Church building / Kirchengebäude in Thembalethu

... God has chosen the weak things of the world to confound the things which are mighty; And base things of the world, and things which are despised, has God chosen ... (1Cor 1:27.28) p>p>p>

Montag, 13. Dezember 2010

Wassertaufen, Katrina, Mandla und das Korn im Auge

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Viele Begebenheiten schreibe ich nicht auf. Entweder aus Zeitmangel, oder aber, weil Geschichten von Bekehrungen, Heilungen etc. zwar für mich jedes mal wertvoll und anrührend sind, aber den unbeteiligten Leser potenziell ermüden. Man könnte ja beinahe einen Schreiber anstellen. Das sage ich in aller Demut.

Manchmal weiß ich aber gar nicht, welche Superlative ich noch gebrauchen könnte, um zu beschreiben, was Gott in mir und mit mir tut und wie sich das anfühlt.

Noch kein Jahr ist für mich hier in Südafrika vergangen und es passiert immer mehr und immer schneller. Es ist ähnlich wie mit Wehen einer Frau, die werden ebenfalls intensiver und treten in zunehmend kürzeren Intervallen auf. So kommt es mir auch in geistlicher Hinsicht vor.

Gestern schon dachte ich bei dem Gedanken, was Gott in meinem Leben wirkt, an die Aussage aus dem achten Psalm: 


"What is man, that thou art mindful of him? and the son of man, that thou visitest him?" Sensationell.


Am Samstag war ich auf dem 21.Geburtstag von Tiaan aus der Ekklesia-Gemeinde zum Brunch ins Oakhurst Hotel eingeladen. (War hier schon auf mehr Geburtstagen zu Gast, als in den letzten 10 Jahren in Deutschland zusammen. Übermorgen ist der nächste :-) )

Tiaan jedenfalls ist voll vom Wort Gottes, wie ich es noch bei keinem Menschen außer vielleicht bei John Piper erlebt habe. Wenn Tiaan dienstags abends in der Gemeinde betet, kommt minuuuuuutenlang Bibel pur. Awesome.

Ich kann mir das nicht erklären und für andere mag es eine Kleinigkeit oder Zufall oder egal sein, aber Tiaan fragte ausgerechnet mich, ob ich bei seinem Geburtstag beten würde.

Alkohol ist in der südafrikanischen Christenszene unbeliebt.
Das rote Getränk ist "Grapetizer", Traubensaft mit Geist. Lecker.
Am Sonntag Abend in der Gebetsgemeinschaft gingen mir angesichts der zurückliegenden Woche quasi die Worte aus. Fühle mich sprachlich limitiert, das zu sagen, was ich Gott sagen will. Die stärkste Vokabel, die ich kenne ist noch bei weitem zu schwach, um Christus und meine Dankbarkeit ihm gegenüber zu beschreiben ...

Einmal mehr betone ich zu Beginn meines Blogeintrages, dass ich nicht meine Ehre suche, sondern die in dessen Namen ich alles tue, was ich tue.

Sein Name ist Jesus Christus, der Name, der über allen Namen steht, vor dem sich eines Tages jedes Knie beugen wird und den jede Zunge als Herrn bekennen wird. Dies sei gesagt für den, der die die letzten 169 Blogeinträge verpasst haben sollte.

Los geht's:

Zum Morgengottesdienst erschien am vereinbarten Treffpunkt Katrina, die 'Frau Willems', die am Freitag Nachmittag unter Tränen auf der Müllkippe ihr Leben mit Gott ins Reine gebracht hat. Auch Alicia war dabei, die von der Farm gut erholt in ihr zuhause zurückgekehrt ist.

Katrina (45), Thomoriesia, Abigail und Alicia vor dem Gottesdienst
Man sehe sich die Dame Katrina an. Sie posiert nicht für ein Foto. So sieht jemand aus, der neues, inneres "Zoé"-Leben von Gott empfangen hat.

