Nachdem ich von einer katholischen Mission hörte, die ein Buschkrankenhaus betreibt, war ich neugierig dorthin zu gelangen.
Wo bitte geht's zum Krankenhaus? |
"Noch 2 Stunden immer diesen Weg entlang", ließ man mich wissen - es wurden über 4 Stunden, aber schließlich war ich da.
Gegründet von deutscher Ärztin Dr. Davis-Ziegler vor 50 Jahren |
Beim Essen traf ich auf Dr. Hans Schales, den Initiator des Afrikaprojektes zur Unterstützung von St. Lukes. Er ist ein 72 Jahre alter Gynäkologe und Chirurg aus dem Saarland. Lud mich nicht nur zum Essen ein, sondern bat mich auch, in seinem Haus zu übernachten. Großes Gästezimmer, bequemes Bett, Dusche, gutes Essen. Prima!
Gästeappartment im Hause Dr. Schales |
Auf der Homepage des Afrikaprojektes Dr.Schales gelangt man auf der rechten Seite zu einem 5-minütigen "TV-Bericht des SR" von 2006. Da bekommt man einen guten visuellen Eindruck über die Gegebenheiten des Krankenhauses.
Hans mit einem namentlich bekannten Jesus-Freak |
Am Morgen folgte ich der Einladung zur Messe um 7.30 Uhr, die ein australischer Priester hielt. An der Eucharistie nahm ich nicht teil, um niemanden in Verlegenheit zu bringen. Der Priester erwähnte während der Messe mehrfach "Maria, die Mutter Gottes" und das ist einer der Punkte, da komme ich einfach nicht drüber weg ... :-)
Katholische Messe auf St. Luke's |
Viele haben Tuberkolose bzw. AIDS und sind schwach.
Frau liegt auf dem Boden und ist zu schwach, um die zahllosen Fliegen abzuwehren. |
Wenn Menschen, wie auf dem nachfolgenden Foto vor einem Krankengebäude liegen, ist das weniger Ausdruck von Lieblosigkeit des Personals, sondern eher der begrenzten Möglichkeiten.
dito |
Eine meine ersten Begegnungen war mit der 43 Jahre alten Musa. Sie sagte mir, als ich zu ihr kam, sie hätte, als sie mir am Eingang habe stehen sehen, gebetet, dass ich zu ihr komme und ihr die Hände auflege. Welch ein Glaube! Welch eine Bewusstsein für die Gegenwart und die Kraft Jesu, von dem sie alles erwartet. Da war ich sprachlos.
Musa mit einem prophetischen T-Shirt-Aufdruck: "Denk' über die Zukunft nach. Jetzt." |
Foto hatte mir Hans Schales später per E-Mail zugesandt. Er hatte mich wohl beobachtet :-) |
In einem der 10-er Frauensäle einmal folgender Dialog, als ich eintrat:
Ich: "Salibonani!"
Ganzer Saal: "Yebo!"
Ich: "Kennt ihr Jesus?"
Alle zusammen: "Ja"
Ich: Beide Arme hoch und: "Praise Jesus!"
Ganzer Saal: Hände hoch und: "Yebo, Praise Jesus!"
Ich: "Wer möchte Gebet?"
Ganzer Saal: Hände hoch: "Ich!"
:-)
Diese (und andere) Szenen werde ich mein Leben lang nicht mehr vergessen.
Ein nicht überfüllter Krankensaal |
In der Kleinkindabteilung lagen mehrere, durch kochendes Wasser massiv verbrühte Kinder (dieses Kind nicht) |
In manchen Sälen war es so eng, dass ich für den gesamten Saal betete und dann nur kurz jeweils zu den einzelnen Patienten ging und sie anfasste |
Anschließend fragte ich die geisterfüllte Schwester Sheila, ob sie mit mir gehen würde, um für weitere Menschen zu beten. Das tat sie tatsächlich für 2 Stunden oder so.
Sheila (rechts) mit ihrer Schwester |
Manchmal liefen ihr die Tränen, als wir beteten und ich fragte sie, warum das so ist. "Ich spüre die Heilung", war die Antwort. Sheila war ebenfalls freimütig und fragte auf isiNdebele oder Shona, ob die Patienten Jesus im Herzen haben. Am Ende gaben einige ihr Leben dem Herrn der Herrn.
In der Kinderabteilung |
Manchmal wählen sie allerdings negativ besetzte Vornamen als Ausdruck eigener Not.
Die junge Frau auf dem unteren Foto fragte ich, wie sie heißt. "I am 'Sorry'" (= 'Betrübt', 'Traurig', 'Verzeihung'), war die Antwort mit tatsächlich betrübtem Gesicht. Was für ein Name. Ich habe ihr von Gottes Plan für ihr Leben und seiner Wertschätzung für sie erzählt und ihr den Namen "Beulah" aus Jesaja 62 vorgeschlagen. Namen haben Bedeutung und Worte haben Kraft. Sie hat es strahlend angenommen und will den neuen Namen anwenden.
Ein paar Minuten später nahm eine junge Frau mit Namen "Soneni" (= "Was habe ich nur getan?"), Sheilas Vorschlag an und nennt sich nun "Precious" ("Kostbar").
"Beulah" alias "Sorry" |
Darunter ein Katholik und ein Angehöriger einer afrikanischen Religion. Einer weiterer Herr war bewusstlos und lediglich ein einziger Mann hat bewusst abgelehnt.
Sheila stellt vor die Wahl: Leben oder Tod. Er wählt das Leben! |
Vom Heiligen Geist berührter junger Katholik, der sich bei Sheila bekehrte. |
Aber St. Luke ist eine katholische Einrichtung und war ihre Frage aus ihrer Sicht sicher berechtigt :-)
(Keine Sorge, liebe Leser, ich habe der Frau keine spröde Lehreinheit verpasst, sondern es einfach dabei belassen).
Impressionen vom Krankenhausablauf |
Einige Male war Heilung geflossen, einige Seelen wurden gerettet und so bleiben mir beste Erinnerungen an das Wirken Jesu und die katholische Mission im Busch von Zimbabwe.
Als ich das Krankenhaus verließ, fiel mir direkt am Eingang noch eine Werbetafel für Särge auf. Traurige Realität.
Laut Dr. Schales sind 80-90% aller im Hospital getesteten Personen HIV positiv |
Intaktes Stück der "Strip-Road" - heute nur noch von Eselskarren befahren. |
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