Church building / Kirchengebäude in Thembalethu

... God has chosen the weak things of the world to confound the things which are mighty; And base things of the world, and things which are despised, has God chosen ... (1Cor 1:27.28) p>p>p>

Sonntag, 7. März 2010

Das Jesusmissverständnis – Folge 1 (Die Maus)

Wenn man älter wird, fliegt die Zeit ja scheinbar nur so dahin. Meine Oma sagte früher oftmals, unbeachtlich der Jahreszeit: „Jetzt ist es fast Ostern, und es dauert nicht lange, dann ist wieder Weihnachten“.

Ähnlich verwunderte sich Kaiser Franz Beckenbauer jüngst in der Fernsehwerbung: „Jo, is denn scho' wieder Weynocht'n?“ Beinahe – Schließlich haben wir schon wieder März und damit steht  -schwupps-  Ostern vor der Tür!

Ich selbst kenne bereits von frühen Kindesbeinen an nicht nur den kleinen Freund Osterhase, sondern bin ebenfalls mit dem Christkind, also dem Jesuskind in der Krippe wohl vertraut. Das Schöne ist: ich wachse heran und werde alt, aber das Jesulein bleibt mein ganzes Leben lang winzig und hilflos in seiner Windel liegen.

Ach, schau nur, wie süüüüß! Und da, die Sternlein und die Schäfchen. Schade, dass das Lichterbäumchen und der Nikolausi mit seinem roten Mantel, seiner Rute und dem Rentierschlitten fehlt. Sonst wär's ja total echt! Original, wie damals.

… ach ja, endlich: Die Geschenke!




Manchmal, wenn ich mich nach vier Glas Wein so richtig klug fühle und meine religiös-philosphische Phase habe, erkenne ich in Jesus sogar den Propheten. Den Wander-prediger in der Halbwüste. Den jüdischen Rabbi. Den, der damals religiöse Führer wegen Heuchelei und Hartherzigkeit anprangerte und sogar Geldwechsler aus dem Tempel vertrieb. (Richtig, Jesus, immer drauf auf diese doppelzüngigen Kerle!)

Klar hab' ich auch vom Hörensagen vernommen, dass dieser Jesus (angeblich) Kranke heilte, (angeblich) unreine Geister austrieb, (angeblich) durch Gottes Geist gezeugt, (angeblich) von einer Jungfrau geboren und überhaupt (angeblich) der Sohn Gottes sein soll. Nun, das sind ja wohl offenkundig Mythen, die nicht zum aufgeklärten Menschen des Jahres 2010 passen. Schönen Gruß von Jacob und Wilhelm G. aus Hanau! Ähnlicher Unsinn kursiert ja in vielen Kulturen. Lächerlich! Menschengemacht!

Und das mit der Überlieferung der Bibel kennt man ja schon von Kindergeburtstagen als „Stille Post“. Das ist allemal alles erwiesener Unfug. Außerdem geht`s eh immer nur ums Geld.
Kurzum: Ich glaub' prinzipiell nur, was ich mit eigenen Augen sehen kann! Zum Beispiel an Radioaktivität, Radiowellen oder Strom. Ans Ozonloch und die Klimaerwärmung.

Dass einer für meine Sünden gestorben sein soll, damit ich in Beziehung zu Gott treten kann, ist zudem wohl nur ein übler Witz. Wüsste nicht, was das mit mir zu tun haben sollte!
Erstens bin ich nicht schlechter, als alle anderen um mich herum - im Gegenteil; und zweitens: Wer sagt denn, dass ich überhaupt eine Beziehung (was ist das denn für ein komisches Wort in dem Zusammenhang!?) zu Gott haben will? Was soll das denn bringen, bitteschön? Ich komme bestens alleine zurecht! Danke.

Abgesehen davon kann man mit Gott gar nicht reden. Man kann ihm höchstens mal die Meinung sagen, was er alles falsch macht und alles geschehen lässt hier auf der Erde.
Und dann diese Leute, die in seinem Namen Kreuzzüge, Hexenverbrennungen, Inquisition und Kriege veranstalten. Von den aktuellen Missbrauchsfällen rede ich am besten erst gar nicht erst. Eh' alles Heuchler und Verbrecher! Nö, mit der ganzen Sache will ich nix zu tun haben. (Herr Ober! Noch ein Pils und ein paar Erdnüsschen, bitte!)

Die Krönung ist allerdings das Gerede von der angeblichen Auferstehung, auf die sich diese unwissenden Freaks so gerne beziehen. Diese verblendeten Träumer! Unlogisch. Sollen die Kirche mal schön im Dorf lassen. Geht ja gar nicht, sowas.

Gäb's das, hätte es bestimmt Peter Lustig längst für alle verständlich im Fernsehen erklärt oder der Christoph aus der Sendung mit der Maus das Thema in einer Lach- und Sachgeschichte mal aufgegriffen.
Von denen weiß ich ja schließlich auch, wie die Streifen in die Zahnpasta kommen.

Schmonsenz!

Was mich betrifft, so habe ich persönlich beste Erfahrungen mit einer Wahrsagerin, mit Auspendeln und mit Globuli gemacht. Das ist genug. Ich bin nur etwas unfroh, dass mein Sternzeichen Widder ist und dass selbiges mit bestimmten anderen Sternzeichen überhaupt gar nicht gut zusammenpasst. Das liegt aber nicht an mir, sondern an der besonders ungünstigen Sternenkonstellation mit dem Aszendenten Krebs. Vielleicht auch nur einfach am schlechten Karma? Naja, man muss das Schicksal eben nehmen, wie es kommt. Obwohl: vielleicht kann ich meinem Schicksal doch ein Schnippchen schlagen: Ich habe mich mit dem Gedanken der Reinkarnation angefreundet und gebe mir seit einiger Zeit ziemliche Mühe, das nächste Mal nicht womöglich als Schnecke auf die Welt zu kommen. Wir werden sehen.

Jedenfalls, dieses unerträgliche Jesusgerede! Mann o Mann, da geht mir der Hut hoch.



Na gut, wie auch immer, Gott oder nicht Gott - ist ja wohl völlig egal. Eins muss man ihm immerhin lassen, diesem Jesus. Er hat vor 2000 Jahren ein paar richtig tolle Sachen gesagt, wie zum Beispiel: „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“ oder: „Selig sind die Barmherzigen“, „ ... die Sanftmütigen“, „ … die Friedfertigen“. Recht hat er, der Mann! Wenn sich doch nur endlich alle (anderen!) daran halten würden! Kann ja wohl nicht so schwer sein. Oh, wie schön it`s doch in Panama! Wie schön wäre die Welt. Dann hätten wir eine Riesenparty. (Seufz!)

Irgendwie kann man ihn auch dafür bewundern, dass er wohl ein recht geradliniger Typ war, dieser Galiläer, dieser Jesus von Nazareth. Er hat es voll durchgezogen! Hat in gewisser Weise so etwas wie Vorbildcharakter. Ein sehr, sehr guter Mensch, eben. Ich möchte fast sagen, ein besonderer Mensch.

So ähnlich wie der Dalai Lama, wie Mahatma Gandhi, wie Nelson Mandela, wie Mutter Teresa, Onkel Willibald oder wie Frau Schmidt aus der Bahnhofstraße.

Von dem Schlag könnten wir ein paar gebrauchen. Gerade jetzt.  

Eigentlich schade, dass er tot ist, der Jesus!


- Fortsetzung folgt - (vielleicht)


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