Church building / Kirchengebäude in Thembalethu

... God has chosen the weak things of the world to confound the things which are mighty; And base things of the world, and things which are despised, has God chosen ... (1Cor 1:27.28) p>p>p>

Samstag, 27. Februar 2010

Wieder ein guter Tag!


In Thembalethu wurde ich mit einer wichtigen Person bekanntgemacht. Ein Freund meiner Vermieterin, Geri, weiß jetzt offiziell um meine Anwesenheit und das ist offensichtlich gut so. Er sei eine Respektsperson und die Tsotsis aus der Umgebung trauen sich nicht, etwas gegen seinen Willen zu tun. (Die These ist vielleicht nicht ganz wasserdicht, denn immerhin wurde sein Sohn letztes Jahr in Thembalethu erstochen). Geri ist angeblich kein krimineller Drahtzieher, sondern soll ein anständiger und gradliniger Typ sein, der sich durchzusetzen weiß. Wir haben freundlich gesprochen und es hat ihn gefreut, dass ich einen Verwandten gleichen namens habe.

Zudem hatte ebenfalls meine Vermieterin bei einen jungen Mann, den sie aus der Szene der jugendlichen Störenfriede kennt, die Parole ausgegeben, ich sei in Ruhe zu lassen, ich würde jetzt hier wohnen. Der Angesprochene erwiderte, er würde ausfindig machen, mit wem ich unlängst das unschöne Erlebnis hatte und man würde mir eine Cola spendieren. :-)

Das hat ja alles was von Kino. Es wäre mir natürlich angenehm, wenn die Bemühungen um meine Sicherheit erfolgreich sind.

Dann wurde ich sehr freundlich von Melvin begrüßt, der mir letzte Woche rabenvoll einen Einladung zu sich nach Hause aussprach. Als wir uns heute begegneten, war er (noch) nüchtern aber seine Einladung hielt er aufrecht. Ich habe ihm zugesagt, dass ich ihn eines Tages besuchen werde.


Was war heute noch? Ich war ich beim Bau einer Holzhütte (ityutyombe) anwesend und habe David, den Architekten, Polier, Schreiner, Dachdecker, Trockenbau- techniker und Hilfsarbeiter in Personalunion kennengelernt. Es gibt verschiedene Bautechniken. Sein Häuschen entsteht aus günstigen drittklassigen Holzbrettern, die an unbehandelten Holzstämmen angenagelt werden, die in die Erde eingegraben sind. Als Schutz gegen schnelle Verwitterung dient den Pfosten im Erdreich jeweils ein Müllsack. Die Holzwände, die nie eine Wasserwaage oder ein Lot sehen, werden innen mit Plastikfolie überspannt und dann mit Pappkarton verkleidet. Den Karton könnte man danach farbig streichen und dann geschieht ein Wunder, denn: "and then it looks nice".

Aber ganz ehrlich: Ich finde den Gedanken, in einer solchen Holzhütte zu wohnen, keineswegs so abschreckend.  Es hat wohl viel mit der Umgebung zu tun und dass jeder mehr oder weniger so wohnt. Der Apostel Paulus hat es so ausgedrückt, wie`s mir im Ansatz gerade geht, "Denn ich verstehe mich aufs Armsein, ich verstehe mich aber auch aufs Reichsein; ich bin mit allem und jedem vertraut, sowohl satt zu sein als auch zu hungern, sowohl Überfluss zu haben als auch Mangel zu leiden. Ich vermag alles durch den, der mich stark macht, Christus". (Phil 4, 12.13)

Die Häuschen erfüllen jedenfalls allemal die hauptsächliche Anforderung, die man von einer Unterkunft erwartet. Schutz. In dem Zusammenhang hatte ich überlegt, was den Menschen ausmacht. Ich kam zum Ergebnis, dass es zumindest nicht die Ästhetik oder die Qualität der Bausubstanz seines Hauses ist, das ihn umgibt.
Die Wohnhütten entstehen üblicherweise an einem, längstens an 2 Tagen. Die "Wohlhabenderen" können sich einen Betonfußboden leisten, ansonsten wird der dünne Bodenbelag von der Rolle (eine Art Linoleum) direkt auf der Erde verlegt.


War bei meinem Freund Oli (86) in der Stadt und wir haben lange darüber gesprochen, dass Christ-Sein ja kein Haufen Ge- und Verbote darstellt, die in der Bibel eingepfercht sind und die man sich -so gut es eben geht- einzuhalten bemüht, wie viele meinen. Sondern vielmehr, dass Veränderung des Menschen von innen heraus durch die enge Beziehung zu Jesus entsteht. "Ich will mein Gesetz in ihr Innerstes hineinlegen und es auf ihre Herzen schreiben (Jer 31,33)".
Wie immer besteht zu unserer beider Freude zwischen uns größtmögliche Einigkeit in "theologischen Bewertungen".
Auf dem Weg in die Stadt hatte ich meine meine Vermieterin und eine Nachbarin mit ihrem Kleinkind zur Taxi rank, einer Art Busstation für Kleinbusse mitgenommen. Diese Minibusse sind das Transportmittel Nummer 1 für die überwiegende Mehrheit der schwarzen Bevölkerung.


Mir ist klar, dass vieles im Township (wie woanders auch) über Beziehung und Vertrauen läuft und das wird Zeit brauchen. Ich sehe mich aber schon mit dem einen oder anderen harten Knochen beten :-)

Am Abend traf ich außerhalb Thembalethus ein deutsches Ehepaar, das sich seit 6 Jahren in George in vielerlei Weise sehr ausgeprägt karitativ betätigt. Auch diese Begegnung war vor dem Hintergrund ihrer Erfahrungen sehr bereichernd.

2 Kommentare:

  1. Lieber Geo, vielen Dank für Deine ausführlichen Berichte. Ich wünsche Dir noch viele, viele gute Tage bei Deiner "Mission" in Thembalethu und Gottes Segen! Dein Mike

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  2. Hallo Geo,
    nicht, dass du denkst, du wärst dort alleine :-)
    Ich bin in Gedanken in Thembalethu und verfolge mit Interesse deine Berichte.
    Denke da waren deine Stationen in Bosnien etc. ein Spaziergang. Aber ich sehe du fängst an, dich einzuleben!!
    Bis bald
    Horst

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