Church building / Kirchengebäude in Thembalethu

... God has chosen the weak things of the world to confound the things which are mighty; And base things of the world, and things which are despised, has God chosen ... (1Cor 1:27.28) p>p>p>

Freitag, 6. August 2010

Gedanken zum Thema Heilung.

.
Eigentlich wollte ich das Thema im Blog jetzt weitgehend ausklammern, weil es sonst zu "Heilungslastig" würde, dachte ich. Schließlich geht es im Reich Gottes um weit mehr, als um körperliche Heilung. Andererseits gehört es aber zum Gesamtpaket der guten Nachricht dazu.
Also nehme ich einen Anlauf, weil ich mir erhoffe, dass das, was ich schreibe, Christen nicht zum Anstoß gereicht, sondern sie vielmehr ermutigt.

Wer meinen Blog verfolgt haben sollte, konnte feststellen, dass die erste körperliche Heilung nach Gebet vor 5 Monaten bei meinem Freund Sami auf der Müllkippe stattfand.

Seitdem ist es immer wieder vorgekommen, dass ich einen Gebetsimpuls hatte und in vielen Fällen mein bzw. unser Gegenüber tatsächlich sofortige körperliche Heilung erfahren hat. Das hat mich selbst jedesmal aufs Neue verblüfft. Immerhin bin ich ja auch nicht soooo abgebrüht und relativ neu in der Materie.

Und keineswegs war ich es ja nur, der betete, sondern ich erlebte das zu unterschiedlichen Zeiten bzw. Orten auch gemeinsam mit Rueben, Joshua, Jeanné und Fransois von der Ekklesia-Gemeinde. Mit durchweg gleichem Ergebnis.

Wie kann das also alles sein?

Ich nehme kurz einen Sachverhalt von gestern zum Anlass, um darauf einzugehen.

Gestern Abend fuhr ich also mit meiner Hauswirtin Smava zum Gottesdienst. Auf dem Weg nach dort, an der Arbeitsstelle von Sheila in Lawaaikamp, begegnete ich der kleinen Aisha, 6 Jahre alt. Beim Begrüßen hat es „ganz arg Aua gemacht“, weil ihr nach einem Sturz am Mittag ein Finger weh tat. Ich habe im Auto sitzend ihre Hand genommen – Aisha stand vor dem heruntergekurbeltem Fenster - und kurz und sehr einfach im Namen Jesu Heilung proklamiert. Das war es. Keine besonders „geheiligte“ Atmosphäre, kein ellenlanges flehendes Gebet. Nix dergleichen.
Sogleich vergaß ich das Gebet und erst eine ganze Zeit später erinnerte ich mich daran und fragte Aisha, das kleine Moslemmädchen, wie es dem Finger geht. Die Schmerzen waren komplett weg! Ich bat sie, das, was sie gerade erfahren hat, Sheila und Smava zu erzählen, was die Kleine auch tat. Ich bedankte mich bei Jesus.

Aisha vor einem Monat

Wie gesagt, ich wollte eigentlich keine „Heilungsgeschichten“ mehr in den Blog schreiben, aber ich tue es heute doch noch mal. Vielleicht wird ein Christ dadurch angeregt wird, dem Zeugnis der Bibel nachzugehen und in der Autorität Jesu im Glauben zu beten.

Ich meine, es gibt ein paar Faktoren, die dabei bedeutsam sind.

1. Wir bewegen uns im Bereich des Übernatürlichen, also nicht des „normalen“, wissenschaftlich erklärbaren, rationalen, alltäglichen oder durch allgemeine Lebenserfahrungen hinterlegten.
Ebenso wie unser Geist, der auf übernatürliche Weise nach unserem Gebet im Glauben von Gott her neu geboren worden ist, verhält es sich mit Heilung auch. Sie wird in der unsichtbaren, der geistlichen Welt ausgelöst und manifestiert sich in der sichtbaren Welt. Nicht alles ist dabei also verstehbar. (Wobei ich ja nicht mal verstehe, wieso Menschen nach Einnahme einer Spalt-Tablette kein Kopfweh mehr haben).

