Church building / Kirchengebäude in Thembalethu

... God has chosen the weak things of the world to confound the things which are mighty; And base things of the world, and things which are despised, has God chosen ... (1Cor 1:27.28) p>p>p>

Samstag, 24. Juli 2010

Träume sind mehr als Schäume.

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Mal was ganz anderes:

Da ich irgendwann Gott um Träume gebeten hatte, kommen sie auch erstaunlicherweise immer mal wieder und ich wache mitten in der Nacht auf.

Manchmal unter Tränen, so wie beim Traum über eine mir unbekannte Familie Müller.


Im Traum begleitete ich einen etwa 10 Jahre alten blonden Bub zu einem typisch deutschen durch Fliegerbomben teilzerstörten mehrstöckigen Haus.

Der Junge trug sein Fahrrad in den 4. Stock der Hausruine. Oben angekommen, las ich an einer Tür den Namen "Müller". Ich klopfte an und heraus kam eine Dame mit einem 1 Jahr alten blonden Kind. Als die Dame den 10-jährigen sah, kniete sie nieder, gab ihm die Brust und stillte ihn.
Traum aus.

Das ich bei dem unscheinbar wirkenden Traum weinen musste hängt gewiss mit Gottes Mitgefühl für diese Leute zusammen.

So, jetzt bete ich immer mal wieder für die Familie Müller. Interessant, weil ich sie ja nicht kenne und auch das Problem nicht. Vielleicht eine ruinöse Familiensituation? Keine Ahnung.

Die letzten Nächte wachte ich auch jeweils ein paarmal auf und betete für eine Moslemfamilie in Lawaaikamp, die ich kenne.
Erst gestern erfuhr ich, dass Sheila ebenfalls über die gleiche Familie aus Somalia träumte!

Also bete ich im Geist, wann immer mir "Frau Müller" oder die Somalis in den Sinn kommen. Und das ist sogar relativ häufig. Spannend, spannend!

Im 1.Korintherbrief, 14,2 heißt es ja, dass, wer in Sprachen betet, Geheimnisse zu Gott redet. So ist es wohl, denn ich habe keine Ahnung, was ich sage.

Also bin ich überzeugt, dass die Gebete irgendwo irgendwas bewirken.

Gott ist gut! :-)

P.S. Habe für diesen Restmonat leider keinen Internetzugang mehr. Also kein Skype, keine e-Mail und  keinen weiteren Blogeintrag im Juli.

Mittwoch, 21. Juli 2010

Neues von Alicia. Im Schnee, bei El Shaddai und bei Kidstop

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Was gibt es von Alicia zu berichten?

Alicia hatte ich in den letzten beiden Wochen mit vielen meiner Freunde und Bekannten zusammengebracht, die sie lieb haben, für sie beteten, ihr Kleider und Aufmerksamkeit schenkten - und Alicia so annahmen, wie sie ist.

Auf nachfolgendem Bild ist zu sehen, dass wir ihre Familie am Tatort besuchten. Beim Ballspiel mit den Kindern und der Tante ging es unbeschwert zu.

Abigail und Alicias Tante, Vicky


In der zurückliegenden Zeit hatte ich zudem Einiges mit ihr unternommen, auch um ihr eine Alternative zur Müllkippe zu zeigen.
 
Unter anderem waren wir "Schnee anfassen", etwas, was den meisten Leuten in den Townships hier bislang nicht möglich war.

Swartberge bei Oudtshoorn


Alicia im Schnee



 Halbwüste und Schnee dicht beieinander


Auf dem Rückweg sollen andere auch am Erlebnis teilhaben


 Zugegeben kleine Schneebälle, aber immerhin :-)

Als Alicia später einige Schnee-Fotos bei Verwandten und Bekannten im Township Nu Dawn Park zeigte, rief dies ungläubiges Staunen hervor. Es kamen Leute zum Auto, wie Fans bei der Autogrammstunde eines Stars.

Ein Teil der Fangemeinde. 
Man achte auf Leena, die Frau ganz rechts, beim Betrachten des Fotos.

Alicia möchte dennoch gerne wieder zurück in ihr altes Umfeld. Das kommt nicht ganz unerwartet, denn der Wechsel in ein geregeltes Leben bedeutet eine arge Umstellung. Da der Verbleib bei der Familie Meyer ohnehin nur vorübergehend sein konnte, sah ich mich nach Alternativen für sie um. Sozialarbeiter gibt es zwar, aber die sind überlastet und so hatte ich den Hut auf. Ich wollte es ja aber auch so.

Unter anderem stieß ich dann auf die "El Shaddai Lebenswiederherstellungs-Mission" in Pacaltsdorp. Dort leben auf einer ehemaligen Hühnerfarm, in einer Art offenen Kommune 100 Menschen. Ich war mehrmals dort, sprach mit einigen Menschen und war beeindruckt vom Konzept.
Ein einfacher, bescheidener Herr namens David, Ex-Knacki, hat die Farm komplett für diesen Zweck zur Verfügung gestellt, nachdem er zu Jesus gefunden hatte.

El Shaddai, der "Allmächtige"
- eine hebräische Gottesbezeichnung im Alten Testament.


 Leitbild von El Shaddai
Fossi, was fällt dir bei dem Logo auf?

Ein Teil der Anlage. Alles ist sehr einfach gehalten.