Pastor Kobus bat gegen Ende des Gottesdienstes, dass wir füreinander beten, was ich in meinem Falle für Katrina tat. Wusste nicht wieso, aber ich fragte sie, ob sie glaubt, dass Jesus sie von den Dingen, wie ihren Alkoholmissbrauch freisetzen kann. Sie hatte den Glauben.

Als ich sie bat, die Hände zu erheben, Jesus zu preisen und für sie betete, wurde sie vom Heiligen Geist ergriffen, zitterte vehement und ging zu Boden. Hinterher im Auto sagte sie, dass sie solch großen Frieden im Herzen habe.

Gott ist gut. Sehr gut sogar!

Dann hatte ich ebenfalls am Sonntag die Ehre, 3 junge Menschen im Kaaimans-River taufen zu dürfen.

Clarissa, Bernhard und Analicia - alle von der Ekklesia-Gemeinde

Und das kam so:

Bernhard (24) fragte mich vor 2 oder 3 Wochen, ob ich ihn taufen würde. Aus heiterem Himmel. Wir haben nie zuvor über das Thema Taufe gesprochen. Aus heiterem Himmel eben - mehr gibt es nicht zu sagen.

Gestern fragte Clarissa (16), ob ich sie taufen würde. Das Besondere ist, dass ich mit dem Mädchen noch NIE zuvor geredet habe. Halt 'Hallo', 'wie geht's?' und dergleichen. Das war's.
Auch hat sie nie mit Bernhard, der neu in der Gemeinde ist, über mich oder seinen Taufwunsch gesprochen. Sie wusste ebenfalls nicht, dass ich Alicia vor kurzem taufte.

Zu allem Überfluss kam noch Analicia (20), die während des Gottesdienstes mitbekam, dass ich Bernhard taufen wollte. Sie sei nur als Baby mit Wasser beträufelt worden und wolle sich daher anschließen. Unfassbar.

Wenn man jemanden sehr gut kennt, ihm vertraut und ihn daher fragt, ob er einen tauft ist das ja das eine - aber diese Täuflinge kannten mich ja kaum. Wenn da nicht der Heilige Geist am wirken war, weiß ich nicht weiter.

Hatte jedenfalls Pastor Johan informiert, was vorgesehen ist und freudige Zustimmung erhalten.

Die Täuflinge waren alle bereits mit dem Heiligen Geist getauft und hatten das zunehmende innere Bedürfnis, sich taufen zu lassen, wie sie sagten. Genau so war es seinerzeit auch bei mir.

Um 15.00 Uhr fuhren wir zum Haus von Bill aus der Ekklesia und dort sprach ich über die Bedeutung und den biblischen Hintergrund der Gläubigentaufe. Interessant war, dass Clarissas Mutter die ganze Zeit zustimmend nickte, als ich sprach - auch als es einen Erklärungsschlenker zur Taufe im Heiligen Geist gab.

Erst hinterher erfuhr ich, dass die Mutter Angehörige einer sehr traditionellen protestantischen Kirche, der hier 'berüchtigten' "NG-Kerk" ist, die weder das eine noch das andere praktiziert. Mal sehen, was mit der sympathischen Mama noch geschieht.

Dann ging es los:

Bernhard, kurz vor dem Begräbnis des alten Menschen
Bernhard nach seiner Auferstehung


Analicia vorher und nachher
Sowie Clarissa vorher
... und Clarissa nachher

Hallelujah!

Ich fasse knapp zusammen, was mir die Täuflinge berichtet haben, wie es ihnen unmittelbar nach der Wassertaufe erging: 

Alicia: "Ich fühle mich innerlich so sauber. Ich freue mich." 

Bernhard: "Ich weiß jetzt ohne jeden Zweifel, dass ich ein Sohn Gottes bin. Ich kann es nicht beschreiben, aber ich sehe mich jetzt, wie Gott mich sieht." 

Analicia: "Mir ist ein innerer Druck genommen". Ihr gesamter Gesichtsausdruck war verändert. 

Clarissa: "Mir wurden wie Schuppen von den Augen genommen. Als ich ich ein paar neue Augen und neue, saubere Kleider erhalten. Gott heilte meine inneren Wunden."

