals; ja, das Joch wird zersprengt werden wegen der Salbung. Jesaja 10,27

Christen wurden zuerst in Antioch "Christen" genannt (Apg 11,26). Nicht nur weil sie Christus, dem Gesalbten nachfolgten, sondern weil sie ihrerseits (von Gott, durch den Heiligen Geist) gesalbt waren.

Ein paar "Gesalbte". Junge Leute vor dem Eingang der Ekklesia-Gemeinde
So, und das alles war nur möglich, weil ein gewisser NISSAN an diesem Tag die Werkstatt mit neuen Reifen, neuen Spurstangen und neu vermessener Spur verließ.

"Tie rod ends" heißen die Dinger auf englisch, wie ich lernte.

Spurvermessung bei "Wheels"

Wegen ausgeschlagener Spurstangenlager garstig abgefahrene Reifen
Neue Reifen von und bei "Palm Tyres"
Der NISSAN mit besser erhaltenem Zwilling vor der Werkstatt in George

Dienstag, 7. Dezember 2010

Alica - auf ein Neues

Vergangenen Sonntag erschien Alicia nicht am verabredeten Treffpunkt an ihrem Wohnort, von wo aus ich sie immer zum Gottesdienst abhole.

Also fuhr ich später zu ihr, nur um von ihrer Tante zu hören, dass sie sich auf der Müllkippe aufhält.

Auf der Müllkippe begegnete mir das Mädchen. Sie hat 2 Tagen auf der Halde geschlafen, ohne in der Zeit etwas gegessen zu haben.

Der bekannte Grund: Ihre Umgebung, auch die Tante, schreien sie im Suff an und weiß ich, was sonst alles noch. Da sind die Tränen wieder gerollt, bei dem Kind.

Hier lacht sie wieder. Essen und Decke für die
zunächst letzte bevorstehende Nacht auf der Müllkippe
Um es abzukürzen: Am nächsten Morgen haben wir ihre Sachen geholt und nun ist sie für ein paar Tage auf einer Farm eine gute halbe Stunde von George entfernt. Wer mich oder Jochen kennt, kennt auch die Farm :-)

Dort hat sie erstmal Ruhe und kann ihre Gedanken sortieren. Eddy und Jenny, die aus den USA zurückgekehrt sind, versorgen sie mit dem Alltäglichen und beschäftigen sie etwas in Küche und Garten. So lautet jedenfalls der Plan.

Habe noch nie so dicke Tränen gesehen!
Schon besser: Jenny, Alicia und Hund 'Jess'
Wie die Sache langfristig weitergeht, weiß ich nicht. Bin aber entschieden, dass sie weitergeht. Erstmal bin ich froh, dass eine kurzfristige Lösung gefunden ist.

Die zuständige Sozialarbeiterin hat sich übrigens nunmehr auch aus dem "Fall" offiziell ausgeklinkt, denn Alicia ist nun 16 Jahre alt und muss selbst entscheiden, was sie macht.
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Freitag, 3. Dezember 2010

'n Schritt für Männer

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Somalischer Spazashop in Zone 9, Thembalethu
Als ich in Thembalethu mit somalischen Moslems in Zone 9 über Jesus, Maria, Allah und Mohammed in einem ihrer so genannten Spazashops diskutierte und mein Traktat in arabischer Sprache aushändigte, beschlich mich ein sehr ungutes Gefühl ob der spürbaren Ablehnung ihres einzig möglichen Retters.

Da sie Ihn ablehnen, lehnen sie mich ab, was ausgesprochen biblisch ist, aber man möchte ja als Mensch ungern abgelehnt werden.

In einer Taverne in Zone 7, ebenfalls in Thembalethu, die angeblich nie ein Weißer zuvor betreten hat, erging es mir ebenso.

Zähes, sinnlos erscheinendes Diskutieren mit jungen, angetrunkenen Männern, bar erforderlicher Selbstreflexion und Einsicht.

Puh, zähes Geschäft, dachte ich mir, als ich mit meiner Bibel und einer Dose Fanta Orange bewaffnet, in Heilsarmeemanier, Römer 3,23 zum Besten gab. :-)

Die "Schwarzen Kirchen" in Thembalethu seien voll, die "Weißen Kirchen" in der Stadt aber zunehmend leer, hieß es unter anderem höhnisch aus berufenem Mund aus der Trinkerrunde.

Mir tun die Menschen leid und ich bin nicht verletzt, sondern eher traurig.

Millionenbestseller von W.Busch
So wächst man wohl auch - in den einsamen Stunden allein mit Jesus! Das sage ich ohne Wehmut.