Gottesdienstraum

Mit 7 Menschen hatte ich mehrfach engen Kontakt, als ich El Shaddai auslotete. Sie haben sehr starke Zeugnisse, wie Gott sie gerettet hat. Zum Beispiel Gordon, links im Bild unten, einst sterbewilliger alkoholkranker Schullehrer und André, rechts im Bild, Ex-drogenabhängiger Architekt und Vater von 5 Kindern. André hat ein brennendes Interesse, Menschen von Jesus zu erzählen und sie zu retten.

Er möchte mit mir durch die Townships laufen. Vielleicht wird das was. Ich bete ja schon länger, dass das, was ich mache, jemand übernimmt und in der Tiefe als Hirte fortführt, der ein Herz für diese Menschen hat.

Gordon, der Koch der Kommunität 
stimmt spontan ein Lobpreislied an

Pastor Richard, 52, unten im Bild, mit dem ich mich lange unter anderem wegen Alicia unterhielt, sah als 19-jähriger einen Bettler auf der Straße in Kapstadt sterben. Dieses Erlebnis ließ ihn nie mehr los und führte dazu, dass er 30 Jahre später diese Arbeit mit El Shaddai aufbaute. Hat er mir mit feuchten Augen erzählt.

Jeden Morgen um acht Uhr findet ein Gebets- und Andachtszeit statt. Als ich mit Alicia dort war, ging es prompt um ihr Thema. "Negative Seelenbindungen".
Dass Richard als Angehöriger der als traditionell geltenden methodistischen Kirche, in der Morgenandacht en passant auch über die Bedeutsamkeit von Geistestaufe und Sprachengebet referiert hat, verblüffte mich einigermaßen. Man lernt nie aus. Schubladen sind gefährlich.

Richard und ich sind uns schon nach wenigen Begegnungen sehr nahe und mir fällt auf, dass mir hier in George viele starke Männer und Frauen des Glaubens begegnen.

Pastor Richard

Wie auch immer, Alicia möchte jedenfalls zurück in ihr altes Umfeld und kann sich nicht vorstellen, eine zeitlang hier im geschützten Raum zu leben. 

Weiter ging es also später mit Alicia unter anderem zu einer christlichen Ganztagsschule von Youth for Christ, um zu sehen, was hier geht.

Schule, die im Township Borchards gestrandete Kinder betreut

Die Initiatorin und Leiterin der Schule, Bettie

 Wenn hier wer was "leitet", so wie Bettie, dann heißt das "Arbeit"


Die Lehrerin Babsie im Klassenraum

Auch sehr schön, das Engagement der Schule hier. Alicia würde auch gerne teilnehmen, denn in eine "normale" Schule kann sie nicht mehr gehen. Aber es erhebt sich die Frage nach dem Transport von ihrem Wohnort zur Schule und nachmittags zurück. Diese kleine Einrichtung kann es jedenfalls nicht leisten und ich leider dauerhaft auch nicht. 

War mit Alica zum Gespräch beim "Jugendamt" ACVV. Von dort bekam ich nach Diskussionen und Telefonaten grünes Licht, sie zurück zu bringen, wo sie herkommt. Das habe ich dann am vergangenen Freitag auch getan. Einerseits schade, dass sie sich so entschieden hat, andererseits bin ich sehr zuversichtlich, dass sie dennoch ihren Weg gehen wird.

Was mich überraschte, war, dass sie selbst zwar zurück in ihre alte Umgebung will, aber ihren gleichaltrigen Cousin Francisco genau aus diesem Haus herausholte. "Dort ist es nicht gut für ihn. Er trinkt und macht Unsinn", ließ die Chefin verlauten.
Alicia überzeugte also in meinem Beisein ihren Opa, dass er den Buben aufnimmt. Übrigens: Der Opa ist der, für den wir vor Monaten eine Woche nach ihrer Bekehrung mit Sami im Krankenhaus gebetet hatten. Opa ist seitdem fit und kann sich nun also um seinen Enkel kümmern.   
Alicia übernahm komplett die Organisation der Angelegenheit. Ich hielt mich aus allem raus und war nur der Fahrer.

Opa vor seinem Heim mit Francisco im Township Nu Dawn Park.

Als ich mit Alicia letzten Freitag auf dem Weg zum Jugendamt ACVV war, wurden wir von der Kripo angehalten. Gerüchteweise hieß es, die WM und die Zeit danach würde genutzt, um Kinder ins Ausland zu verschleppen. Prompt fiel ich wohl in die Kategorie der Verdächtigen. Nicht leicht, mein Verhältnis und meine Motivation jemandem zu erklären, der Jesus nicht kennt und ob der Konstellation im NISSAN etwas voreingenommen schien. Aber irgendwann war auch das überstanden.

 Die Kripo trennte mich von Alicia und stellte Fragen ...

Am Sonntag, als ich das Mädchen mit einigen anderen, wie immer zum Gottesdienst abholte, war sie bestens gelaunt. In der Gemeinde wurde lange über sie gebetet und obwohl ihr englisch schwach ist, gab es viele Tränen bei ihr. Ich nehme an, dass ihr Geist bezeugt hat. Jedenfalls haben sie viele Leute lieb, nehmen sie in den Arm oder fragen nach ihr.

Vorletzten Sonntag gab es im Gottesdienst wieder einen Geschenketisch. Wer es sich leisten kann, gibt neue Gegenstände ab, die dann den Bedürftigen in der Gemeinde zugute kommen. So gab es vom Mikrowellenherd über Toaster und Bibeln allerlei, was den Besitzer wechselte. Alicia nahm sich eine Barbiepuppe im Klarsichtkarton mit Kleidern. So ähnlich wie die auf dem Bild links. Als ich sie ein paar Tage später fragte, ob sie das Püppchen umgekleidet hätte, sah sie mich entsetzt an:  

"Nein, die Packung mache ich doch nicht auf! Das ist viel zu wertvoll. Die Puppe sitzt als Zierde samt Verpackung auf meinem Bett".