Erhalte in den nächsten Tagen die Berichte per E-Mail, die ich veröffentlichen darf. Vielleicht macht es Lesern Mut, die in Religion gefangen sind, bestimmte Glaubenschritte zu gehen, die das Wort Gottes vorsieht. Liebe Freunde, wann seht ihr denn, dass der Feind euch von so vielen Kostbarkeiten im Reich Gottes aussperren will. Es ist so traurig, machen geschlagenen Christenmenschen zu betrachten, der dem verhaftet ist, was sein Pastor/Pfarrer/Priester oder seine Denomination/Religion/Kirche ihn lehrt, anstatt auf Gott und sein Wort zu hören.

Nach den Wassertaufen waren wir noch zum Austausch auf ein Käffchen und ein Stück Kuchen im "Cappuccinos".

Cappuccinos in der Garden Route Mall
Unmittelbar im Anschluss fuhr ich auf dem Heimweg zu Shiela in Lawaaikamp, die im Haus der Muslimin Sarah wohnt. Dort traf ich auf einen Mann namens 'Mandla', was 'Stärke' bedeutet aus Zimbabwe. Shiela hatte ihn auf der Straße aufgelesen, ihm von Jesus erzählt und warmes Essen gegeben.

Als ich eintraf, tat ich das gleiche. Von Jesus erzählen, meine ich :-)

Später kam Jeanné und sie tat es ebenso.

Ich kann wie gesagt nicht alle Begegnungen im Blog abdecken, aber dieser Mann z.B. war Soldat für die UN in Somalia anfangs der 90er. Er berichtete, dass er dort seine Waffe vergaß, und als er sie holte und zurückkam, war sein Konvoi abgefahren und kurz darauf alle 36 Kameraden durch eine Landmine getötet worden. In einem anderen Vorfall  rettete er sich an Hubschrauberkufen hängend mit mehreren Schusswunden an Armen, Beinen, Kopf und Rumpf aus einem MG aus Mogadischu.
Er ist tatsächlich übersät mit Narben, die wie Schusswunden aussehen.

Die Schilderung über die Warlords in Mogadischu und die Kämpfe war so, wie ich es seinerzeit in dem Film 'Black Hawk Down' gesehen habe.

Mandla mit einer seiner Verletzungen

Und wo wir schon dabei sind: Sarah wurde ebenfalls 1991 in Mogadischu beschossen. Sie zeigte mir die Narben eines Halsdurchschusses - rechts rein, links raus - den ich nicht fotografiert habe. Ist ja kein Medizinjournal hier :-)

Sarah, Flüchtling aus Somalia
Zurück zu Mandla: Es war so deutlich, dass Gott mit ihm viele Male mit ihm war und ihn bewahrt hat. Als er Gebet empfing, brach auch er in Tränen aus und musste sich setzen. Es ist unfasslich. Gott wirkt. 

Der Tag wurde spät und ich weiß, wie es sich anhört. Ich sehe einen bestimmten Herrn "Auf der Beune" sitzen - und doch war es so: Jeanné klagte über zunehmende Schmerzen im rechten Auge, das immer mehr gerötet war und tränte. Ich betete gegen 'den Berg' und nach ein paar Sekunden sagte Jeanné etwas (was sich als Steinchen o.ä. herausstellte), sei plötzlich aus dem Auge (wörtlich:) 'gefallen' und sie zeigte auf ihr Taschentuch. Nach wenigen Minuten war das Auge wieder intakt und schmerzfrei.

Wie immer hat der geneigte Leser die Wahl, das Vorgestellte als Lüge oder Zufall abzutun oder aber als Wahrheit anzunehmen. Wie dem auch sei:

Soli Deo Gloria!

Dazu mein aktuelles Lieblingslied:



Ab Minute 3:05 kommt mein Lieblingsteil vom Lieblingslied, wozu man kein afrikaans zu verstehen braucht - Gott allein die Ehre! :-)
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