2. Gott liebt ausnahmslos jeden Menschen, unabhängig von dessen moralischem Stand und Lebensführung. In dem Zusammenhang fiel mir Anfang der Woche der Vers Johannes 15,9 auf: „Gleichwie mich (=Jesus) der Vater liebt, so liebe ich euch”. Jesus, Gott, liebt dich demnach mit gleicher Intensität und in identischem Umfang, wie der Vater Jesus liebt!  
Gott ist Liebe, sagt die Bibel im 1.Johannesbrief und diese Liebe strahlt zu den Menschen in der gleichen Weise, wie innerhalb der Personen der Trinität! (Meditiere mal über diese Wahrheit!)

3. Gott will uns durch Krankheiten nichts „lehren“, wie mancher aus Erklärungsnot behauptet. Welcher irdische Vater, würde denn seinem Kind eine Krankheit zukommen lassen, um ihm etwas zu lehren? Erst recht tut dies der himmlische Vater nicht (siehe z.B. Matthäus 7,9f).

4. Jesus hat nicht nur die Sünden, sondern auch die Krankheiten und Flüche ans Kreuz getragen. Galater 3,13; Jesaja 53; 1.Petrus 2,24: «durch seine Wunden seid ihr heil geworden.»

5. Krankheit kommt nicht von Gott, sondern er möchte Wiederherstellung. Daher sind Gebete wie „Vater, wenn es dein Wille ist, dann heile …“, nicht zielführend. Es IST sein Wille!

6. Jesus selbst heilte seinerzeit „alle“, die zu ihm kamen, wie es in den Evangelien heißt. Die, die ihren Glauben auf ihn setzten. Nachfolger und nicht Nachfolger. Jedermann ohne Ansehen der Person! Selbst undankbare oder ungehorsame Personen (z.B.: Lukas 17,12-19; Markus 1,43-45). 

7. Jesus hat seinen Jüngern damals wie heute die Autorität und Vollmacht gegeben, durch den Heiligen Geist in uns, in seinem Namen zu heilen, unreine Geister auszutreiben usw.

Apostelgeschichte 5,12: „Durch die Hände der Apostel aber geschahen viele Zeichen und Wunder unter dem Volk und immer mehr wurden hinzugetan, die an den Herrn glaubten, …  so dass man die Kranken auf die Gassen hinaustrug und sie auf Betten und Bahren legte, damit, wenn Petrus käme, auch nur sein Schatten einen von ihnen überschattete. Es kamen aber auch viele aus den umliegenden Städten in Jerusalem zusammen und brachten Kranke und von unreinen Geistern Geplagte; die wurden alle geheilt.“

8. „Gott ist Geist“ und er wirkt durch MENSCHEN beim Bau des Reiches Gottes! Bei der Verkündigung des Evangeliums, der Lehre und eben auch der Heilung.
Wir Christen sind Jesu Hände, Füße und sein Mund, wie Kai S. von der Stami Darmstadt mal treffend formulierte.
Dabei ist klar, dass der Mensch es nicht aus seiner eigenen Kraft heraus wirkt, sondern Gott ist es, der dahinter steht. Wir setzen seine Kraft und seinen Namen ein.
Ebenso wie ein Elektrizitätswerk die eigentliche Kraftquelle hinter dem Hausstrom ist und nicht die Steckdose im Zimmer. Wir können / dürfen / sollen den vom E-Werk zur Verfügung gestellten Strom in unserer Wohnung rechtmäßig und zweckbestimmt nutzen.

9. Ich nehme stark an, dass für Heilung die verheißene „Kraft aus der Höhe“ (Lukas 24,49) erforderlich ist. Die Kraft aus der Höhe, Gottes Heiliger Geist, gibt bekanntlich Mut zum Zeugnis und rüstet mit allerlei Geistesgaben aus. Da natürlich jeder wiedergeborene Christ auch ohne die Taufe im Heiligen Geist selbigen von Gott empfangen hat, bin ich mir an der Stelle nicht ganz sicher. Ich möchte niemanden verletzen und auch keine Doktrin daraus machen. Vermutlich aber, mit aller Vorsicht gesagt, möchte ich annehmen, dass durch die Erfüllung mit dem Heiligen Geist die erforderliche Kraft Gottes bereit gestellt wird. Puh. Sanfter konnte ich nicht formulieren :-)
Jesus liebt nicht geistgetaufte Geschwister - und ich auch!

