.
Das Thema ist ja offenbar von Interesse und so poste ich anonymisiert die E-Mail einer anderen lieben Person von heute.Ich freue mich über jede Rückmeldung und ich beantworte sie ja auch immer per E-Mail. Manchmal, so wie heute, frage ich, ob ich die Mail verwenden darf, wenn ich meine, es könnte auch für andere von Interesse sein.
Meine Betrachtungen wurden ausschweifend und gehen weit über das Maß meiner ursprünglichen Antwortmail hinaus, aber es ist ja (m)ein Blog und da darf das sein.
Meine Gedanken haben mich einmal mehr weggetragen :-)
-----Original Message-----
Sent: Wednesday, August 25, 2010 9:55 AM
To: Geo
Subject: Heilung...
Hi Geo,
Ich verfolge dein Blogg eifrig, ich freue mich über das, was Gott dort in Thembalethu durch dich tut. Und ich glaube, du bist dort im Augenblick am richtigen Platz!
Ich weiß, wie heiß das Thema Heilung diskutiert wird. Und ich bin selbst beim besten Willen nicht "durch" mit dem Thema. Von daher nur ein paar Gedankensplitter von mir:
- Was mir auffällt, ist, dass Heilung scheinbar kulturell unterschiedlich "ankommt". Ihr erlebt viele Heilungen. Hier in Deutschland hört man auch unter charismatischen Christen wenig davon.
Ja, es gibt sie, aber doch eher selten. Ob das an unserer guten Gesundheitsfürsorge liegt, die vieles heilbar macht? Oder was auch immer
- ich weiß es nicht! Allein der Glaube ist es nicht, denn auch hier gibt es ja glaubende Christen.
- Die Aussage, dass Krankheit immer ein Fluch ist, sehe ich auch eher skeptisch. Ja, Krankheit an sich ist wie alles andere Verdrehte ein Teil dieser gefallenen Welt und war sicher nicht von Anfang an so von Gott konzipiert. Aber wir leben in dieser Welt und wir leiden oft genug mit und in dieser gefallenen Welt. Nicht nur Krankheiten, auch Naturereignisse wie die Flut in Pakistan oder auch der Tornado vorgestern in Schlüchtern hier in Deutschland. Gott holt uns da nicht heraus, packt uns nicht in Watte, aber er hat uns versprochen, immer bei uns zu sein.
- Meine Kinder liebe ich sehr. Aber manchmal muss ich richtig hart bleiben und ihnen Leid zumuten.
...
Ich habe das zugelassen, zu seinem besten! Die Kinder müssen lernen, sich durch mühsame Schulaufgaben zu quälen, im Haushalt zu helfen usw. Und wenn sie selbst einen Fehler begangen haben, müssen sie u.U. die Konsequenzen ertragen. Es ist wichtig für sie, und ich leide manchmal mit ihnen, es juckt mir in den Fingern, ihnen Dinge abzunehmen, und ich tue es doch nicht - aus Liebe! Könnte es nicht sein, dass das ein oder andere, durch das wir hindurch müssen - sei es Krankheit oder andere Probleme - ein Teil von Gottes Schule ist? Er hat es vielleicht nicht extra geschickt, aber weil wir, s.o., in dieser gefallenen Welt leben, begegnen wir diesen Dingen. Und dürfen lernen, daran zu wachsen. Und genau aus diesem Grund nimmt Gott vielleicht nicht jede Schwierigkeit von uns.
- Last, not least: Ich liebe Spannungsfelder. Glaubensaussagen, die sich nicht eindeutig theologisch auflösen lassen. Manches bleibt einfach als Spannungsfeld stehen, und so, denke ich, ist das auch oft mit dem Thema Heilung. Ich möchte dir Mut machen: Ja, geh weiter ins Krankenhaus! Bete weiter für die Leute auf der Müllkippe! Staune weiter über das, was unser großer Gott tut. Aber bitte sei gnädig mit denen, die keine Heilung erleben. Wirf ihnen nicht vor, sie hätten nicht genug geglaubt.
Das kann sehr verletzend sein. Wichtiger ist, mit demjenigen auszuhalten, dass der Wunsch nach Heilung nicht in Erfüllung gegangen ist.
Liebe Grüße,
...
