Church building / Kirchengebäude in Thembalethu

... God has chosen the weak things of the world to confound the things which are mighty; And base things of the world, and things which are despised, has God chosen ... (1Cor 1:27.28) p>p>p>

Mittwoch, 21. Juli 2010

Neues von Alicia. Im Schnee, bei El Shaddai und bei Kidstop

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Was gibt es von Alicia zu berichten?

Alicia hatte ich in den letzten beiden Wochen mit vielen meiner Freunde und Bekannten zusammengebracht, die sie lieb haben, für sie beteten, ihr Kleider und Aufmerksamkeit schenkten - und Alicia so annahmen, wie sie ist.

Auf nachfolgendem Bild ist zu sehen, dass wir ihre Familie am Tatort besuchten. Beim Ballspiel mit den Kindern und der Tante ging es unbeschwert zu.

Abigail und Alicias Tante, Vicky


In der zurückliegenden Zeit hatte ich zudem Einiges mit ihr unternommen, auch um ihr eine Alternative zur Müllkippe zu zeigen.
 
Unter anderem waren wir "Schnee anfassen", etwas, was den meisten Leuten in den Townships hier bislang nicht möglich war.

Swartberge bei Oudtshoorn


Alicia im Schnee



 Halbwüste und Schnee dicht beieinander


Auf dem Rückweg sollen andere auch am Erlebnis teilhaben


 Zugegeben kleine Schneebälle, aber immerhin :-)

Als Alicia später einige Schnee-Fotos bei Verwandten und Bekannten im Township Nu Dawn Park zeigte, rief dies ungläubiges Staunen hervor. Es kamen Leute zum Auto, wie Fans bei der Autogrammstunde eines Stars.

Ein Teil der Fangemeinde. 
Man achte auf Leena, die Frau ganz rechts, beim Betrachten des Fotos.

Alicia möchte dennoch gerne wieder zurück in ihr altes Umfeld. Das kommt nicht ganz unerwartet, denn der Wechsel in ein geregeltes Leben bedeutet eine arge Umstellung. Da der Verbleib bei der Familie Meyer ohnehin nur vorübergehend sein konnte, sah ich mich nach Alternativen für sie um. Sozialarbeiter gibt es zwar, aber die sind überlastet und so hatte ich den Hut auf. Ich wollte es ja aber auch so.

Unter anderem stieß ich dann auf die "El Shaddai Lebenswiederherstellungs-Mission" in Pacaltsdorp. Dort leben auf einer ehemaligen Hühnerfarm, in einer Art offenen Kommune 100 Menschen. Ich war mehrmals dort, sprach mit einigen Menschen und war beeindruckt vom Konzept.
Ein einfacher, bescheidener Herr namens David, Ex-Knacki, hat die Farm komplett für diesen Zweck zur Verfügung gestellt, nachdem er zu Jesus gefunden hatte.

El Shaddai, der "Allmächtige"
- eine hebräische Gottesbezeichnung im Alten Testament.


 Leitbild von El Shaddai
Fossi, was fällt dir bei dem Logo auf?

Ein Teil der Anlage. Alles ist sehr einfach gehalten.

Gottesdienstraum

Mit 7 Menschen hatte ich mehrfach engen Kontakt, als ich El Shaddai auslotete. Sie haben sehr starke Zeugnisse, wie Gott sie gerettet hat. Zum Beispiel Gordon, links im Bild unten, einst sterbewilliger alkoholkranker Schullehrer und André, rechts im Bild, Ex-drogenabhängiger Architekt und Vater von 5 Kindern. André hat ein brennendes Interesse, Menschen von Jesus zu erzählen und sie zu retten.

Er möchte mit mir durch die Townships laufen. Vielleicht wird das was. Ich bete ja schon länger, dass das, was ich mache, jemand übernimmt und in der Tiefe als Hirte fortführt, der ein Herz für diese Menschen hat.

Gordon, der Koch der Kommunität 
stimmt spontan ein Lobpreislied an

Pastor Richard, 52, unten im Bild, mit dem ich mich lange unter anderem wegen Alicia unterhielt, sah als 19-jähriger einen Bettler auf der Straße in Kapstadt sterben. Dieses Erlebnis ließ ihn nie mehr los und führte dazu, dass er 30 Jahre später diese Arbeit mit El Shaddai aufbaute. Hat er mir mit feuchten Augen erzählt.

Jeden Morgen um acht Uhr findet ein Gebets- und Andachtszeit statt. Als ich mit Alicia dort war, ging es prompt um ihr Thema. "Negative Seelenbindungen".
Dass Richard als Angehöriger der als traditionell geltenden methodistischen Kirche, in der Morgenandacht en passant auch über die Bedeutsamkeit von Geistestaufe und Sprachengebet referiert hat, verblüffte mich einigermaßen. Man lernt nie aus. Schubladen sind gefährlich.

Richard und ich sind uns schon nach wenigen Begegnungen sehr nahe und mir fällt auf, dass mir hier in George viele starke Männer und Frauen des Glaubens begegnen.

