Church building / Kirchengebäude in Thembalethu

... God has chosen the weak things of the world to confound the things which are mighty; And base things of the world, and things which are despised, has God chosen ... (1Cor 1:27.28) p>p>p>

Montag, 26. April 2010

(Fast) alles verloren - viel mehr gewonnen!

Vorgeschichte:
Am Freitag Abend im Jugendgottesdienst, erhielt ich waehrend der Lobpreiszeit von einer Frau ein Wort zugesprochen: "Vergebung". Da ich nicht wusste, wem ich zu vergeben haette oder um Vergebung ersuchen muesste, gab ich es an Gott ab, es mir zu zeigen.

Freitag auf Samstag Nacht traeumte ich, dass ich in afrikaans auf der Muellkippe zu einer Gruppe von Leuten spreche.

Am Samstag fasteten Angela, Sheila (Zimbawe), Smava und ich, und gingen ab 17.30 Uhr zum Beten auf einen Berg ueber George. In einer Phase, als wir uns im Auto aufwaermten und ueber Jeus redeten (was sonst :-) ), hatte ich das dringende Beduerfmis auszusteigen und zu beten. Ich sagte Gott, dass ich zuerst nach Seinem Reich trachten will und mir der Rest egal ist. Dass Er mein Herz rein halten soll usw.

Nachher, um etwa 1 Uhr, habe ich tatsaechlich vor der grandiosen  Zuhoererschaft von "Null" auf "afrikaans" (raeusper) auf dem Berg ueber 1.Joh 5,12 gesprochen.
Gegen Ende unserer Gebetszeit um etwa 4.30 Uhr, empfing Angela ein Bild von einer aufgerichteten Schlange (wie bei Kobras) und einem Haus. Sie betete daher Schutz fuer die daheimgebliebenen Menschen in unseren jeweiligen Haeusern.

Hauptgeschichte:
Um 5.00 Uhr fuhren wir nach Hause und um 5.30 in Thembalethu dann der Schreck. Meine Tuer stand offen, alles verwuestet und fast alles war geklaut. (Fahrrad, Netbook, Brille, Lampen, usw. usw. - Mike, leider auch dein RSA-Trikot, das du mir geschenkt hast).

Da habe ich mich aufs Bett (nunmehr ohne Bettbezug) geworfen und geheult.

NEIN! Spass beiseite. Natuerlich nicht! Ich habe dem Feind, der alten Schlange gesagt, dass er der groesste Loser ist, den das Universum je gesehen hat (siehe Hesekiel 28,12f) und ihn ausgelacht. Habe ihn an seine ewige Bestimmung erinnert. Der Dummbatz! Dann habe ich Jesus gelobt und Ihm gesagt, wer ER ist. Nach 10 Sekunden durfte ich die Gegenwart Gottes koerperlich erfahren. Er war da!
Negative Gedanken habe ich nicht zugelassen, sondern mich nur an Jesus gehalten und ich wusste, dass das mehr ein Segen, als ein Fluch sein muss. Wie bei Joseph in 1.Mo 50,20: "Ihr gedachtet mir Boeses zu tun, Gott aber gedachte, es gut zu machen.".

Dann fuhr ich in die Stadt zu McDaonalds fruehstuecken (mein Muesli und die Milch usw. war auch alles weg). Ich hatte gar keinen Groll in mir, ich war nur etwas traurig, dass ich mit meiner lieben Frau (und anderen Lieben), nicht mehr regelmaessig ueber Skype telefonieren kann.
Dann habe ich ueber die Taeter geweint und fuer sie gebetet (nicht ueber oder fuer meine Sachen!). Erstaunt mich selbst am meisten. Ich wuerde gerne mit ihnen ueber Jesus reden. Es ist ja ein alter Hut, aber wir kaempfen nicht gegen Fleisch und Blut (Menschen), sondern einen geistlichen Kampf mit spirituellen Gewalten.
Ich erinnerte mich daran, dass Elisabeth Elliot (Gattin des 1956 im equadorianischen Dschungel ermordeten Missionars Jim Elliot), ihre einzigartige, jahrelange  linguistishe Arbeit bei der Entwiscklung einer Schriftsprache und einer Bibeluebersetzung fuer die Aucas durch Diebstahl verloren hatte.
Auch an Jackie Pullinger, deren 'Gottesdienstraum' in der Walled City von Hong Kong verwuestet und mit Exkrementen beschmiert wurde.
Satan ist nicht erfreut ueber das, was hier geschieht und so verstehe ich Jakobus um einiges besser, wenn er seinen Brief beginnt:

