Church building / Kirchengebäude in Thembalethu

... God has chosen the weak things of the world to confound the things which are mighty; And base things of the world, and things which are despised, has God chosen ... (1Cor 1:27.28) p>p>p>

Sonntag, 12. September 2010

Reisebericht Zimbabwe, Teil 1: Anreise nach Bulawayo

Abflug. Outeniquaberge, George
Am Vorabend meiner Abreise habe ich meine Bibel im Gottesdienst vergessen. Ausgerechnet heute!

Ist mir noch nie passiert.

Doch Gott erhört Gebet und so hatte genau Brian, der mich tags darauf zum Flughafen brachte, meine Bibel gesichert.

Puh! Hätte sonst mit einer winzigen Gideonbibel, dazu andere Übersetzung, vorlieb nehmen müssen.


Brian von der Ekklesia hatte mich also zum Flughafen in George gebracht. Er blieb bis zum Abflug bei mir und wir hatten eine prima Zeit bei einem Cappuccino zusammen. Er gab mir eine Foto von sich und seiner Frau Chantelle, mit dem Hinweis auf Ps. 91. Habe ich gleich vor Ort mit Zuckerwasser in die Bibel geklebt.

Natürlich nur die Kante klebt!

Die Reise begann merkwürdig. Im Flugzeug hatte ich einen Fensterplatz und auf der gegenüberliegenden Seite sah mich ständig ein mir unbekannter Mann freundlich an, der den dortigen Fensterplatz inne hatte. Beim Aussteigen in Johannesburg kam er eigens zu mir, gab mir die Hand und sagte mit Engelsgesicht: "Gott segne dich!". Was war denn das für ein merkwürdiger Auftritt?

Der blonde Engel an der Gepäckausgabe

Im Terminal des OR Tambo Johannesburg sprach mich Gideon an, ein Taxifahrer. Ich entgegnete ihm, ich brauche kein Taxi, er hingegen brauche Jesus. Ich betete also für ihn. Wir unterhielten uns und na gut, ich brauchte am Ende auch ein Taxi und ich entschied mich eine 1/2 Stunde später, Gideon als Taxifahrer meines Vertrauens aufzusuchen. Er wollte, dass ich seiner Frau einen Bibelvers zukommen lasse, was ich tat. (Röm. 4,18f). Auf dem Weg zum eine Dreiviertelstunde entfernten Busbahnhof Park Station in Johannesburg, erzählte mir Gideon viel aus seinem Leben. Am Ende hatten wir uns beim Aussteigen im Arm. Klar.

Gideon, der freundliche Taxifahrer

Am riesigen Busbahnhof war ich voll mit Feuer! In den 8 Stunden Aufenthalt bis zu meiner Abreise mit dem Bus nach Bulawayo/Zimbabwe hatte ich für zahlreiche Menschen gebetet und/oder ihnen von Jesus erzählt, bzw. sie ermutigt, wieder näher zu ihm zu kommen. Das Feedback der Menschen war ausnahmslos positiv.

Bus- und Zugbahnhof "Park Station" Johannesburg
So betete ich für ein paar Schwarze von der Gepäck- aufbewahrungsstation. Einen weißen Bettler namens Gary. Einen Shona aus Harare/Zimbabwe, dem man kurz zuvor sein Geld geklaut hatte. Eine weibliche Bedienkraft im Restaurant "Buffalo's Bill". Einen Zulu auf dem Parkplatz vor dem Hauptgebäude. Joseph aus dem Zwergstaat Lesotho, der Zeugs aus seiner Heimat verkauft ...

Lawrence sprach mich an, als ich mich mal hinsetzte, um Bibel zu lesen. "Was sagt das Buch?" Ich erzählte es ihm und es war eine kleine Predigt  auf einem öffentlichen Platz in Johannesburg. Grandiose Zahl der Gemeindebesucher von "1" :-)


Lawrence
Irgendwann sprach mich ein anderer Mann an. Er hätte gesehen, dass ich für jemanden betete und das hätte ihn berührt. Er stellte sich als Thabo vor. 42 Jahre alter Pastor in einem 600.000 Einwohner großen Township bei Johannesburg namens Tembisa. Wir waren sofort eins! Er lud mich zu sich ein, in seiner Gemeinde zu sprechen. Jedenfalls lagen wir uns auch hier im Arm und haben lange füreinander gebetet. Das zog wiederum andere Zuschauer an, die Fotos von uns nehmen wollten. Weiße sind hier die absolute Ausnahme. Betende allzumal.
Die Szene erinnerte mich an den südafrikanischen Film "The Power of One", in dem es auch um die Freundschaft zwischen einem Schwarzen und einem Weißen in der Apartheidzeit ging.
Später, bei unserem Wiedersehen sagte mir Thabo, dass er im Kentucky gesessen hätte als Gott ihm sagte, er solle losgehen, er würde einen Mann finden, der für andere betet.

Mein neuer Freund: Thabo aus Swaziland, Pastor in Tembisa


Nikky, eine junge Ndebele-Frau sprach mich an, als ich im Warteraum kurz vor der Abreise mit dem Bus Bibel lesen wollte:

Hast du Freude an der Bibel? 

Ich habe Freude an Jesus. :-)

Auch hier folgte bald darauf eine unschöne Lebensgeschichte, die sie mir offenbarte. Ich betete erst bei der Ankunft in Bulawayo für sie.

Im Bus nach Zimbabwe, fuhren wir am späten Abend durch Pretoria. Da lagen an zwei unterschiedlichen Stellen Nichtsesshafte in Schlafsäcken wie Ölsardinen auf der Straße vor Schaufenstern der Einkaufsstraße. Vielleicht je 50. Ich nehme an, sie schlafen in größerer Gemeinschaft zum Schutz vor Übergriffen. Jedenfalls hatte ich da wieder feuchte Augen bekommen und wäre am liebsten zu ihnen gegangen - aber der Bus rollte.

Grenzübergang Beitbridge
An der Grenze zu Zimbabwe (Beitbridge) hatte ich den Eindruck, richtig in Afrika angekommen zu sein. 3 Busse liefen fast zeigleich ein. Die Grenzer hatten 4 Schalter, 5 Leute, aber nur einen Schalter besetzt. Der Rest unterhielt sich ungerührt, während die Schlange an der Passabfertigung immer länger wurde ...


Passabfertigung Zimbabwe mit einer Wartegemeinschaft
Ich musste für 30 US $ ein Visum erwerben und der zuständige Herr war von der alten Schule. Knapp und barsch in seinen Anweisungen. Macht mir aber nix mehr aus!
Er füllte das Visum irgendwann aus wie ein Grundschüler. Ehrlich. Laaaaaaaangsam. Die Augen ein paar Zentimeter von dem 5-zeiligen Dokument entfernt. Am Ende der wenigen Einträge war mein Name falsch geschrieben und andere Daten, wie die Gültigkeitsdauer des Visums  fehlten gänzlich.
Früher wäre ich vermutlich geplatzt vor Zorn - heute war es anders: Ich hatte ich ganz lieb mit seinem Namen, Segenswünschen und der Zusicherung, dass Jesus ihn liebt, verabschiedet.

Der Zoll lässt an der Grenze immer alle Busse entladen und jedes Gepäckstück leeren bzw. öffnen. Das dauert Stunden! So ähnlich, wie an der DDR-Grenze früher.

Bus vor uns: Kühlschränke und Möbel abladen! Eimer öffnen.
Allen Unwägbarkeiten zum Trotz - und obwohl der Fahrer noch 20 US $ Strafe wegen Geschwindigkeitsüberschreitung bezahlen musste, kamen wir irgendwann, d.h. 16 Stunden später in Bulawayo an.

Unser Greyhoundbus bei der Ankunft. Mangelhaft fotografiert!


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