Church building / Kirchengebäude in Thembalethu

... God has chosen the weak things of the world to confound the things which are mighty; And base things of the world, and things which are despised, has God chosen ... (1Cor 1:27.28) p>p>p>

Donnerstag, 25. Februar 2010

Die 3 Schmetterlinge und das Fliegen ohne Luft. Robben im Regenwald?

Heute (ständige Regenschauer), besuchte mich wieder die Dame, die unlängst ihren Mann verlor. Wir hatten erneut ein langes, angenehmes Gespräch. Ich kannte den verstorbenen Gatten nicht und die Frau bislang sehr wenig. Aber es ist deutlich zu spüren, dass sie ihre frühe (christlich-) religiöse Prägung als beengend empfindet und sie nun das Gefühl hat, eine Fassade aufrecht erhalten zu müssen. Sie möchte ihr Umfeld und Gott nicht enttäuschen. Vieles lässt sie nicht zu, was zur Trauerarbeit gehört. Sie will eigentlich, aber traut sich nicht.

Aber allemal Gott möchte, dass wir ehrlich zu ihm sind. Wenn Paul Washer auf einem Berggipfel aus Hilflosigkeit Steine nach Gott schmeißen und in seiner Verzweiflung "erfolgreich" zu ihm schreien konnte, können wir es auch.
Gott hält das aus. Sicher eher als Heuchelei oder wohlmeinendes "so-tun-als-ob".

Zwischenbemerkung: Es ist schade, dass wir uns zuweilen aus Furcht vor der Ablehnung anderer nicht trauen, wir selbst zu sein; manchmal, weil wir es anderen recht machen möchten oder auch weil es uns erstrebenswert erscheint, zu sein wie "X" oder "Y". Kann aber am Ende gar nicht klappen, weil jeder von uns so individuell wie ein Fingerabdruck ist. Den gibt's jeweils auch nur 1x auf der Erde (gilt ebenfalls für Zwillinge). Ergebnis am Lebensende: Man ist einer Lüge aufgesessen und wurde gelebt. Ende der Zwischenbemerkung.

Naja, die Frau war mal in Südamerika, findet die spanische Sprache vom Klang her schön und würde sie gerne erlernen. Habe ihr Lieder von Maná aus Mexiko gegeben (kannte sie nicht). Keine Musik mit christlichen Texten, sondern einfach nur Lieder über die Liebe, über Liebesschmerz und el corazón, "das Herz", ein Wort, das vermutlich in keinem spanischsprachigen Liebeslied seit Erschaffung der Welt je fehlte. Das Lied Vivir sin Aire (Leben ohne Luft), das mir sofort in den Sinn kam, z.B. handelt davon, dass es sich, wenn die Liebe des Geliebten fehlt, so anfühlt, als bliebe einem die Luft zum Atmen weg.

Für einen kurzen Moment, als das Lied lief konnte ich, glaube ich, ihre innere Verzweiflung mitfühlen. Armes Mädchen. Ich habe gemerkt, dass der Hl.Geist bezeugt und bin guter Dinge, dass sie ihren Schmerz bald loslassen wird. 



Nachfolgend der Text des Liedes, der gut auf die Situation von Liebesschmerz und Verlust passt (und sich außerdem, wie die meisten Liebeslieder auch auf die oft erfolglosen Rufe Gottes an den Menschen  übertragen lässt: "Adam, wo bist du?")

Wie gerne würde ich ohne Luft leben. Wie gerne würde ich ohne Wasser leben.
Wie gerne würde ich dich etwas weniger lieben. Wie gerne würde ich ohne dich leben können.
Aber ich kann nicht. Ich fühle, dass ich ohne deine Liebe untergehe.

Wie gerne würde ich ohne Luft leben. Wie gerne würde ich meinen Schmerz stillen. 
Wie gerne würde ich ohne Wasser leben. Wie gerne würde ich dein Herz stehlen.
Wie kann ein Fisch schwimmen ohne Wasser ? Wie kann ein Vogel fliegen ohne Flügel? 
Wie kann eine Blume wachsen ohne Boden? Wie gerne würde ich leben können ohne dich. 
Aber ich kann nicht. Ich fühle, dass ich ohne deine Liebe ertrinke.

Wie gerne hätte ich dich vor meinem Angesicht verbannt. 
Wie gerne in einer Schublade eingesperrt. 
Wie gerne würde ich (den Gedanken an) dich komplett auslöschen. 
Ich würde gerne dieses Lied zerstören.

Soweit dazu.

Die Dame ist außerdem Schmetterlingsbilderliebhaberin und ich konnte sie noch etwas mit einem Foto erfreuen, dass ich vor Jahren mal in Sibirien geschossen hatte.
rechts: "Die drei ???" im Detektivspiel der Emotionen einer jungen Frau (es waren eigentlich 5 Schmetterlinge, aber bis ich mit der Kamera soweit war, saßen "nur" noch 3 auf den Blüten)


So: nicht dass sich hier nur ansatzweise der Eindruck übermäßiger Traurigkeit einstellen sollte! Was mich betrifft, so bin ich gerade, obwohl ich ziemlich stark mit den Menschen meiner Umgebung mitfühle und Anteil nehme und obwohl ich meine Frau, Familie und Freunde vermisse, sehr froh! Wer keine Beziehung zu Jesus Christus hat, weiß nicht, wovon ich rede. Wie sich das anfühlt, kann man dem nicht beschreiben, der Ihn nicht kennt.

Wie erkläre ich einem Inuit den Regenwald mit allerlei Getier, Hitze und bunten Papageien? Es ist schlichtweg jenseits seiner Vorstellungs- und Erlebniswelt angesiedelt und für ihn nicht fassbar. Er kennt im wesentlichen Robben, Eisbären, Fische und Eis. Da weiß er bescheid und kennt sich bestens aus. Er kann sich allerdings auch nur über diese für ihn sichtbare Welt austauschen. Wer wollte es unserem eisigen Freund im dicken Pelz vorwerfen? (Höchstens wäre ihm vorzuwerfen, wenn er beharrlich bei seiner Sicht der Dinge bliebe und behaupten würde, es gäbe überhaupt keinen Regenwald und schon gar nicht könne es bunte Vögel geben. Das würden immerhin auch die Experten aus der Nachbarsiedlung sagen. Soweit der Schlitten fährt - nirgendwo Regenwald!).



Meine Mama kam vor nicht langer Zeit zum Glauben und die ersten Dinge, die sie erzählte, war der vorher nicht gekannte Friede, der sie durchströmte. Als Vielfliegerin war sie immer ängstlich bei Turbulenzen. Anders im "Flug 1 nach Jesus". Gleichermaßen bei einem operativen Eingriff am Herzen. Ein Mitpatient hat sich im wörtlichen Sinne in die Hosen gemacht - sie war die Ruhe selbst.


Noch was Schönes für mich: Heute Abend besuchte ich einen Hauskreis und ich hatte Gelegenheit über einen meiner Lieblingsverse, Hebr.12,2 zu sprechen. Eine einfache, aber geniale Schlüsselstelle wie ich finde. Christ-Sein in einem (Halb-)Satz.




Daneben habe ich, während ich den Eintrag verfasse oder etwas esse, x-mal Paul Wilburs 11-Minuten-live-Fassung von "Holy" angehört. You are awesome, heißt es da unter vielem anderen. Boah! Das stimmt, Er ist überwältigend und darüber staune auch ich jeden Tag mehr! Zuhause in der Bibelstunde meiner Gemeinde gibt es einen alten Herrn, der seine Gebete oft damit beginnt, dass er über Gott staunt. In seinen plusminus 60 Jahren mit Ihm hatte er viel Gelegenheit zum Staunen. Ich beginne, zunehmend zu verstehen :-).


Und so wird auch meine liebenswerte, traurige Gesprächspartnerin noch über Ihn staunen. Sie hatte Seinen Frieden ja bereits erlebt. Er wird es tun!
Um mit der Fernsehmoderatorin Nina Ruge zu schließen:

Alles wird gut!

(sehr frei nach Röm 8,28f)

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