Flecky ist ein recht ansehnlicher Hund. Reinrassige Townshipzüchtung. Der anerkannte und allseits beliebte Wachhund des Hauses. Er bellt und vertreibt durch Nachstellen gekonnt Kühe, Esel und Schweine, die dem hiesigen Anwesen zu nahe kommen. Brav, Flecky!
Nun ja, beim Einbruch seinerzeit, hatte er ein wenig versagt, da wäre vielleicht mehr dringewesen, aber was solls. Ich trage es ihm nicht nach, ein Hund ist ja schließlich auch nur ein Mensch.
Heute nun, als ich mich zu Fuß in Richtung Zone 9 in Bewegung setzte, war das treue Tier plötzlich an meiner Seite und folgte mir. Alle Versuche, ihn nach 200 Metern nach Hause zu schicken, schlugen fehl. Er wollte mit.
Ich gab auf und dachte mir, dass es vielleicht einen Grund hat, wenn mir nun ein so treuer Wachhund folgt. Möglicherweise könnte ich heute einen entschlossenen Beschützer gut gebrauchen?
Alsdann munter losmarschiert und Flecky blieb, als hätte er seit seiner nie besuchten Welpenschule nix anderes gemacht, 1a an meiner Seite. Aber 1a!
Bloß: als ihm nun die ersten Hunde mit gestelltem Rückenhaar in Feindesgebiet begegneten, die nunmehr ihr Territorium verteidigen wollten, war er der Gejagte des Tages.
Was tut nun der treue Gefolgshund? Er suchte hinter, oder neben MIR Schutz! Eine Stunde ging das so. Überall Hunde, die nun ihn und damit auch mich verjagen wollten. Und Flecky machte keinen Pieps. Auch nicht Wuff oder Wau. Er erwartete, dass ich die Lage jeweils für ihn bereinige.
Ich musste den Ausflug abbrechen, da das sehr anstrengend war, ständig von einem Rudel kläffender Köter umringt zu sein.
Nach einer Stunde waren wir wahrscheinlich beide froh, wieder zuhause zu sein. Er bekam Wasser und hat nach seinem ersten Ausflug in die Zone 9 wohl die Nase voll und ich schlenderte allein und entspannt zu meinem Friseur Delfin aus dem Kongo zum Haare schneiden.
Nächstes Mal soll der Flecky lieber daheim bleiben, aber da wird er wohl auch selbst drauf kommen.
Ist ja kein dummer Hund.
Montag, 31. Mai 2010
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