Church building / Kirchengebäude in Thembalethu

... God has chosen the weak things of the world to confound the things which are mighty; And base things of the world, and things which are despised, has God chosen ... (1Cor 1:27.28) p>p>p>

Freitag, 30. April 2010

Die Geschichte vom kleinen blonden Bub.

Zunaechst: wegen eines Defektes des Seekabels waren in Suedafrika alle Internetverbindungen bis heute gekappt, das galt also auch fuer dieses Internetcafé. Das war aergerlich, denn ich dachte staendig an eine unglueckliche Formulierung, die ich im letzten Blogeintag gebrauchte, als ich wiedergab, dass Jesus Alicia sagte, dass sie mir 'folgen' solle. Gemeint ist natuerlich nicht ein blindes Nachlaufen wie bei einem Guru, sondern es ist  positiv im Sinne einer Wegweisung und eines Vorbildes zu verstehen. Das bedeutet demnach eine sehr grosse Verantwortung fuer mich. Dies nur kurz zur Klarstellung.

Ich kann nicht alles schreiben was so passiert, aber es ist und bleibt spannend.


Am gestrigen Donnerstag war ich stundenlang mit Alicia (Spoony) unterwegs, um bei Home Affairs, im Krankenhaus ihrer Geburt und in verschiedenen Schulen etwas ueber ihre Identitaet zu ermitteln. Sprach mehrfach mit Alicias Mutter, aber auch sie weiss nicht genau, wann die Tochter geboren ist. Das total ueberlastete Krankenhaus muss manuell in Buechern die Geburtslisten durchforsten (kein PC). Selbst der Nachname des Maedchens steht nicht fest. Das ist noch dramatischer, als es bei Sami war. Als Ergebnis flossen bei Alicia hemmungslos die Traenen im KH, als man uns sagte, man finde keinen entsprechenden Eintrag. Ein Mensch ohne Identitaet ist etwas Schlimmes. Das spuert sie wohl. War nochmal bei der Mutter im Township Nu Dawn Park, in Pacaltsdorp. Demnaechst packe ich sie ein und fahre mit ihr selbst zum Krankenhaus. Vielleicht kommen wir so weiter.

Im Zuge der Ermittlungen fand ich bei den Schulen heraus, dass Alicia gar keine Schule mehr besucht. Sie hatte mich angeschwindelt. War ihr nicht boese, denn wie soll sie denn in ihren Lebens- und Familienumstaenden wo das Wort 'Wertevermittlung' nicht mal in einem Buch vorkommt, etwas wie 'Aufrichtigkeit' mitbekommen. Ich glaube sie schaemt sich und kommt sich noch minderwertiger vor, wenn sie zugibt, keine Schule zu besuchen. Habe ihr von der Liebe Gottes, meiner Liebe zu ihr, Jesus dem Licht, das die Dunkelheit vertreibt, dem Wandel in Wahrheit und dem Gegensatz dazu, Satan dem Vater aller Luegen (Joh 8,44) erzaehlt. Es ist nicht leicht, mit diesen Menschen: sie sind traumatisiert und sie brauchen Zeit, umzulernen.

Ich hatte den starken Drang mit Sami zusammenzusein und so redeten wir laenger im Auto an der Muellkippe.Wir sprachen darueber, dass die Menschen, auch Alicia, auf der Muellkippe Gebet brauchen. Schliesslich fuhren wir fuer ein paar Haehnchenteile zum Kentucky. Sami war total (so richtig!) verdreckt. Wir beteten dort recht lange und relativ laut fuer die Menschen auf der Muellkippe. Dann begannen wir zu essen und Sami hatte den Blick aus dem Fenster.

Er zeigte irgendwann nach draussen und siehe da: helle Aufregung. Eine juengere Mutter schuettelte ihren leblosen Buben, einen ca. 1 bis 2 Jahre alten Blondschopf und war voellig verzweifelt. Sie lief auf die Strasse, aber kein Auto hielt. Dennoch bildete sich ein Menschenauflauf (Innenstadt) und man legte das Kind aufs Gras. Ein Mann bearbeitete seinen Brustkorb und versuchte Mund-zu-Mund-Beatmung. Dann nahm man ihn wieder hoch und schuettelte ihn. Aber Kopf und Gliedmassen baumelten leblos umher. Wieder wurde er aufs Gras gelegt. Ich sagte zu Sami: Lass uns rausgehen und beten. Wir knieten uns nebeneinander direkt vor den  Kopf des Kindes, fassten es aber nicht an. Ich legte den Arm um Sami und wir beteten einige Minuten halblaut fuer die Auferweckung des leblosen Kindes. Sami neben mir fing an zu schluchzen und zu weinen, ich hingegen fuehlte gar nichts. Keinen Heiligen Geist, keine Emotionen. Ich betete einfach im Gehorsam.

Nach einer Weile begann das Kind zu husten und sich zu bewegen, ohne dass ihm jemand eine Sprize gegeben haette oder sonst medizinische Eingriffe erfolgt waeren.

Dann kam der Krankenwagen, der Bub bekam eine Sauerstoffmaske aufgesetzt und wurde weggebracht.

Im Auto sagte ich zu Sami: Wir wissen nicht, ob unser Gebet etwas bewirkt hat, aber lass' uns Jesus dafuer danken, dass der Bub lebt. Immerhin ist Gott es, ohne den wir und auch der Junge nicht einen einzigen Atemzug mehr machen koennen (Hiob 34,13). Er gibt und erhaelt jedes Leben.

Sami antwortete: doch, wir wissen es. Samis Traenen waren, so sagte er,  sowohl vom Herzschmerz fuer den Jungen, als auch vom Geist herruehrend. Er berichtete von Jesu Worten waehrend des Gebetes. Ich habe das Gebet von dir und deinem Bruder gehoert. Ich gebe dem Kind sein Leben zurueck.
Sami hat das so trocken erzaehlt, wie nur etwas, aber MIR haben die Knie geschlottert (den ganzen Abend und auch jetzt beim Schreiben).

Ich gebe keinen medizinischen Bericht ab. Ich habe keine Geraete angeschlossen und behaupte nichts.
Auch habe ich bei der Geschichte nichts weggelassen und nichts hinzugetan. Das sage ich vor Gott.

Als ich Sami heimfuhr, las ich ihm ein Stelle in meiner afrikaans-Bibel vor und sagte ihm, dass ich ihn von Beginn an mit Hebr 13,2 in Verbindung brachte. Er hat gelacht ...

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Jesus spricht: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer an mich glaubt, der wird die Werke auch tun, die ich tue, und wird größere als diese tun, weil ich zu meinem Vater gehe. (Joh 14,12)

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