Dass Alicia abgesehen davon, von Gott ergriffen ist und ihren Weg mit Jesus gehen wird, erkenne ich an scheinbaren Kleinigkeiten:

 Feder als Lesezeichen in ihrer Bibel


Ausschnitt aus Psalm 23, "Der Herr ist mein Hirte ...", und 
"Jesus, liebe dich, Alicia"
Beides schrieb sie in "Das erste Buch über Gott", das ich ihr vor Monaten gab. 
Von mir hat sie diese Anregung nicht, aber wohl von Ihm.

"Gott arbeitet in meinem Herzen"
sowie
"Ich glaube, Jesus spricht zu mir"


Ganz nebenbei gab es am vergangenen Sonntag noch einen Highscore beim Transport im NISSAN zum Gottesdienst. Elf Personen, darunter 3 Erwachsene!

Nur gut die Hälfte der Highscore-Crew

Alles wird gut! Nicht wegen ihr, oder mir, sondern wegen Ihm!

 Tomoresia, Alicia, Abigail, Francisco.
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Sonntag, 18. Juli 2010

Der Trug des Seins.

Nachdem mich Nachfragen über Alicias Befinden erreichten, will ich die hier dieser Tage beantworten. Zunächst aber schnell eine andere Begebenheit:

Am 9. Mai hatte ich über eine virtuose 2-Mann-Band hier berichtet. Prima Musiker, tolle Lieder über Freiheit und Liebe, aber doch kein Vergleich zu IHM, dachte ich mir seinerzeit.

Martin -rechts im Bild- mit Bandkollege

Als ich unlängst mit Alicia im Krankenhaus zur Untersuchung war und kurz zum Auto ging, um etwas zu holen, sprach mich zunächst ein ungesund aussehender Herr an, ob ich ihn mit in die Stadt nehmen würde. Das musste ich ablehnen, weil ich ja bei Alicia war, aber ich erkannte ihn und lobte ihn ob seines Gitarrenspiels. Dann dachte ich, dass es das nun war, mit dem Gepräch.
Er antwortete allerdings wörtlich, wie ein Hilferuf:

"Aber ich habe ein ernsthaftes Drogenproblem. Musiker halt."

Das kam so selbstverständlich. "Musiker halt". Und so deprimiert. Verzweifelt. So völlig uncool. Traurig. Leer. 

Leute, das Leben ohne Jesus ist uncool und leer, auch wenn es äußerlich glitzert und spaßig mit "Flower-Power" daherkommt. Selbst wenn man super Gitarre spielen kann. 

Pastor Wilhelm Busch hat in seinen 60er Jahre Predigten gerne den Vers Jer 2,19 zitiert: "Du musst innewerden und erfahren, was es für Jammer und Herzeleid bringt, den HERRN, deinen Gott, zu verlassen."

Der harte Prophetenausspruch passt ein- ums andere Mal. Ich sehe es täglich. Das Leben ohne Gott bringt früher oder später Jammer und Herzeleid. Nicht, dass Gott selbst das Leid bewirken würde, aber das Leben ohne Gott in dieser Welt verletzt und macht schwach.
 
Martin, so stellte er sich während unseres Gespräches vor, ist erst 49, sieht aber für mein Empfinden deutlich älter aus. Ich habe ihm von Jesus erzählt und für ihn vorm Krankenhauseingang gebetet.
Der Gitarrenvirtuose ist also auch nur ein Mensch wie alle anderen. Mit einer ausgesprochenen Begabung zwar, aber doch auch mit allen Nöten. Mir tat Martin jedenfalls sehr leid, als ich ihn ohne Maske sah.

Martin sagte mit großer Ernsthaftigkeit, er wolle jetzt Jesus anrufen, wenn er alleine losläuft. Ich wünsche ihm sehr, dass er das getan hat.

Grenville aus Blanco

Ich hatte mich noch keine 3 Meter wegbewegt, sprach mich ein weiterer Mann, der eigentlich am Joggen war (!) an. Muss ich mich entschuldigen, oder wie? :-) Es passiert ja wirklich. Ich denke mir das nicht aus. :-)

Er, Grenville, erzählte, dass er vor 1 Jahr aus dem Gefängnis entlassen wurde und jetzt in Blanco, einem Stadtteil von George, eine Sozialarbeit macht. Ich fragte ihn aufgrund meiner merkwürdigen Vorefahrungen. Bist du einer von den Nummern? "Ich war einer von den 28ern"

Wir unterhielten uns und er bestand darauf, dass ich mit ihm Kontakt aufnehmen soll. Ich bin ja selbst sprachlos und weiß nicht, wie ich sagen kann, dass ich mir die Dinge nicht aus den Fingern sauge.

Genausowenig wie die Begegnung mit einer Dame, die der Ex-Nationalspielerin Steffie Jones - die Frau auf dem Foto -  etwas ähnlich sieht. Ich kenne sie als Bedienung in einem Restaurant. Den Namen der Frau habe ich vergessen. Jedenfalls traf ich sie als Patientin ebenfalls an diesem Tag im Hospital.

