Church building / Kirchengebäude in Thembalethu

... God has chosen the weak things of the world to confound the things which are mighty; And base things of the world, and things which are despised, has God chosen ... (1Cor 1:27.28) p>p>p>

Dienstag, 9. November 2010

Fast wie bei Hiob

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Unlängst traf ich im Gefängnis von George den „Empfangschef“ des Hauses.
Sein Name ist Leon Lamprecht (54).

Leon Lamprecht
Meine Begegnung mit ihm hat bei mir Assoziationen mit dem Hauptakteur des alttestamentlichen Buches Hiob hervorgerufen. Alles verloren und noch mehr gewonnen.

Leon und ich unterhielten uns und er erzählte mir, dass er früher Wärter im berüchtigten Pollsmore Prison von Kapstadt war.

In dieser Zeit hätte er während einiger aufeinander folgender Nächte geträumt, wie er versucht, über gewaltige Felsblöcke, die auf dem Weg liegen zu klettern bzw. diese aus dem Weg zu räumen. Als er sich erfolglos abmühte, sei jeweils ein sehr helles Licht und ein ausgestreckter Arm aus dem Himmel erschienen. Dazu die Stimme „Komm, ich will dich gebrauchen“.

Foto: Felsenmeer im Odenwald
Da Leon nicht an Gott glaubte und er "jeden, der mit der Bibel ankam, aus dem Haus jagte“, wie er sagt, konnte er zwar mit dem Traum nichts anfangen, aber die Sache ließ doch unbeantwortete Fragen offen.

Sein Sohn hingegen war engagierter Christ und Angehöriger der „Biker's Church“ in George. Die Biker's Church ist ein Zweig der „Christian Motorcyclist Association“.

Diese wiederum ist eine weltweit verbreitete Vereinigung von Christen, die Motorräder als Mittel nutzen, um Biker auf Motorradtreffen zu erreichen (hier ein Eintrag in englischer Wikipedia).


Jedenfalls, im Jahre 2000, als Leons Sohn im Alter von 19 Jahren auf dem Weg zu einem solchen Motorradtreffen war, verunglückte er.

Das einzige Kind war verstorben und die Ehe zerbrach.

Leons Sohn einen Tag vor seinem Tod
Am Tag nach dem Unfall, kam der Pastor des jungen Mannes und fragte Leon nach entsprechender Beileidsbekundung, was mit seinem Leben sei, wenn er sterben würde. Das war der Tag der Entscheidung und Leon gab sein Leben Jesus.

Als die Reste der Unfallmaschine des Sohnes vom Abschleppdienst in seine Garage angeliefert wurden, ging er auf die Knie und hat Jesus versprochen, da weiterzumachen, wo sein Sohn aufgehört hat.
Und das, obwohl Leon, nun 44, noch nie Interesse an Motorrädern hatte, sondern vielmehr Leistungssportler war. Diese Schilderung fand ich sehr bewegend.

Leon kann seit dieser Zeit mit Hiob 19,25 sagen: „Ich weiß, dass mein Erlöser lebt“. 

Aufnäher auf der Kutte
Jedenfalls hat er das Motorrad komplett wieder aufgebaut und ist nun begeisterter Vertreter der Biker's Church.

Motto der Gruppe: „Riding for the Son“.

Ich konnte seinen Enthusiasmus spüren, wenn er erzählt. Es geht ihm nicht um Motorräder, sondern um Menschen. Um oft raubeinige, trinkfeste Männer, denen er nachts um 2 oder um 3 Kaffee anbietet, ihnen zuhört und von Jesus erzählt. 


Leon hat wieder geheiratet und wurde mit 50 und 51 noch mal Vater von 2 Mädchen. Eines wurde  Jahre später, taggenau, aber 10 Minuten später geboren, als sein Sohn starb.

Eine von Leons Töchtern
Um einmal mehr mit Hiob zu sprechen: "Vom Hörensagen hatte ich von dir gehört, aber nun sehe ich dich mit meinen Augen“ (Hiob 42,5).

Leon verkündigt bei Radio Eden FM
Fehlt nur noch, dass der gesegnete Leon wie Hiob „alt und lebenssatt“ stirbt. (Hiob 42,17)

Nur Leons Vater ist leider noch immer dort, wo Leon vor 10 Jahren war. Er glaubt irgendwie an einen Gott, aber nicht an Jesus. Leon, der als Prophet im eigenen Land bei seinem über achtzig Jahre alten Vater nichts gilt, ist darüber traurig.

Ob dem alten Vater die kurze, verbleibende Lebenszeit noch reicht, um zu erkennen?
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