Church building / Kirchengebäude in Thembalethu

... God has chosen the weak things of the world to confound the things which are mighty; And base things of the world, and things which are despised, has God chosen ... (1Cor 1:27.28) p>p>p>

Freitag, 13. August 2010

Schon mal mit 'nem Löwen geschmust? Der umarmte Zuhälter und andere Begebenheiten

Sonntags gibt es -wie berichtet- nun immer eine ganze Menge Sandwiches für Townshipkinder, die Susan, eine nette Dame aus der Ekklesia-Gemeinde liebevoll zubereitet und mir anvertraut.

Susan

So fuhren Fransoir und ich gleich nach dem Gottesdienst erneut nach Silvertown, um einigen der gefühlt unzähligen Kindern Essen zu geben und mit Menschen zu plaudern.


Manche Sachen in Silvertown sind so krass, da stehen einem glatt die Haare zu Berge. Ungefähr so, wie bei Dinahs Tochter auf dem Bild unten.


Dinah ist willens, eine Suppenküche aufzuziehen und so war ich am Donnerstag beim Sozialamt der Stadtverwaltung, um mit den verantwortlichen Sozialarbeiterinnen zu sprechen. Es lässt sich wohl realisieren, dass die Rationen der kleinen, bereits an 3 Werktagen operierenden Suppenküche, verdoppelt werden können. Das wäre ja schon mal was.

Etwas Neues habe ich in dem kleinen Township entdeckt, in dem es in den Hütten weder Wasser, noch WC's gibt. Oft natürlich auch keinen Strom. Dennoch: "Ganz Gallien?, Nein ein kleines ..."

 
Ein PC! Nie zuvor gesehen in Silvertown.

Nachdem alles Brot verteilt und alle Worte des Lebens gesprochen waren, besuchten Fransoir und ich André, den ich vor einiger Zeit auf der El Shaddai Life Recovery Mission kennen lernte.

 André

Der Herr ist 47 Jahre alt, Architekt und Vater von 5 minderjährigen Kindern. Ein interessanter Typ.

Als er vor 9 Monaten vor seinem Haus im Gras auf den Knien lag und vom Grunde seines Herzens fragte, ob Jesus real ist, stellte er fest, dass dem tatsächlich so ist und ER lebendig ist.

Wer meint, der Verfasser dieses Blogs sei abgedreht, hat einerseits völlig recht, andererseits gibt es immer noch einen, der besser ist :-)

Noch am Tage seiner Begegnung mit Jesus hat dieser André beschlossen,  

"keinen Tag seines Lebens aufzuwachen, ohne auf das Kreuz zu blicken".

Also hat er flugs 2 Balken zusammen gezimmert und in die Erde eingelassen. Sowas macht ja nur einer, bei dem ein ernstlicher psychiatrischer Befund vorliegt, oder wer IHM begegnet ist. 

Da steht es nun jedenfalls seit diesem "Tag X" in exponierter Lage im Eingangsbereich und im Maßstab 1:1.

 Wer kommt oder geht, muss/darf am Kreuz vorbei


Beinahe ebenso interessant wie der Hausherr, ist einer seiner Hunde, der (bedingt) auf den zündenden Namen Powder reagiert.

Das Tier, das augenscheinlich ausnahmslos aus Muskeln mit einem dünnen Fellüberzug besteht, hat Statur und Farbe eines Löwen. Hat unlängst 2 ausgewachsene Kühe gerissen und schickte sich in meinem Beisein an, ein drittes Opfer aus der Rinderwelt zu erlegen. Hörner der Kuh sowie Intervention des Herrchens ließen die Sache glimpflich für alle Beteiligten ausgehen.
Powder ist übersät mit teilweise riesigen Narben, die ihm seine offenbar zahlreichen Gegner beigebracht haben.

Ich hatte etwas gezögert, das Grundstück und das Haus zu betreten bzw. gar Powder zu streicheln, als ich diesen Goliath der Hundewelt erblickte. Schon mal mit Löwen gespielt?

1.Mose 9,2 gab mir letztlich Mut und ich überwand mich, Powder Freundschaft anzubieten.


Powder, eine Hündin der Rasse Boerboel. (Bauerndogge)

Powder hin oder her. Seit einiger Zeit begleitet mich der Refrain eines alten Liedes von 1922, das Hebräer 13,2 als Grundlage hat. Es greift auf, wie es sein kann, dass Leute, wie André und mittlerweile ungezählte andere, die ich kenne und die Gott im Zentrum haben, zunehmend das Interesse an allerlei Belustigungen, die das Leben in dieser Welt so bietet und denen sie ehedem gerne frönten, verlieren können.

Es ist die Nähe zu Ihm, die Wesen und Denken verändert.



Richte deine Augen auf Jesus,
schau fest in sein wunderbares Gesicht,
und die Dinge dieser Erde werden sonderbar trübe -
im Licht seiner Herrlichkeit und Gnade!

Sonderbar trübe wurden auch meine Augen, als ich am heutigen Freitag Vormittag von Thembalethu zu Fransoir, 23, nach George fuhr, um gemeinsam mit ihm Menschen zu begegnen.

An der Böschung der Autobahn N 2 machte eine junge Dame einschlägig auf sich aufmerksam und bot offensichtlich ihre Dienste an. Ich wollte ihr begegnen - allerdings anders, als sie es erwartete.

Da es mir unpassend erschien, das alleine zu tun, kam ich später mit Fransoir zu dieser Stelle zurück. Nun waren es 2 junge Damen, denen wir nicht nur etwas Obst, sondern auch den Gott, der sie liebt, nähergebracht  haben.

Der dazugehörige Zuhälter, seines Zeichens eher von der Sorte mit zornigem Gemüt, ließ nicht lange auf sich warten und kam aus der Deckung.
Doch was will der arme Mann machen, am Ende hatte er sich mit den Damen einiges angehört und ich hatte Buthi, nun gar nicht mehr so grimmig, im Arm. (Den beiden freundlichen Damen blieb meine Umarmung hingegen erspart, um Missverständnissen vorzubeugen).


In Themabelthu hatte ich noch 2 stark behinderte Xhosas auf dem Herzen, um für sie zu beten. Einen davon sah ich nur ein Mal vor Monaten, im März, auf der Straße. Allerdings hatte ich mich damals nicht so recht getraut.
Doch der junge Mann kam mir immer wieder mal in den Sinn. Also machte ich mich Anfang der Woche allein auf den Weg nach Ramaposa, einem Teil von Themalethu in Zone 7, um seinen Wohnort ausfindig zu machen. Tatsächlich hatte ich mich mit lediglich 2 Kontakten (!) erfolgreich in fremdem Gebiet durchgefragt und die Hütte identifiziert. Wie kann das denn sein?

Auf ging's also heute mit Fransoir nach dort. Das war wieder sehr cool. Im Falle diesen jungen Mannes auf dem unteren Foto, hatte ich eine Nachbarin und Christin der örtlichen Assemblies of God namens Jolanda gebeten, mit uns die Hände aufzulegen.

Der Name dieses sonnigen Gesellen aus Zone 7 
ist mir leider entfallen


Jolanda, links im Bild



Weiter ging's zur Müllkippe.

 Ach, wie sind mir diese Leute ans Herz gewachsen



Von der Müllkippe ging es mit Fransoir weiter ins Township Nu Dawn Park. Dort beteten wir für Leena, eine Tante von Alicia.
Sie hatte Hüftschmerzen und lag schachmatt auf dem Sofa.

Leena vor ihrem Haus auf einem Bild von vor 4 Wochen.
Fanatischer Schriftzug auf afrikaans: "Gott ist Liebe"

Es geht im Reich Gottes vornehmlich  -oder besser gesagt, gar nicht-  um das "Analysieren, wie ein Professor", sondern vielmehr um "Glauben, wie ein Kind" und so hatte ich 5 oder 6 Kleinkinder, die neben Tante Leenas Haus spielten, gebeten, ihr ebenfalls die Hände aufzulegen. 
Fransoir hat den Kleinen schön erklärt, um was es geht und wer Jesus ist. Das war wieder sehr putzig.

Inspiriert zu der Idee mit den Kindern, hat mich die 50 Jahre alte Missionarin Heidi Baker. Zeichen und Wunder begleiten ihre Verkündigung. So wie es in der Bibel steht, halt. Eine Frau, die Gott und Menschen liebt.

Hier ein Ausschnitt mit Heidi Baker aus dem Dokumentarfilm "Finger of God" (engl.), der das Wirken Gottes im hier und jetzt beschreibt:




Und also ziehen die Tage dahin und ich fahre abends wieder heim, in "mein" Township, never ever ceasing to fix my eyes upon Jesus, the author and finisher of my faith ... :-)

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