Tags darauf, nachdem ich wegen Alicia bei ACVV war, ging ich um die Ecke und betete in einer entlegenen Sackgasse, in der ich noch nie zuvor im Leben war. Wer läuft auf mich zu? Diese erkrankte "Steffie Jones" mit ihren 4 Kindern. Ich fragte nach ihrem Befinden usw und auch sie empfing Gebet.

So. Ich hatte noch 2 ähnliche Erfahrungen im Restaurant Ocean-Basket mit den weißen Bedienkräften Samantha und später mit Angi, aber davon erzähle ich nicht. Ich erspare das "Vogelzeigen" des genervten Lesers :-)


Donnerstag, 8. Juli 2010

Das Verbrechen. Die Wende.

Hatte eine längere Schreibpause, da ich ziemlich beschäftigt war und keine Zeit zum Schreiben fand. 

George, 5 Tage vor dem Halbfinale Deutschland - Spanien

Während vielerorts die bevorstehenden WM-Halbfinals im Mittelpunkt standen, hatten am vergangenen Sonntag morgen die Attacken in meinem Umfeld einen weiteren Höhepunkt erreicht.

Es ist ja so, dass hier in den Townships und in den squatter camps ein sehr rauhes Klima herrscht. Kindesmissbrauch ist eines der Dinge, von denen ich weiß, dass sie alltäglich sind und nur selten zur Anzeige gebracht werden. Viele dieser Taten geschehen im familiären Umfeld und die Opfer wissen nicht, wohin mit ihrem Leid. 

Sonntag:
Als ich Alicia und 5 weitere Kinder, zwischen 6 und 11 Jahre alt, zum Gottesdienst abholen wollte, eröffnete sie mir unter ungewollter Entleerung der Blase, dass sie tags zuvor vergewaltigt worden sei. Der Täter hatte sich mit Kerze und Messer ihrer Schlafstatt genähert...

Jeanné mit einigen der Kinder nach dem Gottesdienst am Tatort

Das Mädchen Alicia ist 15 Jahre alt, raucht nicht und hatte noch nie einen Partner, was eine sehr große Ausnahme in diesem Umfeld ist.
Ich hatte ihr just zuvor gesagt, dass sie als einzige hier die Kraft hat, den Teufelskreis von Alkohol, Drogen, Gewalt und früher Mutterschaft zu durchbrechen, wenn sie nah bei Jesus bleibt. Und nun das.

Der Mann, dem sie die Tat zuschreibt, ist ein alt wirkender Mann mit dem Spitznamen "Smokey". Er wohnt zeitweilig im Haus und ist bereits aufgrund seiner gesamten äußeren Erscheinung bzw. seines Pflegezustandes eine Höchststrafe für jede Frau. Von anderen hörte ich, er hätte angekündigt, Alicia "ein Kind zu machen".

Ich kenne"Smokey" von der Müllkippe als freundlich-distanzierten Empfänger von Brot und Obst.
Erst vorletzten Sonntag half er mir, den Nissan aus dem Matsch heraus wieder flott zu bekommen, als ich die kleine Herde zum Gottesdienst fuhr.

Am Sonntag früh jedenfalls, dem Tag nach der Tat, saß er doch dreist vor dem Haus, als ich kam und Alicia mir erzählte, was geschehen war. Ich weiß nicht, ob er erwartete, dass ich seinem Leben auf der Stelle ein Ende bereite, oder er sich sicher fühlte?

Es ist kein Kampf gegen Fleisch und Blut und so nahm ich mich zusammen und würdigte seine Anwesenheit nicht.

Nachdem ich nach einem Gebet für Alicia die 5 kleinen Schäfchen zum Gottesdienst fuhr und der Obhut der lieben Damen von der "Kinderkirche" der Ekklesia-Gemeinde überlassen hatte, verbrachte ich den Beginn des Gottesdienstes nur sehr angeschlagen. Ich wusste nicht, wohin mit mir.

Vor zwei Monaten, am 8. Mai 2010, nach den Ereignissen auf der Müllkippe, schrieb ich:

"Auch über die Müllkippensituation mit den Gangstern dachte ich noch länger nach. War ja unberechenbar. Ich glaube, ich hätte mein Leben für Alicia und Sami gegeben, wenn es hätte sein müssen. Es musste nicht sein, aber das dazu passende Gefühl war und ist vorhanden. Ich verstehe jetzt wieder ein bisschen mehr, wie es ist, wenn es heißt, dass Jesus sich für uns hingegeben hat." 

 Da war das sehr tiefe Gefühl wieder: 

"Mein liebes Kindlein!!!"

Ich zweifle nicht mehr an der Güte und Liebe Gottes und ich habe gespürt, dass ich Jesu Tränen und nicht meine eigenen für das Mädchen weinte. Wer das nicht erlebt hat, kann es nicht verstehen, es ist keine emotionale Erschütterung, wir man es z.B. bei einem Trauerfall erlebt, es fühlt sich völlig anders an.

Jedes unsere Unglücke und die Tragödien des Lebens beweint Jesus selbst. Er weint um uns und mit uns. Auch in Getsehmane. Er weint um seine Kinder in dieser gefallenen Welt und leidet mit ihnen!

Ich habe, obwohl bewusst in der letzten Reihe, am Ausgang sitzend, viel Gebet in der Gemeinde empfangen, weil mein Verhalten nicht verborgen blieb. Mein Friede kam zurück und ich wusste, dass Jesus sie heilen wird und das mehrfach erstattet, was Satan ihr genommen hat.

