Church building / Kirchengebäude in Thembalethu

... God has chosen the weak things of the world to confound the things which are mighty; And base things of the world, and things which are despised, has God chosen ... (1Cor 1:27.28) p>p>p>

Montag, 30. August 2010

Neues aus der Nachbarschaft. Vergebung.

In Thembalethu geht alles seinen gewohnten Gang. Meine Nachbarn konsumieren weiterhin Alkohol in einem Maß, dass man sich stets aufs Neue wundert, wie belastbar doch der menschliche Körper ist - zumal durch HIV-Infektion geschwächt.

"Cat"
und seine Katzenfreunde schaffen es, am Wochenende Tag und Nacht ohne nennenswerte Unterbrechung durchzuzechen. Manchmal bleibt neben den allgegenwärtigen hörbaren Auswirkungen in Form von Gegröle und Gezeter auch für das Auge etwas übrig.

So, wie an des Nachbars Haus. Hier wurde des Nachts im Rausch die Hütte  - 3 Meter Luftlinie von meinem Anwesen- auseinandergenommen, weil "Cat" die werte Gattin im falschen Bett vermutete. Durch Entfernen der Hauswand hatte man die verriegelte Tür umgangen.

Das Leben schreibt Geschichten, die würde einem im Roman keiner abnehmen.

Blick aus meinem Fenster:
Die Nachbarn schlafen jetzt ebenfalls bei "offenem Schlafzimmerfenster"
Ein gutes Stück weiter sind ein paar Hütten abgebrannt. Ursache kenne ich nicht, aber es gibt jetzt einige Obdachlose.

Die Reste der abgebrannten Hütten wurden schon zusammengeräumt.


Sheila wurde vorgestern Zeuge, wie 4 Jugendliche am helllichten Mittag einen Messerüberfall auf einen Mann begingen. Auch nicht schön.

Aber klar, es gibt auch immer wieder Positives zu erleben!

Hatte mich heute 100 Meter hinter meiner Unterkunft auf einen kleinen, von Unrat umgebenen Lehmhügel zurückgezogen, als Besuch kam. (Gepflegte Ecken habe ich noch in keinem der Townships entdeckt.)

Jolanda, Seah und Tanja
Bald kamen weitere Mädchen zu einem Mini-Kindergottesdienst hinzu. Ehrlich gesagt nicht leicht, etwas zu transportieren, wenn die Sprachbarriere groß ist. Nicht alle verstehen afrikaans - und englisch schon gar nicht.
Aber es hat trotzdem Spaß gemacht.

Xhosa-, Sotho- und afrikaanssprachige Kinder
Auf dem Rückweg zum Haus wurde ich noch von ein paar Jungs als Fußballcoach angeheuert. Schreck.

Techniktraining fällt bei denen aus. Die sind schon überaus geschickt am Ball. Kondition keulen à la Werner Lorant oder Quälix Magath dürfte bei den schwarzafrikanischen Jungs hingegen auf wenig Gegenliebe stoßen, vermutete ich.

Was also tun, mit dem am Tage des Einbruchs gestifteten, nunmehr fast platten Ball?

7 gegen 2 sticht immer, dachte ich und so kam es dann auch zur allseitigen Zufriedenheit:-)

Das Gelände sieht auf dem Bild sehr viel ebener aus, als es tatsächlich ist.
Wieso das Gras auf dem Foto so grün ist, bleibt mir ebenfalls ein Rätsel.

Mit einer Runde Mandarinen wurde die Trainingseinheit beendet und der Coach wider Willen machte sich für den Einsatz im Krankenhaus fertig.

Nachtrag:

Komme gerade aus dem Krankenhaus, erzähle aber nix! :-)

Nur eines, von dem ich keine Bilder habe. Charles, ein Kind Gottes aus Zimbabwe, den ich in der Poliklinik traf und für dessen verletzte Hand ich betete, war von Xhosas attackiert worden. Es gibt ja hier ein gewisses Maß an Xenophobie gegenüber ausländischen Schwarzen.

Als ich Charles fragte, ob er den Tätern vergeben habe, sagte er mit engelsgleichem Gesicht: "Natürlich".

Mit großer Selbstverständlichkeit sagte er das - Hut ab. Er wusste, dass es kein Christ-Sein ohne Vergebungsbereitschaft geben kann.

Es gibt von vielen Menschen viel Gutes zu lernen!

Und viele liebe Menschen in Not gibt es kennenzulernen. Hier ein paar Wenige davon:

Willem mit Atemnot
Jonathan mit Herzfehler
Kobus mit Mann, dessen Namen ich nicht verstand.
Hinweis für die Lieblingsjutta und andere gewissenhafte Krankenhausbedienstete:

Selbstverständlich holen wir auf jeder Station zunächst die Erlaubnis der Stationsschwestern ein und sprechen danach erst mit den Patienten und fragen, ob sie möchten, dass wir für sie beten.

"Dankt dem HERRN; denn er ist gütig; denn seine Gnade währt ewiglich!" - Psalm 136

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