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Weiter ging es vom
St.Lukes Buschkrankenhaus knapp 40 km zu einem Ort namens
Lupane.
Unterwegs traf ich
Gideon in seiner Gebetsuniform. Er glaubt an
uNkulukulu, was "Gott" bedeutet, aber nicht an Jesus.
Gideon läuft 2 Stunden zur seiner Kirche und zum Einkaufen, wie man sieht.
Lupane, die einzige etwas größere Ansiedlung weit und breit, ist ein hässlicher Ort von der Güte
Dodge City. Eine staubige Hauptstraße, ein paar Geschäfte und einige Saloons. Nur kein
Marshall Dillon und auch kein
Festus. Ich blieb eine Nacht dort, aber am Morgen war ich schnellstens weg von diesem Ort.
Hier ein paar Impressionen:
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Lupane. Einkaufsmittelpunkt für die Region |
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Üble Absteige. Für umgerechnet 5€ meine winzige Schlafstatt. 2 mal 3 Meter. |
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1 Pritsche, keine Steckdose. Dafür Moskitos und Eidechse |
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Tankstelle in Lupane |
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Einkaufszeile | |
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Regionales Hauptquartier von Robert Mugabes Partei Zanu P.F. in Lupane |
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Nicht nur an Herrn Mugabes Präsidentschaft nagt der Zahn der Zeit |
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2 Brote für 1 US $, ein paar Orangen und Äpfel für 2 $ und dann schnell weg hier ... |
Auf dem Weg von
Lupane in Richtung
Viktoria Wasserfälle habe ich unter anderem 10 km höchst bequem auf Maismehlsäcken auf einem Eselskarren zugebracht. Zeit genug, um über mein Thema Nr. 1 mit den beiden jungen Männern zu reden.
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Auf dem Eselskarren: Sibolison, rechts, mit den begehrten Heftchen :-) |
Die Esel werden mit dem Fuß sowie einer weichen Holzrute ziemlich rüde angetrieben. Kein Anblick für zartbesaitete Mädchenherzen und engagierte Tierschützer.
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Fahrzeugpanne! Zugkette vom linken Außenesel gesprungen. |
Irgendwann dachte ich, ich könnte ein Stück mit dem Bus in Richtung Viktoriafälle fahren. Auf Nachfrage erfuhr ich, dass die Bushaltestelle in Betrieb ist. Der Bus hält hier, falls er kommt. Er kommt um 12. Vielleicht. Oder auch um 14.00 Uhr. Vielleicht. Oder auch gar nicht.
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Offizielle Bushaltestelle zwischen Lupane und Vic Falls |
Da ließ ich mich eine Weile an der Haltestelle nieder und nahm mein Essen zu mir. Übrigens hatte ich immer genug zu essen. 1 kg Studentenfutter und 10 Müsliriegel als Notration, habe ich von und nach George gar vergebens durch die Hitze geschleift.
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Typische Kost des Wandersmannes |
Nachdem ich eine zeitlang durch den Busch gelaufen war, entschied ich mich zur Hauptstraße zurückzukehren und Richtung Viktoriafälle zu trampen.
Das tat ich und irgendwann hielt ein schöner, neuer Minibus. Der Fahrer empfing mich rüde, als er erfuhr, dass ich nach kostenloser Mitnahme Ausschau hielt. Er schüttelte den Kopf, nahm mich aber dennoch mit. Also setzte ich mich kleinlaut still auf eine hintere Bank.
Irgendwann sagte
Godwin, 27 Jahre alt, barsch:
"Rede mit mir!" Ich fragte ihn, was er denn zu hören wünsche und er sagte, er liebe es zu trinken und was das mit Jesus auf sich habe. Tatsächlich hat
Godwin während unserer Fahrt 3 oder 4 Flaschen Bier zu sich genommen und zudem einen Polizisten mit 5 $ bestochen, der ihm wegen fehlender Lizenz zur Fahrgastbeförderung Schwierigkeiten bereitete.
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Godwin, der Bier trinkende Taxifahrer |
Ich redete mit
Godwin über das von ihm gewünschte Thema und wurde sogar befördert! Nämlich auf den Beifahrersitz eingeladen. Alle Einheimische, die für die Fahrt bezahlten, blieben sitzen, wo sie waren. Später fragte mich
Godwin, mit dem ich mich schließlich sehr gut verstand, was ich von ihm halten würde.
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Auch die Hühner blieben, wo sie waren, nämlich in der Tüte mit den Schlitzen |
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Der 'Herr der Hühner' verlässt das Fahrzeug |
Godwin erhielt jedenfalls auch eines von meinen Heftchen und ehe ich mich versah, waren 260 km zurückgelegt und ich fand mich kurz vor Einbruch der Dunkelheit an einem Ort mit dem Namen
"Victoria Falls" wieder. Sackgasse, bzw. Landesgrenze zu Sambia. Endstation. Alles Aussteigen!
Bei der Ankunft in VicFalls sah ich aus den Augenwinkeln ein Schild.
"Victoria Falls Hospital". Na, man ahnt es schon :-)
Nächster Eintrag also: Victoria Falls
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