Ich habe einige Lebensberichte von Frauen gelesen oder angehört, die Extremes erlebten und durch die Kraft des Heiligen Geistes geheilt wurden. Die KZ-Inhaftierte Corrie ten Boom ist ein bekanntes Beispiel. Hier ein beeindruckender Bericht von Janice McBride in englisch. Die Dame überlebte 3 Abtreibungsversuche, wurde ihre ganze Jugend über von der Mutter krankenhausreif geschlagen, von verschiedenen Männern permanent vergewaltigt und emotional misshandelt. Sie bereist heute die Welt und erzählt anderen Frauen von der überwindenden Liebe Gottes.

Nach dem Gottesdienst am Sonntag morgen, fuhr ich mit Jeanné und ihrem Gatten Hein zu Alicia, beteten für sie und riefen die Polizei.  Die Tante und zugleich "Pflege"-mutter Vicky war ziemlich berauscht und nicht zu gebrauchen. Sie sagte, Smokey sei nicht mehr da und doch: Der mutmaßliche Täter wurde wenige Minuten später im Haus festgenommen.

 Smokeys Abtransport vom Tatort


 Hein von der Ekklesia-Gemeinde zum Gebet am Tatort


Anschließend begleiteten Jeanné und ich das Mädchen zur Vernehmung bei der Polizei, zur Opferbetreuung, ins Krankenhaus zur medizinischen Beweisuntersuchung sowie zur medikamentösen AIDS-Vorsorge. Ein ganztägiges Mammutprogramm für das Mädchen, das zwischen Tränen, gefühlter Entwürdigung und Einschlafen vor Übermüdung hin- und hergependelt ist.

Im George Hospital


Es kostete einiges an Zureden, dass sie sich das überhaupt traute, denn sie hatte verständlicherweise große Angst vor diesem Schritt. Ich zog zum ersten und einzigen Mal meine Trumpfkarte und erinnerte sie daran, dass Jesus ihr selbst sagte, sie könne mir vertrauen und solle "das machen, was ich sage". Also bat ich sie, mir zu vertrauen und den Schritt zu wagen. Auch dass ich den ganzen Weg mit ihr gehen würde.
Immerhin würde der Täter sie nie mehr in Ruhe lassen und zudem seien noch ein paar ebenso gefährdete kleine Mädchen im Haus.

Wir waren dann an diesem Mammutsonntag am Abend wieder mal im Kentucky, denn keiner hatte was an diesem Tag gegessen. Die junge Opferbetreuerin Lucrisia, selbst Missbrauchsopfer und Christin, gleich mit.

Die staatliche Beratungsstelle von Lucrisia hat die Parole "Aus Opfern Überlebende machen". Das klingt sympathisch, reicht aber, wie ich finde, nicht für die Opfer. Sich an einem seidenen Faden durchs Leben zu hangeln und irgendwie zu "überleben" ist nicht Gottes Plan für uns. Jesus verspricht uns in Joh 10,10 "Leben im Überfluss - die Fülle" und sagt in Röm 8, dass wir durch ihn weit überwinden. Im englischen: "We are more than conquerors". Wir sind mehr, als Überwinder, Eroberer, Bezwinger!". Ich finde, Gott gibt uns generell geniale Verheißungen - und Er sagt uns zu, dass wir durch ihn unserem Schmerz aus der Vergangenheit überwinden.

"Aus Opfern Überlebende machen"

In alledem hat sich Jeanné am Sonntag wie eine Mutter gekümmert und Alicia mit nach Hause zur Notübernachtung genommen, wo sie ihr erstes Schaum-Bad im Leben nahm. Jeanné hat sie eigenhändig gebadet und sie einer Pediküre / Maniküre unterzogen.
Das, was die Frau, die ansonsten arg im Stress ist, macht, ist gelebte Jesusnachfolge. Wenn das Leid am Größten ist, zeigt sich wohl auch die Liebe am stärksten. Ich selbst hatte keine Möglichkeit, eine Unterkunft für das Mädchen zu stellen und so war ich Jeanné wirklich unendlich dankbar, dass sie in Alicia ihren "Nächsten" gesehen hat..

"Wer ist mein Nächster", fragte der Schriftgelehrte in Lukas 10. Ich würde ihm antworten:

"Der deinen Weg kreuzt. Den du sehen, anfassen, spüren kannst. Der, dessen Bedrückung und Schmerz du wahrnimmst. Den du leiden siehst. Der verletzlich und schwach ist - Der, der nirgendwo einen Helfer sieht. Außer in dir!"

"Sparky's" Kripoabteilung in George-Blanco

Während des stundenlangen Krankenhausaufenthaltes am Sonntag, als die Opferbetreuerin Lucrisia und der Kriminalbeamte "Sparky" Sparks von "K 11", der einige Beweisstücke im Haus sicherstellen wollte, zum Tatort fuhren, baten sie mich mitzukommen und so begleitete ich sie und lies mir gleich die spärlichen Habseligkeiten Alicias aushändigen.

Was mich betrifft, so bin ich entschlossen, das mir Mögliche zu tun, um Alicia aus ihrem destruktiven Umfeld herauszubringen. Aber das liegt auch an ihr, sie muss es wollen.
Sie möchte eigentlich gerne Lehrerin werden. Das erscheint aber illusorisch angesichts von nur 3 Jahren Schulausbildung und dem Überschreiten der Altersgrenze für einen weiteren Schulbesuch.

Es wird aber der Tag kommen, da wird sie Menschen nicht über Biologie und Geschichte, sondern über die Dinge Gottes lehren. Allemal wünsche ich ihr das.

Montag:
Am Montag früh hatte ich Alicia um 7.15 Uhr für einen weiteren Krankenhausbesuch bei Jeanné abgeholt. Anschließend ging es mit Detective Inspector "Sparky" Sparks zur Staatsanwaltschaft zur Anhörung. Danach zu Sparks' Büro. Schließlich noch zur fotografischen Beweissicherung an den Tatort. Oh, Jammer! Was für eine Prozedur für das Mädchen. Rechtlich erforderlich, aber sehr belastend für sie, die von Amt zu Amt und von Frage zu Frage geschubst wird. Das gab wieder viele Tränen bei ihr.

 Sparky und Alicia in seinem Büro

 Aushang an Sparkys Bürowand:

Dann ging es zu verschiedenen Stellen, um eine angemessene Bleibe für sie zu finden. In einem Land, das übervoll von AIDS-Waisen und Kindern aus zerrütteten Elternhäusern ist, gibt es nur wenige freie Plätze.

Noch schwerer ist es, ein christliches Umfeld zu finden, wie man es sich für seine eigene Tochter wünschte. Genau das ist aber mein Anspruch. Ich kenne unzählige Townshipkinder in Not, aber dieses Mädchen habe ich in besonderer Weise auf dem Herzen. Sie kommt nicht in irgendein Heim!

Dass ich so denke, ist übrigens erstaunlich, denn Alicia ist introvertiert. Redet kaum und lacht fast nie. Nicht das typische Sonnenscheinchen, das jedermann gleich vom Fleck weg adoptieren möchte.

Am Montag besuchte ich Papa Oli, der Alicia sehr lieb von Jesus erzählte und mit ihr betete.
Er stellte auch einige Kontakte für mich her, so dass ich daraufhin mit Organisationen und Pastoren telefonieren konnte.

 Papa Oli Raper, 87, in seinem Studierzimmer lässt Kontakte spielen


War bei Options -keine Plätze- und schließlich bei ACVV in George, ebenfalls einem christlichen Hilfswerk.

"ACVV-Sentrum" in George

Von dort gab es die Zusage einer vorläufigen Möglichkeit der Unterbringung bei einer Familie Meyer. Dort zog sie also ein, nachdem Alicia und ich in der Stadt noch einige Kleider usw. für sie gekauft hatten.

 Nell, die Sozialarbeiterin von ACVV rechts im Bild
sowie Frau Meyer, die Mutter des Hauses

Ich muss oft völlig unmotiviert für das Mädchen weinen und beten. Manchmal heißt es in der Bibel. "Und die Kinder Israels schrieen zum Herrn". Nun kann ich aus erster Hand sagen, wie das ist, wenn man "zum Herrn schreit". Das ist wörtlich zu nehmen und nicht bildlich oder lyrisch zu verstehen!
Ich weiß auch warum: weil Jesus höchstselbst mir das Kind aufs Herz gegeben hat. Ich habe es mir nicht ausgesucht. Ich bin kein guter Kerl, ER ist es! Und das kann ich mir nur so erklären, dass er etwas mit ihr vorhat. Aber genau weiß ich es auch nicht, wie es zusammenhängt.

Dienstag:
Am Dienstag besuchte ich sie mittags und traf auch auf den Sohn des Hauses, einen etwa 35 Jahre alten Pastor einer kleinen Pfingstgemeinde in Pacaltsdorp, der gerade aus Kapstadt kam, wo er in dem Riesentownship "Mitchells Plain", 1-2 Millionen Bewohner, die gute Nachricht predigte.

Alicia hatte gut geschlafen und fühlte sich wohl im Haus bei Familie Meyer. Sie bat mich um eine neue Hose, da ihre alte Trainingshose, ihre einziges langes Beinkleid, in Fetzen hing. Also schlug ich vor, sie zum Hosenkauf mit in die Stadt zu nehmen. Ich hatte meine "Autorität", die mir von den Behörden, mit denen ich zu tun hatte, zugestanden wurde, bereits offiziell an die Mutter des Hauses abgegeben und diese erbat, dass das Mädchen zuhause bleibt und isst. Das war völlig in Ordnung so. Ich nahm das widerspruchslos an und bestärkte die Mama in beider Beisein. Aber Alicia hat sich an mich geklammert und die Tränen liefen. Oje, welch Herzeleid. Ich weiß nicht, für wen diese Situationen bewegender sind. Für sie oder mich. Aber die Hausmutter hat recht und Alicia wird lernen, was sie mangels Erziehung nie lernen durfte.

Ehepaar Meyer vor ihrem Haus in Pacaltsdorp


Am Dienstag Abend im Revival (Erweckungs) -Gottesdienst, zu dem ich auch die Hausmutter, Frau Meyer, mitnahm, wurde Alicia stark vom Heiligen Geist berührt. Sie erzählte mir später, dass ihr ganzes Inneres ganz warm wurde, als sie auf dem Boden lag.

Mittwoch:
Am Mittwoch Morgen dann, in einem weiteren Revival-Gottesdienst, klatschte sie ein paar Mal enthusiastisch, während der Predigt in afrikaans über das Thema "Siegreiches Christenleben" oder spang auf! Wow, wow!
Als Gebet für innere Heilung angeboten wurde, fragte ich sie, ob sie nach vorne gehen möchte.
Sie antwortete, dass sie es nicht braucht.

Während wir anschließend in der Stadt waren, - unter anderem bei meinem Freund Isaak in der Moslemgaststätte essen - und Zeit gemeinsam verbrachten, lachte sie ein paar mal, Pfiff, und machte hie und da einen Hopser beim Gehen. Das hatte ich noch nie bei ihr gesehen.