10. Das Heilungsgebet erfordert offenbar ein gewisses Maß an Glauben. Zuerst bei dem, der betet, wohl aber auch beim Kranken. Wie viel, weiß ich nicht, aber wenn als Extremfall Beter und Empfänger lediglich aus Jux und ohne Glauben beten würden,  käme wohl nichts dabei heraus. Die Kranken in der Bibel machten jeweils einen Glaubensschritt zu Jesus hin. Und sei es, dass sie versuchten, sein Gewand in der Menge zu berühren (Markus 6,56).

Kinder glauben von Natur aus, dort stellt sich das Problem der inneren, verstandesmäßigen Abwehr gar nicht erst.
Jesus und seine Jünger glaubten sowieso. Und ich glaube jetzt auch :-).


11. Ich gehe zudem davon aus, dass das Handauflegen ein begünstigender Faktor für die Übertragung ist, um mal sehr hölzern zu formulieren. Markus 16,18 : "... Kranken, denen sie die Hände auflegen, werden sich wohl befinden".

Also bete ich derart im Glauben und in der Autorität Jesu Heilung und Wiederherstellung in die göttliche Ordnung. Keine beschwörerischen Zauberformeln. Sondern eher nach dem Motto: „Nimm dein Bett und geh’", „Sei geheilt!", „Sei rein" „Im Namen Jesu Christi von Nazareth steh auf und gehe ...". Manchmal bete ich auch zur Einleitung eine Passage aus Jesaja 53.

Ich kann (mir) nicht alles erklären, brauche ich auch nicht. :-) Letztlich bin ich nicht aufgerufen, alles intellektuell zu durchdringen, sondern mache es schlichtweg so, wie es im Wort Gottes steht und es "funktioniert".
"Vielmehr erweist sich Gott als wahrhaftig ...", wie es in Römer 3,4 heißt.

"Glaube ohne Werke ist tot", befindet Jakobus in seinem 2. Kapitel. Wir können lange sagen, dass wir glauben, dass Jesus auch heute noch heilt (falls wir das überhaupt glauben). Aber dann müssen wir das Bekenntnis auch in einem Glaubensschritt anwenden und für einen anderen konkret beten, wenn der Glaube Gestalt annehmen soll. Das meint Jakobus.

Wenn wir Christen durchweg in der Autorität Jesu unterwegs wären, gäbe es wohl einen weit geringeren Markt in Südafrika für "traditionelle Heiler" und "Herbalists" (siehe Handzettel oben) oder im Westen für esoterische Dinge wie Reiki & Co. Weltweit wissen Menschen instinktiv, dass es eine geistliche Welt gibt und machen Erfahrungen darin. Hebräer 11,3 (und andere Stellen wie Kolosser 1) bestätigen, dass die sichtbare Welt aus der unsichtbaren entstanden ist.
Wer will es den Leuten also verdenken, wenn sie Hilfe und Heilung in alternativen spirituellen Bereichen suchen? Ich nicht.
Wenn sie allerdings sehen würden, wer und wie Jesus ist, wäre der Spuk vermutlich schnell vorbei.
Wir Christen sind nicht aufgerufen, an allem und jedem herum zu nörgeln, alles besser zu wissen und uns abzuschotten, sondern die von Gott vorbereiteten Lösungen in Christus Jesus anzubieten. Das ist weit mehr, als Religion und Ethik.

Wenn ich das Geschriebene durchlese, fällt mir auf, dass ich etwas sperrig formuliert habe. Naja, die Botschaft kommt hoffentlich irgendwie an.

Es gäbe noch viel zu sagen; ich hoffe, dass jemand mit diesen knappen Anmerkungen etwas anfangen kann und ermutigt wird. Nachfragen beantworte ich gerne.

Abschließend: Seit Jahren habe ich eine Buchempfehlung Christ the Healer von F.F. Bosworth in Besitz. Heilung war aber nie richtig mein Thema. Jetzt, nach meinen aktuellen Erfahrungen habe ich heute mal reingeschaut, es überflogen und es deckt sich 1:1 mit dem, was ich erlebt habe und weiß.
Bereits der erste Satz des Buches lautet übersetzt zutreffender Weise:  

"Bevor Menschen einen standhaften Glauben für körperliche Heilung haben können, muss die Unsicherheit hinsichtlich Gottes Willen in dieser Sache weichen."

Das Buch ist vor fast 100 Jahren entstanden und ein Klassiker. Kauftipp. Gibt es auch auf deutsch: Christus unser Heiler.

Schönes Wochenende! ... be healed! :-)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen