Church building / Kirchengebäude in Thembalethu

... God has chosen the weak things of the world to confound the things which are mighty; And base things of the world, and things which are despised, has God chosen ... (1Cor 1:27.28) p>p>p>

Sonntag, 11. April 2010

"Spoony von der Müllkippe" gibt ihr Leben Jesus. Ahnenkult.

Pünktlich um 8.50 Uhr, war ich in Silvertown, um Sami und Wes für den Gottesdienst abzuholen. Als ich in der Nähe des Autos auf Sami wartete, war ich von vielen Betrunkenen umgeben (nicht mal 9.00 Uhr morgens). Ein Mann hat seiner Frau -beide betrunken- derart schallend eine geknallt, dass sie zu Boden ging. Kein Schrei der Frau. Sie hat es hingenommen und hatte ein paar Sekunden später ihr Kleinkind auf dem Arm.

Wes war nicht aufzufinden, also fuhr ich allein mit Sami nach Gwaing, nahe der Müllkippe gelegen, um Spoony wie verabredet aufzunehmen.

(Silvertown)

Dort angekommen, war sie noch nicht fertig angezogen. Aus den drei abbruchreifen Häuschen der Mini-Ansiedlung kamen auf einmal einige Männer (fünf, glaube ich), die teilweise zugedröhnt waren, zu meinem Auto. Am ganzen Körper tätowiert, z.T. massive Zahnprobleme und insgesamt sehr wenig vertrauenserweckend, um das Geringste zu sagen. Ich versuchte daher, mein Handy unauffällig in Sicherheit zu bringen und ließ es unter den Autositz gleiten.

Der erste (ich kannte keinen der Männer), sprach mich mit "Pastor" an. Es stimmte also, was Sami unlängst erzählt hatte. 
Egal, Pastor oder nicht, ich habe den Anwesenden von Jesus erzählt. Nicht nur kurz. Halb englisch, halb afrikaans. Sami stimmte mit ein und gab die gleichlautende Botschaft an die Männer weiter.
Sagt doch anschließend der Wortführer Steven, ein Sotho, sehr ernsthaft zu mir, "wir wollen auch mit dir kommen, aber nicht heute".
Das hat mir etwas gezeigt. Spoony muss ihnen etwas erzählt haben. Die kannten mich, bevor ich sie kennenlernte. Sie waren aus Neugier zu mir gekommen, um den Freak live zu sehen. Erstaunlich!

Spoony (sie ist 16, nicht 14) kam mit ihrer 9 Jahre alten Schwester Totoresia zum Auto und so fuhren wir 4 in den Gottesdienst. Sie erzählte, dass sie eigentlich heute früh nicht mitkommen wollte. Aber nachdem sie das Haus in der Frühe rechtzeitig saubergemacht hätte, sei sie nun doch bereit. 

Sami ist dermaßen happy, das ist ein Unterschied wie Tag und Nacht. Kein Vergleich zwischen unserer ersten Begegnung und heute. Er hat gelacht, geklatscht (immer gegen den Takt :-) ). Sagenhaft. Da stehen wir also Arm in Arm im Gottesdienst und freuen uns.

Spoony und ihre kleine Schwester konnte ich nicht einschätzen. Die Predigt ging über das Vertrauen in Gott und war, wie ich fand, eine Botschaft für "Fortgeschrittene". Feste Speise und keine Milch.
Zwischendurch klatschten immer mal ein paar Leute bei einer biblischen Wahrheit. In einer Situation hat es mir aber die Sprache verschlagen. Als der Pastor sagte "His Grace is sufficient" - Allein Seine Gnade genügt, da klatscht das kleine Mädchen plötzlich enthusiastisch los. Wie bitte? Eine Kernbotschaft der Bibel, mit dem ein Großteil der Christenmenschen hadert und lieber auf sich selbst vertrauen möchte, wird derart von einem "Slumkind" kommentiert?
 
Diesmal gingen Sheila aus Zimbabwe und eine andere Dame direkt neben den beiden Kindern durch die Wirkung des Heiligen Geistes (als einzige im Raum) zu Boden. Ich halte da immer die Luft an und frage mich, was die wohl denken, wo sie hier hingeraten sind. Diesen Gedanken lasse ich aber gleich wieder los, weil das Gottes Verantwortung ist, nicht meine. Jedenfalls war es für die Kinder keine Erwähnung wert.

Später, nachdem der Pastor gegen Ende des Gottesdienstes das Evangelium erklärte und einen Aufruf machte, ist Spoony nach vorne gegangen, und hat ihr Leben Jesus gegeben. Hallelujah.
Ich hatte das ja im Geiste vorgestern auf dem Rad schon gesehen, aber ich wusste keine Zeit. Wesley, der heute nicht mit dabei war, wird es auch tun. Früher oder später.

Nach dem Gottesdienst fuhren wir zum Kentucky, hatten Hähnchen, Pommes, Cola und Eis für die Kinder.

(v.l.n.r.: Angela und Sheila aus Zimbabwe, Spooney, Totoresia, Sami)


Nachdem wir Sami und die Kinder nach Hause fuhren, nahm ich die Damen aus Zimbabwe zu Smava mit nach Hause zum Kaffeetrinken. Ich hatte gestern einen Kuchen besorgt und so redeten wir. Gerade kam Smava aus dem Gottesdienst aus ihrer röm.-kath.-Kirche mit ihrer Gebetsuniform.


Man könnte ja theologisch diskutieren, aber die beiden Frauen aus Zimbabwe haben Größe gezeigt und keine Silbe über Katholizismus und Gebetsuniform verloren. Keinerlei Besserwisserei. Das ist genau das, was ich (glaube ich) auch gelernt habe. Gott machen lassen! Sie waren einfach sehr herzlich und lieb zu ihr. Smava hat die beiden ebenfalls in ihr Herz geschlossen.

Apopros Gott machen lassen. Ich hatte unlängst das Thema Ahnenkult bei Smava, sie aber nicht unter Druck gesetzt. Ich dachte mir, dass Gott einen Weg finden wird, Smava das Problem nahezubringen. Aber so schnell?
Denn heute gaben Angela und Sheila jeweils ein Zeugnis über das Wirken Gottes in ihrem Leben ab. Bedauerlich, dass da keine Videokamera mitlief. Granatenmäßg!
Beide Schwarzafrikanerinnen kommen aus Familien mit massiven okkulten Bindungen. Sheilas Mutter ist eine Sangoma . Eine Medizinfrau, im Ahnenkult verhaftet, die auch mit Flüchen und anderen okkulten Praktiken arbeitet. Angelas Schwiegereltern sind ebenfalls in Hexerei und Ahnenkulten aktiv. Mit dramatischen Auswirkungen. Die beiden haben über 3 Stunden erzählt. In alledem: atemberaubendes Wirken  Gottes (unabhängig voneinander) in diesen beiden jungen Leben.

Das war gegenüber Smava sehr viel mehr wert, als meine westlichen Ermahnungen mit Fingerzeig auf die Bibelstellen. Und wow, was brennen diese beiden aus Zimbabwe für Jesus. Ein bedingungsloses Vertrauen auf Gott. Bedingunglos! Ich Weichei!

Smavas Nichte Ava (16) und Neffe Wami (11),  haben Teile der Zeugnisse mitbekommen und wollen nächste Woche mit in den Gottesdienst.


Angela, Sheila und ich waren dann in Thembalethu spazieren (wieder mit guten Begegnungen) und sind anschließend mit Smava in den 19.00 Uhr Gottesdienst gefahren. Dann noch schnell etwas in den Blog geschrieben und ein langer, gesegneter Tag geht zu Ende.

Eins ist sicher (nein Nobby, nicht die Rente)!

Sicher ist: mit dem lebendigen Gott auf du und du unterwegs zu sein, ist das Spannendste, was man erleben kann. Ich habe manches gesehen, aber nichts kommt dem annähernd gleich.

"Und Er legte seine rechte Hand auf mich und sprach zu mir: Fürchte dich nicht! Ich bin der Erste und der Letzte und der Lebende; und ich war tot, und siehe, ich lebe von Ewigkeit zu Ewigkeit, Amen! Und ich habe die Schlüssel des Totenreiches und des Todes." (Offb 1, 17.18)

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