Pastor Richard

Wie auch immer, Alicia möchte jedenfalls zurück in ihr altes Umfeld und kann sich nicht vorstellen, eine zeitlang hier im geschützten Raum zu leben. 

Weiter ging es also später mit Alicia unter anderem zu einer christlichen Ganztagsschule von Youth for Christ, um zu sehen, was hier geht.

Schule, die im Township Borchards gestrandete Kinder betreut

Die Initiatorin und Leiterin der Schule, Bettie

 Wenn hier wer was "leitet", so wie Bettie, dann heißt das "Arbeit"


Die Lehrerin Babsie im Klassenraum

Auch sehr schön, das Engagement der Schule hier. Alicia würde auch gerne teilnehmen, denn in eine "normale" Schule kann sie nicht mehr gehen. Aber es erhebt sich die Frage nach dem Transport von ihrem Wohnort zur Schule und nachmittags zurück. Diese kleine Einrichtung kann es jedenfalls nicht leisten und ich leider dauerhaft auch nicht. 

War mit Alica zum Gespräch beim "Jugendamt" ACVV. Von dort bekam ich nach Diskussionen und Telefonaten grünes Licht, sie zurück zu bringen, wo sie herkommt. Das habe ich dann am vergangenen Freitag auch getan. Einerseits schade, dass sie sich so entschieden hat, andererseits bin ich sehr zuversichtlich, dass sie dennoch ihren Weg gehen wird.

Was mich überraschte, war, dass sie selbst zwar zurück in ihre alte Umgebung will, aber ihren gleichaltrigen Cousin Francisco genau aus diesem Haus herausholte. "Dort ist es nicht gut für ihn. Er trinkt und macht Unsinn", ließ die Chefin verlauten.
Alicia überzeugte also in meinem Beisein ihren Opa, dass er den Buben aufnimmt. Übrigens: Der Opa ist der, für den wir vor Monaten eine Woche nach ihrer Bekehrung mit Sami im Krankenhaus gebetet hatten. Opa ist seitdem fit und kann sich nun also um seinen Enkel kümmern.   
Alicia übernahm komplett die Organisation der Angelegenheit. Ich hielt mich aus allem raus und war nur der Fahrer.

Opa vor seinem Heim mit Francisco im Township Nu Dawn Park.

Als ich mit Alicia letzten Freitag auf dem Weg zum Jugendamt ACVV war, wurden wir von der Kripo angehalten. Gerüchteweise hieß es, die WM und die Zeit danach würde genutzt, um Kinder ins Ausland zu verschleppen. Prompt fiel ich wohl in die Kategorie der Verdächtigen. Nicht leicht, mein Verhältnis und meine Motivation jemandem zu erklären, der Jesus nicht kennt und ob der Konstellation im NISSAN etwas voreingenommen schien. Aber irgendwann war auch das überstanden.

 Die Kripo trennte mich von Alicia und stellte Fragen ...

Am Sonntag, als ich das Mädchen mit einigen anderen, wie immer zum Gottesdienst abholte, war sie bestens gelaunt. In der Gemeinde wurde lange über sie gebetet und obwohl ihr englisch schwach ist, gab es viele Tränen bei ihr. Ich nehme an, dass ihr Geist bezeugt hat. Jedenfalls haben sie viele Leute lieb, nehmen sie in den Arm oder fragen nach ihr.

Vorletzten Sonntag gab es im Gottesdienst wieder einen Geschenketisch. Wer es sich leisten kann, gibt neue Gegenstände ab, die dann den Bedürftigen in der Gemeinde zugute kommen. So gab es vom Mikrowellenherd über Toaster und Bibeln allerlei, was den Besitzer wechselte. Alicia nahm sich eine Barbiepuppe im Klarsichtkarton mit Kleidern. So ähnlich wie die auf dem Bild links. Als ich sie ein paar Tage später fragte, ob sie das Püppchen umgekleidet hätte, sah sie mich entsetzt an:  

"Nein, die Packung mache ich doch nicht auf! Das ist viel zu wertvoll. Die Puppe sitzt als Zierde samt Verpackung auf meinem Bett".

Dass Alicia abgesehen davon, von Gott ergriffen ist und ihren Weg mit Jesus gehen wird, erkenne ich an scheinbaren Kleinigkeiten:

 Feder als Lesezeichen in ihrer Bibel


Ausschnitt aus Psalm 23, "Der Herr ist mein Hirte ...", und 
"Jesus, liebe dich, Alicia"
Beides schrieb sie in "Das erste Buch über Gott", das ich ihr vor Monaten gab. 
Von mir hat sie diese Anregung nicht, aber wohl von Ihm.

"Gott arbeitet in meinem Herzen"
sowie
"Ich glaube, Jesus spricht zu mir"


Ganz nebenbei gab es am vergangenen Sonntag noch einen Highscore beim Transport im NISSAN zum Gottesdienst. Elf Personen, darunter 3 Erwachsene!

Nur gut die Hälfte der Highscore-Crew

Alles wird gut! Nicht wegen ihr, oder mir, sondern wegen Ihm!

 Tomoresia, Alicia, Abigail, Francisco.
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