Es ist bei alledem haargenau so, wie Pfarrer Wilhelm Busch in seiner 50 Jahre alten Predigt "Achtung, Sie befinden sich in Lebensgefahr" bei Minute 29:10, sagt:

"Christenstand ist kein Kinderspiel, wie das heute gehandhabt wird - das'n Schritt für Männer."

Ich muss schmunzeln, doch gefühlter Weise kann ich sagen, er hat recht, der gute Willem. 

Am Strand liegen und Micky Maus lesen, fällt leichter.

Als ich gestern Abend am Krankenhaus ankam, war ich obendrein der einzige Beter am Platze.

Aber: "Wenn ich schwach bin, bin ich stark", so Paulus.

Diese Gewissheit im Rücken konnte ich wenigstens an diesem potenziell entmutigenden Tag für Menschen beten.

Besonders schön war, dass ich im Krankenhaus an diesem Abend sehen konnte, dass unter anderem einer Frau, für die ich betete nicht nur die Schmerzen genommen wurden, sondern auch, als sie Jesus ihr Leben gab, der "innere Druck" plötzlich weg war.

Das hat für alle vorherige Ablehnung entschädigt. Danke Jesus!

Erstgenannte Aussage: Ganz eurer Meinung, AWO!
Als ich den guten Samie zuletzt, also gestern, im Krankenhaus, besuchte, hatte er sich von der Operation bereits einigermaßen erholt. Ihm wurde u.a. Haut vom Bein großflächig auf den rechten Arm transplantiert. So weit, so erfolgreich.

Samies Habseligkeiten wurden allerdings zu allem Überfluss in seiner Abwesenheit komplett aus seiner Wohnstatt geklaut.

Die Kleider, die er auf dem Leib trug, waren durch den Anschlag verbrannt und sind bereits vom Krankenhauspersonal entsorgt worden.

Also begegnet mir Anfang Dezember 2010 ein Mann im Alter von 62 Jahren, dem nicht mal das sprichwörtliche "letzte Hemd" geblieben ist. Das ist doch ein starkes Stück! AWO: Tun Sie was!

Mit dem Täter, Biza, habe ich gesprochen, ob ich Samie etwas von ihm ausrichten soll, wenn ich ihn wieder besuche.  

"Nein".
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Dienstag, 30. November 2010

Kinder zwischen Bier und Bär

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Jedes Kind kennt hier Bierflaschen, aber nicht jedes Kind kennt Plüschtiere. Er hat ausnahmsweise beides.

In Lawaaikamp
Kinder haben ihre eigenen Erschwernisse und seien es 6 Finger und 6 Zehen, wie ein mittlerweile verzogenes Nachbarskind.


Das Maß an Vernachlässigung ist hoch. Die beiden nachfolgenden Fotos entstanden letzte Woche in einem Haus in Thembalethu, Zone 9, das die betrunkene Mutter verlassen hatte. Sie besuchte Nachbarn.

Winziges Baby allein zuhaus


Keiner sah nach den zurück gelassenen Kleinen. Das größere Kind auf dem Sofa schläft.

Mein entsprechender Einwand gegenüber der Mutter wurde kommentiert: "Ach lass' sie".

Aber hin zu den positiven Dingen:

In Lawaaikamp traf ich auf einen Schwung Mädchen, die mich Mitte November nach unserer Jesus-Unterhaltung fragten, ob ich zu Weihnachten wieder vorbeikommen würde, um Geschenke vorbei zu bringen.

Mir scheint, Nikolaus, Christkind und Jesus sind hier auch irgendwie zwischen Mythos, Märchen und Wirklichkeit miteinander verwoben. :-)

Onkel, kommst du mit Geschenken wieder?
Überhaupt Kinder. Die sind überall.

Gestern vor meinem Palastgebäude in Thembalethu
Diese unbeschwert wirkenden Kinder auf dem nachfolgenden Foto bescherten mir ebenfalls gestern ein Hochgefühl, kurz nachdem mir in einem Moslemladen harter Herzensgrund begegnete, und mir dieser Umstand etwas aufs Gemüt zu drücken drohte. Gott ist gut.

Wir haben kurz darauf gemeinsam auf der Straße gebetet und die Mädchen haben sich angehört, wie ein Chor von Engelchen.

Engel-Straßenchor von Zone 9, Thembalethu
Auch diese Kinder haben gebetet:

Eintracht in einem Haus
Ob und was jeweils hängenbleibt, weiß ich nicht, man wird es nicht pauschal beantworten können. Sie haben wenigstens die Botschaft gehört.

(Jesus) sprach:


Wahrlich, ich sage euch, wenn ihr nicht umkehrt
und werdet wie die Kinder,
so werdet ihr nicht in das Himmelreich kommen!
(Mt 18,3)
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