"Meine Brüder, achtet es für lauter Freude, wenn ihr in mancherlei Anfechtungen geratet, da ihr ja wisst, dass die Bewährung eures Glaubens standhaftes Ausharren bewirkt. Das standhafte Ausharren aber soll ein vollkommenes Werk haben, damit ihr vollkommen und vollständig seid und es euch an nichts mangelt."

Die Bibel ist ja wie ein Erlebnisbuch. Manches versteht man erst jeneits theologischer Diskussionen und eigener Ideen erst richtig, wenn man es erlebt. Dann ist es ploetzlich klar zu sehen.

Weil ich es dem Feind zeigen wollte, bin ich losgezogen und habe als Kontrapunkt zu seiner Albernheit 2 Fussbaelle gekauft. Einen fuer Silvertown (wo Sami wohnt. Er gibt ihn an Kinder seiner Wahl weiter) und einen fuer meine Nachbarskinder in Thembalethu.
Jetzt holte ich Sami, Franzisco und Amaresia zuhause fuer den Gottesdienst ab. Alicia (Spoony) begleitete ihre Freundin Esmeralda im Krankenhaus, da sie Hund gebissen wurde und konnte nicht mitkommen.

Im Gottesdienst ging es prompt um das Thema "Vergebung". (Jesus am Kreuz und Stephanus bei seiner Steinigung). Da fiel mir das Wort von Freitag Abend wieder ein und ich wusste sofort, was gemeint war. Der Einbruch! Den Taetern hatte ich aber schon vorher vergeben.
Nun hatte ich Franzisco neben mir stehen und zu Jesus gebetet, dass ich zum Ausgleich fuer meine verlorenen Sachen den Kleinen (ist 15, sieht aber aus, wie 11) gerettet sehen moechte. Waehrend des Gebetes habe ich den Heiligen Geist koerperlich gespuert und Jesus sagte mir, dass ER mein Gebet gehoert hat. Tatsaechlich. machte der Pastor einen Aufruf und Franzisco und ich gingen nach vorne. Da war ich auf 'Wolke 7'.

Nach dem Gottesdienst fuhr ich zu Alicia und erwaehnte kurz, dass ich ihr die versprochene Lobpreis-CD nicht brennen kann, weil alle meine Sachen geklaut seien. Sie kommentierte es nicht. Dann redeten wir ueber dies und das. Auch sagte ich ihr, dass sie jetzt der Pastor im Haus sei und Franzisko von ihren Erfahrungen erzaehlen soll, wie man die Stimme Gottes hoert. Spaeter, bei der Verabschiedung sagte sie mir woertlich:

"Du wirst deine Sachen wiederbekommen und die, die das gemacht haben, werden sich bei dir entschuldigen".

Ich fragte ohne jeden emotionalen Ueberschwang, ob ihr das Jesus gesagt haette. Sie antwortete, "Ja Jesus hat es mir eben gesagt, waehrend wir zum Tor gingen. Vor einigen Tagen sagte Er auch, dass ich dir vertrauen kann und das machen soll, was du sagst". Ich zeigte ihr die Wichtigkeit von echter Gemeinschaft in Christus auf, da wir aufeinander angewisesen sind. Das was sie sagte freute mich enorm fuer sie UND fuer mich.

"Das mit Jesus ist wundervoll", sagte sie.

Wir umarmten uns und weg war ich. (Fuhr Esmeralda und Franzisco zum Einkaufen und zurueck).  Mittlerweile auf einer doppelstoeckigen 'Wolke 7' angekommen. Das ist doch so klasse mit Alicia und Sami, allen anderen und mit Jesus, der hinter allem steckt.