P.S. ... tut sehr weh, ich kann derzeit es nur mit Schmerzmitteln aushalten, ... ist stark bewegungseingeschränkt... Ich habe nichts dagegen, wenn du dafür betest... ;-)
Antwort und einiges mehr:
Zuerst das Wichtigste: Natürlich bin ich "gnädig" mit den Menschen, die -aus welchen Gründen auch immer- nicht geheilt werden!
Wie dargestellt, kenne ich gewiss nicht alle Hinderungsgründe, die der Heilung entgegenstehen können.
Auch dem gegenüber, der vielleicht im Unglauben verharrt, der hilflos ist, der religiös gebunden ist oder ein verhärtetes Herz hat, bin ich "gnädig" und habe ihn lieb. Jesus rügte im Markusevangelium mehrfach die Herzenshärte seiner Jünger und er hat sie ja auch weder verachtet noch verworfen. Verachten und verwerfen sind ja Wesenszüge, die Gott fern sind, und so mache ich es auch nicht.
Der Pastor hier sagte unlängst mal am Ende einer "herausfordernden" Predigt mit feuchten Augen: "You hate me, but I still love you". So geht es mir auch. Ich bin keinem feind und wer mir feind ist, den nehm' ich trotzdem in den Arm ...
Den Menschen gegenüber, die Jesus insgesamt ablehnen, bin ich ebenfalls gnädig und hab' auch sie lieb. Kurzum, Entwarnung auf breiter Front.
Wenn ich ausführlich schreibe, soll es also helfen und nicht das Gegenteil bewirken. Ich möchte auch von der Bibel her und nicht mit meinen Mutmaßungen und Ideen argumentieren. Vielleicht ist dir der eine oder andere Gedanke hilfreich, wenn nicht, verwirf ihn.
Ich bin überzeugt, dass das, was ich sage, wahr ist. Vielleicht unvollkommen, zu kurz dargestellt, aber wahr. Es mag an manchen Ecken unbequem sein, ist aber dennoch nie lieblos gemeint. So, wie du es mit deinen Kindern beschrieben hast. Das war ja auch nicht lieblos von dir :-)
Ich wünsche mir, dass der eine oder andere von uns Christen anfängt, loszukommen vom negativen Gottesbild, das der Idee innewohnt, Gott sende uns Verderben, wie auch immer geartet. Allein das Kreuz bezeugt schon das Gegenteil! Stattdessen bestimmt Religion vielfach unser Gottesbild. Gemacht von Menschen, die Jesus und seine Liebe zu uns Menschen nicht kennen.
Gott kann natürlich, wie du anmerkst, negative, nicht von ihm "veranlasste" Erfahrungen, durch die wir gehen, nutzen, um uns näher zu ihm zu bringen. So wie du deinen Kindern, wenn sie sich mit einem Messer geschnitten haben, etwas über die Gefahr von Messern lehren kannst. Dennoch hast du nicht gewollt, dass sie sich verletzen.
Es ist stattdessen, so wie du sagst. Wir leben in einer gefallenen Welt, die aus den Fugen geraten ist und das zunehmend stärker tut.
In 2.Kor 4,4 heißt es, dass Satan "der Gott dieser Welt" ist. Ihm haben wir die Autorität über die Erde, die uns Menschen ursprünglich von Gott gegeben wurde, in Eden überlassen.
Jesus hat diese Autorität für uns zurückgekauft und so besteht nun das Reich Gottes neben dem Reich der Finsternis zeitgleich und nebeneinander auf dieser Erde.
Als Kinder Gottes, als Teilhaber am Reich Gottes, gibt es mehr, als die Erlösung. Wir haben die Autorität zurückerhalten, nutzen sie aber als Christen kaum. Auch in bezug auf das Thema Heilung, vermute ich. Aber das hatte ich ja schon geschrieben...
Wenn ich diese Dinge, wie Heilung, in meinem Blog berichte, geht es mir auch darum, Christen, die Fragen haben, zu helfen und zu ermuntern, sich selbst auf die Suche nach der Wahrheit zu machen und sich nicht blind auf das zu verlassen, was ein Priester, Pfarrer, Pastor, ein Buch oder ein Arzt -durchaus wohlmeinend- sagt, weil er es vielleicht auch nicht besser weiß. Es gibt geistliche Gesetze, die muss ich erkennen, sonst erleide ich Schiffbruch - und Gott kriegt meinen Zorn ab.