All dieses Verhalten ist ungewöhnlich für sie.

Oft bestehen negative Seelenbindungen im geistlichen Raum zwischen Opfern und Tätern oder zu den Menschen, die einen sehr schlecht behandeln oder behandelt haben. Das ist ein wesentlicher Grund, warum es Frauen, die misshandelt werden, zur Verwunderung aller anderen, immer wieder zurück zieht, an den Ort des Schreckens.

Alicia habe ich gefragt, sie hat kein Heimweh!

 Alicia in einem Kleidergeschäft

Ich hatte mich mit ihr auch über meine Rolle in ihrem Leben unterhalten. Jesus hat sie mir aufs Herz gegeben, vielleicht, um ihr durch mich ein Teil der geraubten Kindheit zurückzugeben, nachdem sie verstoßen war, auf der Müllkippe lebte, oder sonst in schrecklichen Familienverhältnissen hauste. Jesus ist der Autor der Liebe, die sie jetzt gerade durch unterschiedliche Menschen erfährt. Er ist auch der Autor ihrer inneren Heilung. Ich meine, Alicia wird tatsächlich nicht jahrelang durch ungezählte Seelsorgesitzungen gehen müssen.

Am Freitag möchte sie mit mir zur Müllkippe zum Essen ausgeben sowie am Freitag Abend zum Jugendgottesdienst in die Ekklesia-Gemeinde. Sie erinnerte mich außerdem daran, die Kleinen für den Kindergottesdienst am Sonntag nicht zu vergessen. Oh, wie schön.

Was mich betrifft, so bin ich weiterhin begeistert von Jesus. Die meistunterschätzte Person im Universum.

Von Nichtchristen und Christen.

Donnerstag, 1. Juli 2010

Live von der Erweckung: Der bekehrte Polizist und das Aschenputtel mit der Nummer 28

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Gestern und heute früh war ich wieder mit einigen Kindern und Jugendlichen von der George Community Church unterwegs, um Leuten das Evangelium zu bringen.



(Kinder legen im Township "Borchards" einer alten Frau die Hände auf und beten für sie)

In einem Falle hatten sich ein paar kleine Kinder bekehrt (siehe nachstehendes Foto). Jetzt könnte man ja bezweifeln, ob Kinder im Grundschulalter dazu von ihrer Reife schon fähig sind, aber mir fallen spontan einige Männer Gottes ein, die sich als Zweitklässler bekehrt haben. Der nordirische Baptistenprediger David Legge und der amerikanische Bibellehrer Andrew Wommack, wandten sich zum Beispiel beide mit 8 Jahren bewusst Jesus zu. Der Sohn von Bruder Yun, Isaak Liu, hielt mit 11 seine erste Predigt in China. Zu dem Zeitpunkt hatte er schon zuvor lange begonnen, täglich ein Kapitel der Bibel (nicht einen Vers!) auswendig zu lernen. Seinen Lebensbericht in deutsch vom 11.4.2008 kann man auf deutsch hier anhören. (Höre ab Minute 9, über seine erste Predigt und dass er bereits das Johannesevangelium auswendig konnte).

(Neue Jesusjünger - gleich darauf auf dem Weg zum Gottesdienst)
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Wenn man die Kleinen live erlebt, wie die sich verhalten, dann sind alle Zweifel beseitigt. Heute beim Gebetstreffen hatte eine Mutter rechts und links je eine Tochter sitzend im Arm und die Töchter beteten mit erhobenen Händen in Sprachen und weinten über ihre Stadt. Die Mutter stützte die Arme zeitweise, wie beim alten Mose im Kampf gegen die Amalekiter in 2.Mo 17:

"Und es geschah, solange Mose seine Hand aufhob, hatte Israel die Oberhand; wenn er aber seine Hand sinken ließ, hatte Amalek die Oberhand. Aber die Hände Moses wurden schwer... 
Aaron aber und Hur stützten seine Hände, auf jeder Seite einer. So blieben seine Hände fest, bis die Sonne unterging. Und Josua überwältigte Amalek und sein Volk ..."

Im Township Borchards sah ich noch eine Gruppe von nicht zur Aktion gehörenden Frauen, die afrikaanse Lobpreislieder sangen bzw. im Kreis stehend, endlos lange, lautstarke Gebete vorbrachten. Ganz großes Tennis!


(Gebetskriegerinnen mit Tambourin und Bibeln in Borchards)

Gestern Abend war Israel, der Bruder von Sheila, aus Port Elizabeth eigens für den Besuch des Erweckungs-Gottesdienstes angereist. Er war die 330 km nach George hin und wieder zurück getrampt! Das nenne ich Leidenschaft. Sein Auto ist leider nicht übers "TÜV" gekommen, weil er die 35 Euro Schmiergeld nicht bezahlte: "Das geht nicht, ich bin ein Sohn Gottes!".