Hatte unterwegs noch 2 Coloured-Anhalter mitgenommen und als Ricardo (so hiess einer der Beiden) meine Musik hoerte, sagte er, "Oh, you are a man of God". Dann verstand ich, dass er  fragte, ob ich mal fuer ihn beten koenne. Claro.Mach ich.
Missverstaendnis! Er wollte mit mir mal ein Bier trinken (beten und Bier hoert sich auf afrikaans aehnlich an). Wir konnten kaum noch vor Lachen. Habe den beiden auch wieder alles erzaehlt. Aber total locker - ich war schliesslich auf Doppelwolke 7. Ich habe staendig laut gelacht, als haette ich gerade im Lotto gwonnen. Alles war so Klasse. Auch Ricardo und sein Kumpel, der hinten sass haben sich gefreut. :-)

Zuhause angekommen, musste ich erst mal die arme Smava aufbauen. Sie war am Boden zerstoert und lernt erst noch, dass Glauben Vertrauen heisst  Bei Gegenwind faellt es ihr noch schwer, stehen zu bleiben. Aber sie ist auf einem klasse Weg. Sie wird staerker in Christus. Ich habe ihr erklaert, dass wenn wir "Faith" (Glauben) bekennen, der auch abgeprueft wird. Wir muessen eine bewusste Entscheidung treffen, wem wir glauben! Erst jetzt entscheidet sich der Weg des Christen. Dann zeigt sich, ob 'Glaube' ein blosses Lippenbekenntnis ist, das nur bei Sonnenschein traegt, oder mehr ist. Entweder ich werde der jammervolle, stets leidende Christ, der immer fragt, warum, ausgerechnet ihm das immer passieren muss, oder der, der lernt zu vertrauen und weiss, dass weil er Gott liebt (=Voraussetzung), ihm alle Dinge zum Besten dienen muessen. Dass ihn dann nichts von der Liebe Gottes scheiden kann. Der weiss, dass folglich aus Fluch durch Vertrauen in Jesus Segen werden muss. Jesus ist kein Backup oder Sahnehaeubchen des eigenen Lebens.

Beim Essen (Smava lud mich zu sich und den Kindern ein), etwa um 16.00 Uhr, hatte ich den Eindruck, dass ich  zu Smavas Sohn Lwazi in seine Spelunke Nathans gehen sollte. Das tat ich und trank dort eine Cola, womit ich mich als Exot outete. Nach einer Weile war eine leere Bierkiste neben Lwazi frei geworden und so setzte ich mich und redete mit ihm. Ich sagte ihm, dass es mir das Herz bricht, wenn ich ihn so sehe. Dass er ein feiner Kerl ist usw. Als die Traenen fuer ihn zu stark wurden, um zu weiterzureden, ging ich weg. Nach kurzer Zeit kam er mir nachgelaufen und ich konnte unter anderem das Evangelium in Kurzform sagen. "uThixo utheta: nceda yiza" (Gott spricht: Bitte Komm!)  Da hat er sich gefreut. Wir haben laenger gesprochen.

Dann trafen wir unterwegs seine Kumpels Biza, George, Sticks und Loyesu. Die hatten durch Lwazi bereits vom Einbruch gehoert, waren aergerlich und hatten nur Vergeltungsgedanken. Polizei, Knast etc. Ich erzaehlte hingegen von der Liebe Gottes selbst fuer den schlimmsten Tsotsi und auch auch fuer sie. Ich habe eine halbe Stunde ueber die lebensveraendernde Kraft in Christus gesprochen. Dass wir uns nicht aus uns selbst verbessern koennen. Gleiches mit einem entfernten Nachbarn am Zaun. Dieser riet mir, zu einem Sangoma zu gehen, der wuerde mir sagen, wer es war. Ich erzaehlte ihm vom "Grossen Sangoma Jesus". Hatte am gleichen Mittag noch weitere solcher Gespraeche.