Der erste Schritt ist demnach, selbst in der Schrift nachzuforschen, wie es sich denn verhält und der zweite Schritt ist, Menschen um sich zu scharen, die gleichen Sinnes sind und schon einen Weg vor mir gegangen sind. Nicht nur Menschen, die sowieso alles bezweifeln und jedes zarte Glaubenspflänzlein mit ihren unablässigen Zweifeln rüde niedertrampeln.
Die Beröaner in Apg. 17 hatten etwas den anderen voraus, denn: "Diese aber waren edler gesinnt als die zu Thessalonich, indem sie das Wort mit aller Bereitwilligkeit aufnahmen und täglich in der Schrift forschten, ob es sich also verhalte."
Sie nahmen "das Wort" Gottes auf, also nicht bloß eine Meinung oder das Reden von Menschen in dieser Welt. Sie hatten "Bereitwilligkeit", also sie waren gewillt, die Wahrheit an sich heranzulassen. Und sie "forschten". Forschen hat etwas mit Intensität, mit Studium, mit Schwerpunkt setzen zu tun. Sie waren, so das Urteil, "edler gesinnt". Nicht alles gleich geglaubt und auch nicht gleich alles als Humbug verworfen!
Wenn du (genau wie ich!) also mit dem Thema nicht durch bist, wie du sagst, ist das eine klasse Ausgangslage! Der Heilige Geist half den Beröanern und hilft auch dir und mir heute. :-)
Es ist ja erst mal bedeutsam zu erkennen, dass die Heilung schon da ist! Im spirituellen Raum. Genau wie Erlösung. Im spirituellen Raum. Wenn jemand heute Jesus annimmt, Vergebung der Sünden erfährt und ein neues Leben erhält, ist ja nicht Jesus heute für diesen Menschen gestorben und auferstanden, als er gebetet hat. Vielmehr vor 2000 Jahren.
Erlösung durch das Blut Jesu ist für ALLE Menschen zu ALLEN Zeiten in der Gnadenzeit, also bis zu seiner Wiederkunft, angeboten.
Seine Erlösung holt sich ein Mensch allerdings zum Beispiel heute "im Glauben ab". Dieser Mensch hätte das theoretisch auch gestern, vor 10 Jahren oder erst in einer Woche tun können.
Fakt ist, dass Jesus nicht am Tag X des Gebetes gerettet hat, bloß hat der Mensch es an diesem Tag durch seinen Glaubensakt in seinem Leben wirksam werden lassen, indem er Jesus in sein Herz eingeladen hat und sagte: "ich glaube". Irgendetwas wie, dass Jesus der Sohn Gottes ist, für meine Sünden gestorben, von den Toten auferstanden ist, dass er lebt, und ich ihn zum Herr meines Lebens machen will ...
Wir haben unsere Errettung im Glauben, im Vertrauen, am Tage X ergriffen - Sie war aber schon immer für uns da.
Exakt so ist es auch mit der Heilung. "Durch seine Striemen", Jes 53; 1.Petr. 2,24, wurden wir vor 2000 Jahren geheilt. Nicht heute, wenn jemand für uns betet oder wir selbst die Krankheit im Glauben überwinden.
Heute wird die Heilung, die Jesus im geistlichen Raum erwirkt hat, lediglich im physischen, im sichtbaren Raum manifest. Bei dem geistlich von neuem geborenen Menschen wird es zumeist auch eine ganze Zeit dauern, bis das, was Gott geistlich, also unsichtbar in ihn hineingelegt hat, als Frucht des Heiligen Geistes, Gal. 5,22, nach außen sichtbar wird.
Da das so ist, wird deutlich, dass der Glaube eine irgendwie geartete Rolle spielt, um sich vorhandene Dinge aus dem geistlichen Raum in die physische Welt "abzuholen". Der Glaube ist die Brücke zwischen der sichtbaren und nicht sichtbaren Welt.
"Ohne Glauben aber ist's unmöglich Gott zu gefallen" (Hebr 11,6). Das meint ein aktives, gelebtes Vertrauen vom Herzen her in Gott. So, wie Jakobus und Paulus es mehrfach -im Kontrast zum bloßen Lippenbekenntnis- herausstellen.
Das Erlösungswerk Jesu ergab jedenfalls ein Paket an Errungenschaften, keine einzelne. Die nehmen wir im Glauben an - grundsätzlich jedenfalls, schränke ich gerne ein. Falls wir das tun.
