War heute in Thembalethu. Neben einigen anderen Begegnungen in der Suppenküche und bei potenziellen Vermietern, unter anderem zum Haare schneiden. Eingeladen durch die Mut machende Aufschrift auf einem Friseurcontainer, (siehe oben) trat ich ein und nahm Platz.
Die 3 anwesenden Damen, offenkundig Personal, verstanden sich nach ihrem Bekunden allerdings nicht auf Herrenschnitte.
So riefen sie aus dem Container nach einem gerade vorüberschlendernden jungen Mann. Dieser kam herzu und entpuppte sich nach eigenen Angaben als jemand, der "weiß, wie man britisch schneidet - im Gegensatz zu den anderen". Und eigentlich, so erfuhr ich, war er auf dem Weg zu einem Kunden. Er schob mich dankenswerter Weise dazwischen. Gesagt, getan. Gearbeitet wurde ausschließlich mit einem elektrischen Langhaarschneider. Die Klinge der antiquarischen Apparatur war - der nicht vorhandenen Schärfe nach zu urteilen - von ca. 1912. Daher wurden die Haare gefühlt eher auseinandergerissen, als geschnitten. AUA!
Mein neuer Lieblingsbarbier, Kusta, so sein Spitzname, setzte dann ungefragt seine Stumpfklingenapparatur orthogonal auf meine Gesichtshaut auf, und schabte die Barthaare in ziemlich schmerzhafter Weise von der Haut.
Ich habe nie verstanden, wie Männer sich ganz, ganz früher rasiert haben. Aber ich ahne, so ähnlich muss sich das angefühlt haben.
Rasierwasser gab's keins - Das gerötete Gesicht brannte hinterher wie Feuer.
Kusta und ich sind dann übereingekommen, das nächste Mal auf die Rasur zu verzichten.
Ansonsten war es ein erbauliches Miteinander. Mehrere Male ließ sich das Personal im Sinne der Containeraufschrift zu einem Hallelujah hinreißen.
Außerdem weiß ich nun, dass: "Ich möchte meine Haare schneiden lassen: "Ndifuna ukuchebe inwele", heißt. Auch nicht schlecht.
(Dass der Container durch Gitter vor Eindringlingen gesichert ist, ist Standard in allen Geschäften.)
Freitag, 19. Februar 2010
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