Endlich zuhause, sassen meine Nachbarn Omdi und Reti mit 5 anderen vor ihrem Haus und als sie mich sahen, hatten sie eine Jammermine aufgesetzt und mir gesagt, wie schlimm das ja alles sei. Allerdings war ich voller Friede und Freude und hatte ihnen gesagt, dass das Gegenteil der Fall sei! Ich hatte im Kommen bereits ein Lied gepfiffen, gesungen und nun der Gruppe noch mal 'ne halbe Stunde erzaehlt, dass es gar nicht auf die Lebensumstaende ankommt, wenn Jesus in einem wohnt. Im Gegenteil. Wenn ich fuer Ihn in den Knast ginge, waeren Liebe, Friede und Freude wohl noch groesser (Paulus und Silas lobten und priesen auch im 'hintersten Stock'). Hingegen ist meine Freude (=Frucht des Hl. Geistes) als Christ geringer, wenn ich vor der Glotze abhaenge. Die haben jedenfalls echt gestaunt (das sage ich wie immer zu Gottes Ehre!) und ein paar Mal hat der Geist bei irgendetwas bezeugt, was ich sagte (oder ER sagte ;-)). Ich habe dem Trauervolk glaube ich, etwas weitergeben koennen. Zumal sie offen sind. Omdi und seine Frau Reti waren unabhaengig voneinander schon bei mir und haben mir ihr Eheleid geklagt.  

Reti geht, wie andere auch 'in die Kirche'. Habe der Gruppe liebevoll gesagt, dass Kirche ohne Jesus (mit der Kraft des Heiligen Geistes) im Herzen ist, wie ein Auto ohne Benzin. Man kann jahrzehntelang drinsitzen und nix passiert. Man kommt nirgedwo hin. Nur der Frust wird groesser.
Waehrend und nach dem Gespraech schwebte ich auf einer nunmehr 3-stoeckigen "Wolke 7".

War noch kurz bei der Polizei, aber nur, um eine Beschreibung des Fahrrades abzugeben. Anzeige habe ich nicht erstattet. Das wollte ich nicht.

Hatte immer noch nicht geschlafen und war dennoch hellwach. War mit Smava und Wami (11) im Abendgottesdienst. Es ging um Worte des Lebens. Auf dem Heimweg hat Smava derart Worte des Lebens fuer mich und Moni gesagt, das war sehr gut.

Ein Wochenende mit Verlust und viel mehr Gewinn, nach dem ich aus Ueberzeugung sagen kann:  

"Satan gedachte mir Boeses zu tun, Jeus aber gedachte, es gut zu machen."

So, das war ein "Lagebericht Thembalethu" aus dem Internetcafe in George. Werde jetzt kommunikationsmaessig kuerzer treten muessen. Habe auch keine E-Mail Kontakte und Geburtstagsliste mehr. Also sorry, wenn ich nicht passend reagieren kann und Geburtstage nicht mehr parat habe.

Liebe Gruesse

Gott ist gut - Allzeit!
Komm!

Nachtrag 13.15 Uhr: Das Internetcafe ist einige Haeuser neben einem grossen und beliebten Hehlergeschaeft gelegen. Bei Cash Converters tragen Leute ihre Gueter (auch gestohlene) hin und machen sie zu Geld. Andere Kunden koennen dann die Waren kaufen. Ich war kurz versucht, reinzugehen und nach ein paar Sachen zu sehen, wie mir Smava (und auch die Polizei) rieten.
Doch ich "wandle im Glauben und nicht im Schauen". Glaube und Schauen sind wie Oel und Wasser. Sie gehen nicht zusammen. Ich vertraue ausschliesslich Jesu Zusage aus Alicias Mund und nicht meinen eigenen Ermittlungsfaehigkeiten.

Also ging und gehe ich nicht zu Cash Converters rein und sehe nicht mal in die Schaufenster! Halte auf der Strasse auch nicht nach meinem Rad Ausschau um aufgeregt und dann wieder enttaeuscht zu sein, wenn es doch nicht mein Rad war.
Bin schon richtig gespannt, wann und wie Jesus das nun wieder alles hinkriegt! :-)

Schon jetzt Danke fuer die Rueckgabe!

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