Smava hat mich gestern aus heiterem Himmel gefragt, was es mit dem "tongue-speaking business" auf sich hat. Sie wüsste nicht, was es soll, in einer Sprache zu beten, die man nicht versteht. Und dann, ob ich das auch tun würde. Keine Ahnung, wieso sie auf das Thema kommt. Ich habe es nie erwähnt. Ehrlich!
Da sie es wissen wollte, habe ihr die Taufe im Hl. Geist und dass sie für alle Kinder Gottes vorgesehen ist, von der Bibel her versucht zu erhellen. Wir saßen nebeneinander und haben meine deutsche und ihre Xhosa-Bibel nebeneinander gelegt, einige Bibelstellen gelesen und ich habe ihr erzählt. Das war sehr schön. Wir konnten einfach lange entspannt reden, ohne brotlos zu theologisieren oder uns in Dogmen und Vorlieben von Denominationen zu verlieren.
Vor einiger Zeit habe ich schon aufgehört, Menschen etwas "verkaufen" zu wollen. Es ist wie anderes auch (z.B. die Erlösung) ein Geschenk Gottes, für das wir nichts zu leisten haben und das wir uns nicht durch gut-sein "verdienen" können. Es ist wie mit jeder anderen ausgesprochenen Einladung. Ich kann sie annehmen oder ablehnen. Auch Gott nimmt unsere Entscheidungen ernst und überrumpelt uns nicht (meistens jedenfalls :-) ).
Stattdessen bin ich mehr auf Smavas Fragen eingegangen. Ich glaube, es sollte eine innere Sehnsucht nach Gott vorhanden sein und das Eingestehen, dass wir in der Jesusnachfolge auf das Wirken des Geistes angewiesen sind. Meine eigene Kraft, Organisationstalent, Redegewandtheit oder Religiosität führt mich im Reich Gottes nirgendwo hin.
Der Heilige Geist wirkt an Smavas Herzen und ich könnte wetten, dass wir noch gemeinsam dafür beten werden, dass Jesus sie tauft (Mk 1,8). Und Er tut es immer! (Wen es interessiert, eine prägnante Darstellung des Themas findet sich hier.)
Irgendwie kamen wir dann auch zu anderen geistlichen Themen und zu Smavas Vermutung, dass Gott die Gläubigen z.B. durch Krebs bestraft, wenn sie sündigen. Auch da hatten wir wieder ein langes, sehr angenehmes Gespräch, besonders über die Heiligkeit und Liebe Gottes. Auch darüber, wie sich in Gottes neuem Bund mit den Menschen die Prophetie aus z.B. Jesaja 53 in Jesus erfüllt hat. Hinterher sagte sie: "Oh, now I've got the picture!".
Das ist das Schönste, was sie hätte sagen können. Dass sie verstanden hat, was ich auf dem Herzen hatte. Wenn jemand ehrlich fragt, man ehrlich antwortet, kommt etwas dabei heraus. Dann wirkt der Geist Gottes und leitet in alle Wahrheit (Joh 16,13).
Dieses Thema bereite ich dieser Tage mal auf. Im Jesusmissverständnis Teil 2. :-)
Als Smava und ich uns austauschten, kam Martha, die afrikaanssprachige zahnlose alte Frau (die beim Gitarrenspiel mit der kleinen Nela schon mal hier war), wieder vorbei. Just als wir über unseren Bibeln brüteten. Also konnte ich Martha mit hineinnehmen in das, wer die Person Jesus ist. (Nur kurz und natürlich wieder sprachlich seeehr limitiert. Es braucht wohl aber nicht viele geschliffenen Worte, denn der Geist ist es ja, der lebendig macht ... )
Smava und ich haben dann noch A Man Called Norman angesehen und Gospelmusik angehört. Die gute Frau kriegt hier derzeit die volle Ladung ab. :-)
Sonntag, 28. März 2010
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Servus Geo, es ist wirklich ein schönes Geschenk Gottes auf jemanden wie Smava zu treffen, die ehrlich fragend aus der Bibel es wissen will. Ich hatte in den letzten Wochen mehrere Frauen im Internet, im Chatroom, bei denen ich das ähnlich erlebt habe. Es schein nur so, dass das bei Deutschen schwieriger ist.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Lothar