Ich kenne Israel, ein klasse Typ, der seit seiner Bekehrung im September letzten Jahres in "meiner" Ekklesia-Gemeinde von George, nur noch Jesus im Kopp hat. Bereits übernatürlich viel Wissen und Leidenschaft. Geht allein in Port Elizabeth in Krankenhäuser und betet mit Erfolg für die Leute. Er zieht mit Frau und Kind bald nach George und wir freuen uns beide auf gemeinsames Wirken. Dann habe ich endlich mal einen Mann und nicht immer nur Frauen um mich herum, die brennen. :-)

(Israel im Gottesdienst mit seinem Anhalterschild)

Auch heute hatte ich wieder spannende Begegnungen. Z.B. die mit dem Xhosa Jeffrey, einem Schutzmann im Dienst, der Jesus angenommen hat, oder mit einer Gruppe von etwa 7 Jugendlichen in Lawaaikamp, zu der ich sprach.
Zwar hat "nur" der 17 Jahre alte Loyiso sein Herz aufgemacht, aber der war dermaßen ernsthaft. Eine echte Freude. Es ist also keineswegs so, dass jeder "HIER!" ruft.
Aber dennoch, wer nicht fragt, der nicht gewinnt. Man darf nicht das Evangelium im vorhinein für einen anderen ablehnen. Nach dem Motto "Von denen bekehrt sich ja eh' keiner".

(Schutzmann Jeffrey bekehrt sich im Dienst :-) )


Als ich am Nachmittag  auf dem Heimweg war, sah ich einen Mann barfuß laufen. Seit einigen Wochen habe ich ein paar fast neue Schuhe, die mir zum Weitergeben überlassen wurden, im Kofferraum. Allerdings habe ich nie einen passenden Abnehmer gefunden. Als ich den äußerlich sehr schmutzig wirkenden Herrn sah, fielen mir sofort die Schuhe ein.
Wegen des Straßenverkehrs konnte ich ihn erst nach einiger Suche in einem Gewerbegebiet antreffen.

"Brauchst du Schuhe?" JA!, 
"Welche Größe?" "ACHT!".  
"Passt, hab' ich".

Was für ein Zufall.

Mein fast zahnlosesAschenputtel heißt Michael, wir haben recht lange und sehr nett geredet, uns in den Arm genommen und gebetet. Was war besonders an Michael? Rischdisch! Einer von der Numernbande 28.

Was für ein Zufall!

(Michael, das Aschenputtel mit Schuhgröße 44)

Was noch?

Die täglichen Gottesdienste in der George Community Church begannen vor 3 Wochen als "Fire Conference". Aber diese Feuerkonferenz hat sich durch die Ausgießung des Heiligen Geistes verselbständigt.
Mein Gefühl von Erweckung vor ein paar Wochen hat also offenbar nicht getrügt. Heute Abend war es hier die 26., jeweils etwa 4 Stunden dauerndeVeranstaltung.

Manchmal gibt es auch 2 Gottesdienste am Tag. Dazu kommen Straßeneinsätze und kraftvolle Gebetstreffen.
Geplant sind bald 24/7 - Gebete, also rund um die Uhr.

Im heutigen Gottesdienst wurde mit plusminus 500 Mann ziemlich lange für die verlorenen Kinder der vielen Townships, die im Teufelskreis von Abhängigeit und Gewalt stecken, gebetet. Aber wie. Da gab es viele Tränen und Schluchzer. Einige haben in dieser Sache das Herz und die Leidenschaft Jesu für diese Generation erhalten und es auf Knien ausgedrückt.

(Damit fing es im Juni in der George Community Church an. 
3 Wochen nach "meinen" Pfingsterlebnissen in Silvertown am 23. Mai 2010)

Ich bin jedenfalls jetzt beruhigt, dass es hier noch täglich Hunderte andere gibt, die kein Fußball sehen wollen und lieber "in die Kirche" gehen. Beinahe hätte ich an mir gezweifelt. :-)

Ab Morgen werden täglich 3 Großbusse gechartert, um Menschen aus den umliegenden Townships, die ja nur selten Geld oder eine eigene Fahrgelegenheit haben, die Möglichkeit zu bieten, an den Gottesdiensten teilzunehmen.

Seit gestern werden auch von den 4 Stunden Gottesdienst 2 Stunden abendlich - außer samstags- live im Radio übertragen. Von 20.00 Uhr - 22.00 Uhr  - auch auf dem Livestream der Station Eden FM anzuhören. Sonntags beginnen die Veranstaltungen um 17.00 Uhr aber ich kann nicht sagen, wann das übertragen wird. Weiß ebenfalls nicht, ob man einen passenden Eindruck erhalten kann. Die erste Stunde Lobpreiszeit fehlt halt und die powervollste Stunde ist die nach 22.00 Uhr. Es sind sehr unterschiedliche Männer und Frauen Gottes zugange. Schwarze, Weiße und Farbige.

Ich wage die Prognose, dass man in dieser Sache von George, Südafrika noch hören wird .


Eine persönliche Nachbemerkung:

Keine Ahnung, was andere erleben, die irgendwo allein "im Busch" die Gute Nachricht verkündigen, aber fest steht, dass wo Licht und Finsternis so aufeinandertreffen, wie hier, dies auch bei mir ankommt.
Genauso, wie die "Erfolge", sind auch die Attacken aus der geistlichen Welt bemerkenswert stark und erfordern höchste Wachsamkeit.  
Betet ohne Unterlass (1.Thess 5,17) sowie betet, damit ihr nicht in Anfechtung geratet (Lk 22,46), hat eine enorme Bedeutung für mich gewonnen! Ohne Lobpreis, Gebet, täglich powervolle 4 Stunden Gottesdienst und Seine Gnade, hieße es vielleicht schon längst "Land unter!" bei mir. Und das, obwohl (oder weil?) ich hier nix anderes im Sinn habe, als Ihn.

Noch 'ne Nachbemerkung, um falschem Eindruck entgegenzuwirken:
Weder bekehrt sich jeder, den ich anspreche, noch führt jedes Gebet zur Spontanheilung. Warum das so ist? Keine Ahnung :-)