Ich nehme wie du an, dass die Verfügbarkeit von guter medizinischer Versorgung, die es leicht macht, allerlei Beschwerden loszuwerden, sich negativ auf unser Glaubensleben auswirken kann. Schnell wie die Mikrowelle und der Instantkaffee kommt da Linderung oder Heilung. Da braucht es Gott oft nicht - außer, es wird ganz eng.
Die kulturelle Prägung von uns Menschen mag dabei also tatsächlich eine gewisse Rolle spielen. Gott wurde in Christus Mensch innerhalb einer bestimmten, der jüdischen Kultur. Mit hellenistischen und römischen Elementen. Jesus und die Apostel erlebten "Heilungen" und selbst Jesus erlebte "keine Heilungen" - weitgehend unabhängig von der kulturellen Zugehörigkeit des Gegenübers.
Allerdings war die "Kultur" des religiösen Establishments seiner Zeit, wenig empfänglich für die Taten Jesu. Die meisten glaubten nicht, dass er der Messias ist, der Sohn Gottes. Manche glaubten, dass er vom Teufel kommt, andere hatten verhärtete Herzen, waren neidisch, versuchten ihn, usw.
Das hinter der Kultur stehende Glaubens- und Gottesbild scheint mir eine bedeutsam zu sein. Da sind wir in den westlichen Kulturen und Gesellschaften der Neuzeit wohl eindeutig benachteiligt, weil wir von klein auf in Richtung verstandesmäßiges Analysieren getrimmt werden. Alles, was ich nicht naturwissenschaftlich erklären kann, fliegt raus und kann nicht sein. Insofern, gebe ich dir recht, das ist ein kulturell-gesellschaftlich bedingtes Manko bei uns im Westen.
Du sagst, "am Glauben liegt es nicht". Das hatte ich versucht zu beschreiben. Ein gewisses Maß an Glauben haben die meisten von uns. Jeder Christ hat laut Bibel Glauben - und dieses Maß, und sei es wie ein Senfkorn so klein, reicht! Das Problem, und da kommt wieder der kulturelle Unterschied ins Spiel, ist der UNGLAUBE, der den Glauben neutralisiert.
Der Glaube ist wie 4 Pferde, die in eine -die richtige- Richtung ziehen. Der Unglaube wie 4 und mehr Pferde, die exakt in die Gegenrichtung ziehen. Die Kraft des Glaubens ist, das weißt du durch dein Ingenieurstudium besser als ich :-), ist am Ende "Null" oder gar im Minusbereich angesiedelt. Wenn ich also verstandesmäßig bewerte und nicht mit dem Herzen, folge ich dem: "Das kann ja alles gar nicht sein" - und aus die Maus!
Kennst du sie noch? Magdeburger Halbkugeln. Physik 5.Klasse :-) |
Und jetzt kommt es: Ich erhalte Rückmeldungen, in denen es heißt, es bestünde die Gefahr des Drucks, weil ein Christ zwar geheilt werden möchte, aber er hört "du glaubst nicht genug!". Das ist nicht meine Botschaft!
Es besteht ein Unterschied zwischen Druck und Herausforderung. Einer Herausforderung möchte ich mich stellen und sie bewältigen. Weiterkommen. Sie stärkt mich schließlich.
Für viele Menschen ist es eine Herausforderung, an Himmel und Hölle zu glauben. Die vielleicht härteste biblische Realität, der man sich stellen kann. Sie haben Fragen, wieso gibt es eine Hölle und wie passt das mit einem angeblich liebenden Gott zusammen.
Abgesehen von der Hölle ist es für viele -selbst Christen- schwer, an die bedingungslose Liebe Gottes zu glauben. "Wie kann Gott das alles zulassen?". Ebenfalls eine Herausforderung.
Was hat dieser Jesus mit mir zu tun? Was ist mit Geistesgaben, Taufverständnis, Geistestaufe ... ? - Jedes beliebige geistliche Thema kann zum Anstoß oder zur Herausforderung werden.
Unsere Herzenshaltung entscheidet. Will ich tatsächlich die Wahrheit erkunden?
Der Heilige Geist arbeitet nie mit Druck. Er fordert uns aber heraus. Und dennoch: Unser Fleisch will geistliche Dinge nicht annehmen und kämpft dagegen.
Wenn es nach dem Fleisch, dem Ego, geht, weil es noch quicklebendig ist, fühlt man sich angegriffen. Ist beleidigt. Traurig. Rebellisch. Fühlt sich unverstanden, ungeliebt.
Und doch: Ohne Herausforderung, der wir uns stellen, kann es kein geistliches Wachstum geben! Stillstand. Wir bleiben, wo wir sind.
Zurück zu Glauben/Unglauben: Man kann keinen Schalter umlegen, in dem man den Unglauben ausknipst! Bloß weil einer sagt: "Los, hopp, hopp, glaub' jetzt!" .
"Veränderung eures Sinnes" Röm 12,2, ist ein Prozess. Aber wenn ich diesen Prozess nicht starte, kann ich nicht am Ziel ankommen. Das Wort Gottes muss als Rhema anfangen, Wurzeln zu schlagen und der andere Müll muss raus :-)
Und selbst wenn jemand als Lippenbekenntnis sagen würde: "ich glaube!, ich glaube!, ich glaube!", ist das nicht identisch mit tatsächlichem Glauben von Herzen. Das wäre ja Psychologie, wenn man Dinge, die man nur lange genug herbeiwünscht und sich einredet, eintreten sollen. Das wäre NICHT Glaube!
Glauben heißt Vertrauen auf Gottes gute Absichten und in sein Wort setzen. Das soll ich dann auch durchaus proklamieren.
Aber die Saat will wachsen. Die Wahrheit muss erkannt werden und ins Herz sinken. Und das kann nur geschehen, wenn ich das Wort auf- und annehme und nicht "Anstoß nehme". Wenn, um mit dem Gleichnis vom Sämann in Mt 13 zu sprechen, die Saat des Wortes auf fruchtbaren Boden fällt und man es dort gedeihen lässt. Wenn das Wort nicht gleich weggestohlen wird und auch nicht unter Dornen des Unglaubens oder Sorgen erstickt wird.
"Die Sorge um das Zeitliche und der Betrug des Reichtums ersticken das Wort, und es bleibt ohne Frucht".
In einem Kindergottesdienst 2007, den ich mitgestalten durfte, standen zwei Leitverse für die Kleinen aus Sprüche 3,5.6 an:
"Vertraue auf den HERRN von ganzem Herzen und verlasse dich nicht auf deinen Verstand; erkenne ihn auf allen deinen Wegen, so wird er deine Pfade ebnen."
Eine radikale Aussage!
Ich weiß nicht, ob die Kinder das damals behalten haben, aber ich hab's mir gemerkt und es wirkt. Im Gegensatz zu den Dingen, die in meinem Leben früher nicht gewirkt haben :-)
Vertrauen wir statt auf Gott auf uns selbst, auf andere, auf Politiker, Banken, Ärzte, die Rente, die Polizei, Gerichte, unseren Lieblingsverein, auf "Freunde" setzen wir uns größter Gefahr aus, ein ums andere Mal enttäuscht zu werden. Versprochen!
Mit welchen Informationen füttere ich meine Seele? Wer lebt in der Matrix? |
Sehen wir TV, hören Radio, lesen Zeitung, bekommen wir viel Information und zwar a) ganz überwiegend negative und b) solche, die zu 99% oder mehr den Verheißungen Gottes konträr gegenüber stehen. (Zur Kontrolle habe ich eben gerade den RSS-Feed der Tagesschau angesehen. 20 Überschriften. 19 negative und 1 neutrale, nämlich die, dass Sean Connery 80 Jahre alt wurde).
Ich weiß, dass das radikal klingt, aber ich meine, so ist es.
Überhaupt, Christsein ist radikal.
Waren nicht die Jünger radikal? Pastor Wilhelm Busch, Wolfgang Dyck, Graf Zinzendorf mit seinen Leuten, Dietrich Bonhoeffer, Corrie ten Boom und unzählige andere auf protestantischer Seite? Bei den Katholiken beispielsweise Mutter Teresa oder Pastor Leppich?
Was war mit Jesus?
Tatsache ist doch: Gott ist in seinem Kern und Wesen radikal. Radikal Heilig. Radikal Liebe und radikal Wahrheit! So radikal anders, als Tagesschau, Süddeutsche und RTL.
"Erneuerung eures Sinnes" im Sinne von Paulus' Aufforderung geht nicht, wenn wir alles Mögliche durch Augen und Ohren aufnehmen und das unseren Unglauben beständig füttert. Diese Gehirnwäsche jahrein, jahraus geht nicht spurlos an uns vorbei.
Ich sage nicht, "TV ist Sünde", wie das ein religiöser Fanatiker tun würde. Aber wenn ich im Anschluss an die beruflichen / familiären Verpflichtungen mir stundenlang "puren Unglauben" aus dem TV ansehe, am Wochenende alle Zeitungen durcharbeite und mir dagegen 1/2 Stunde Zeit nehme, das Wesen Gottes kennenzulernen und seine Verheißungen für mein Leben zu entdecken, wie kann denn da mein Glaubensleben gedeihen?
Ich behaupte: Gar nicht. Die Proportion stimmt schlichtweg nicht. Ich betone es einmal mehr: Ich sage das nicht lieblos oder um zu kritisieren, aber ich meine, es ist wahr. Gott ist eine Person und wie wollen wir ihn so kennenlernen?
Was ich säe ernte ich. Säe ich im Fleisch, ernte ich im Fleisch Verderben. Säe ich im Geist, ernte ich im Geist Leben. (Gal.6,8)
Weisheit Gottes und Weisheit der Welt gehen zusammen, wie Feuer und Wasser.
So ist es dann nicht verwunderlich, dass wir Menschen, mit Schreckensnachrichten aus der ganzen Welt überflutet, depressiv verstimmt und verängstigt durch die Welt gehen. Diese Dinge haben Auswirkungen auf unser Seelen- bzw. Gefühlsleben!
Die meisten Menschen, die mir hier begegnen und die keine lebendige Beziehung zu Jesus haben, leben in Ängsten vor allem und jedem: Tod, Krankheit, Rezession, Geldverfall, Krieg, Seuchen, Islam, Abstieg, Chef, Eltern, Arzt, Einsamkeit, Ablehnung, Hunger, Armut, Verlust, Überfall, Schwiegermutter ...
Genau, wie es in Jesaja 57 beschrieben ist: "Aber die Gottlosen sind wie das aufgewühlte Meer, das nicht zur Ruhe kommt. Schlamm und Dreck wühlen seine Wellen auf. Für Gottlose gibt es keinen Frieden!"
Ich danke Jesus Christus und schäme mich des Evangeliums nicht. Er hat mir diese Ängste genommen. Wenn Gott für mich ist, wer kann gegen mich sein ...? (Röm 8,31). Diese Gewissheit habe ich. Ich überwinde weit, durch den, der mich geliebt hat (Röm 8,37). Ich weiß, wie er zu mir steht, dass er immer bei mir ist und ich kann es kaum erwarten, ihm zu begegnen. Hups, der Schwarmgeist :-)
So, und dieses Überwinden steht ja jedem Menschen offen. So sagt es die Bibel.
Nochmal kurz zurück zum eigentlichen Thema:
Abgesehen von dem Aspekt des "Glaubens - Unglaubens", gibt es bestimmt noch ganz andere Hinderungsgründe, die im Einzelfall eine heilungshemmende Rolle spielen.
Unvergebenheit zum Beispiel. In Mt. 18 heißt es, er "überließ ihn den Peinigern". Der Kontext deutet darauf hin, dass die Peiniger für dämon. Bindungen bzw. Krankheit stehen. Ich hindere mich durch Unvergebenheit im Herzen selbst, das in Anspruch zu nehmen, was Gott für mich an Heilung bereitgestellt hat.
Gleiches trifft für Bitterkeit im Herzen zu (Hebr 12).
Dass mancherlei Krankenzustände wie Krebsleiden, Magengeschwüre, Gürtelrosen u.a.m. oft körperliche Reaktionen sind, die auf "unverarbeitete Konflikte" hindeuten, sagen ja selbst Mediziner.
Das weiter oben genannte Verslein aus dem Kindergottesdienst geht noch weiter, wie ich entdeckt habe:
"Halte dich nicht selbst für weise; fürchte den HERRN und weiche vom Bösen! Das wird deinem Leib gesund sein und deine Gebeine erquicken."
So ist es wohl, denn das "Böse" ist gewiss auch Unvergebenheit, Bitterkeit, Hass, Neid, Gier usw.!
Es gäbe auch hier viel zu sagen. Vieles von dem, was zu sagen wäre, weiß ich ja selbst nicht :-) - aber ich bin entschieden noch ein bisschen mehr herauszufinden!
Wenn ich meine Blogeinträge wie diesen hier in ein paar Jahren wieder lesen sollte, werde ich vielleicht über mich selbst den Kopf schütteln. Wer weiß - also nix für ungut!
Hier gibt es ein schönes, kurzes Comic zum Thema Glaube
.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen