Church building / Kirchengebäude in Thembalethu

... God has chosen the weak things of the world to confound the things which are mighty; And base things of the world, and things which are despised, has God chosen ... (1Cor 1:27.28) p>p>p>

Montag, 23. August 2010

Gebete im Krankenhaus

Jeden Montag Abend, um 19.00 Uhr, gehen Christen aus der Ekklesia-Gemeinde im Rahmen der Besuchszeit in die Krankenhäuser, beten und erzählen von Jesus. Ich hatte davon immer wieder gehört, dass Menschen geheilt werden und ihr Herz Jesus geben.

Wo mein Herr Jesus verkündigt wird, will ich natürlich auch dabei sein und so gehe ich nun regelmäßig mit. Es gibt ja in der Schule Gottes immer wieder was Neues zu lernen.

 
Das Foto zeigt einen Teil der Ekklesia-Leute im Krankenhauseingang. Insgesamt nehmen etwa 10 Personen teil, die sich in kleinere Gruppen zu 2 oder 3 aufteilen und die Stationen besuchen.

Als wir letzten Montag im Krankenhaus ankamen, sahen wir auch noch eine andere Gruppe von ebenfalls etwa 10 Personen aus einer anderen Gemeinde in George, die zum Beten angetreten waren - krass.

Mit Hein, ganz links im obigen Bild, der die Einsätze koordiniert, war ich mal in der "Trauma Unit", eine Art Poliklinik. Der Mann hat Freimut, dagegen bin ich ein Waisenknabe. Hat original eine Predigt in der Poliklinik gehalten, nachdem er vorher die Verantwortlichen um Erlaubnis fragte.

Trauma-Abteilung des "George Hospital"
 
Einige Menschen wurden nach unseren Gebeten geheilt, bei anderen war nur ein kleiner Erfolg oder auch gar keine sofortige körperliche Reaktion festzustellen.

Ich weiß ja, dass Jesus am Kreuz auch unsere Gesundheit erkauft hat. Siehe z.B. 1.Petr 2,24. Er hat dem, der glaubt, nicht "nur" Vergebung der Sünden und Rettung aus einer Ewigkeit in der Hölle geschenkt. Doch wie ich die Rettung meiner Seele ablehnen kann, so kann ich auch meine Heilung links liegen lassen. Wissentlich oder unwissentlich.

Das Phänomen, das mir in George -und also auch im Krankenhaus-  ein ums andere Mal begegnet, ist das Folgende:

Es wird nur gerettet, wer auf Jesus vertraut und es wird zumeist geheilt, wer glaubt. Der Glaube des Gebet empfangenden Gegenübers, ist grundsätzlich gefragt. Dieser Glaube an die durch Jesus am Kreuz erkaufte Heilung muss offenbar größer sein, als der Unglaube, den uns die "Weisheit dieser Welt" täglich einimpft. Ist der Unglaube zu groß, operiert er wie ein Gegengewicht zum Glauben, der dieses Vertrauen in Gott neutralisiert und unwirksam macht.

Daher leite ich oft, bei Leuten, die nicht selbständig kommen sinngemäß ein: "Glaubst du, das Gott dich heilen kann und dich heilen will?".

Der Mensch, der selbstständig kommt und Heilung durch Gebet empfangen will, wird nach meiner Erfahrung geheilt. Warum? Er kommt mit Glauben. Mit der Erwartung, dass er jetzt Heilung von Gott erfahren kann.

Ich kenne kranke Menschen - auch Christen - die operieren in Unglauben und dann belasse ich es dabei. Daher dränge ich mich nie auf. Eine nette Christin, meine Nachbarin Reti, habe ich morgens um 6 wegen anhaltender Beschwerden im Knöchel zum Krankenhaus gefahren. Sie kennt die Begebenheiten, die wir erleben, aber offensichtlich liegt es ihr zu fern, wirklich anzunehmen, was in der Bibel steht. Das darf man dann so stehen lassen und gut.

 
Nikoleja mit dem Kind von "Jolanda" in der Poliklinik

In Markus 6, ab Vers 4, gibt es eine spannende Äußerung:

"Jesus aber sprach zu ihnen: Ein Prophet ist nirgends verachtet außer in seiner Vaterstadt und bei seinen Verwandten und in seinem Haus! Und er konnte dort kein Wunder tun, außer dass er wenigen Kranken die Hände auflegte und sie heilte."  

Der Sohn Gottes, voll Heiligen Geistes, wie keiner vor und nach ihm, konnte außer ein paar wenigen Heilungen keine Wunder tun. Da steht nicht, dass er nicht wollte oder dass dämonische Bindungen im Weg waren, oder sonstwas, sondern dass er nicht "konnte". Erstaunlich, wie ich finde.

Die Antwort über das "Warum" kommt in Vers 6 gleich hinterher: 

"Und er verwunderte sich wegen ihres Unglaubens."

So ist auch heute. Der Unglaube, das mächtige, destruktive Gegengewicht zum vorhandenen Glauben! Wir wachsen mit Pillen, Tropfen, Therapien und Arztberichten auf. "Der Doktor hat gesagt ...". Ihm glauben wir bedingungslos. Gott glauben wir nicht und er spielt keine bis eine untergeordete Rolle.

Auch wir Christen trauen ihm wenig zu. Wir kennen ihn zu wenig. Der Erfinder des Menschen, der um "jedes Haar auf unserem Haupt" weiß (Mt.10,30) und jede Körperzelle kennt, bleibt außen vor. 

So war es schon immer und so wird es immer bleiben.

Anmerkung: Ich kann und will natürlich nicht mit dem Handy wild im Krankenhaus herumknipsen, aber hie und da habe ich doch mal ein Foto "aus der Hüfte geschossen". 
Ich nehme an, die Persönlichkeitsrechte der abgelichteten Personen sind insofern gewahrt, als keine tatsächliche Möglichkeit für die Leser des Blog besteht, die Menschen zu identifizieren.


Salomé, nach Suizidversuch mit Bändern ans Bett gefesselt. 

Die Tränen liefen bei der 5-köpfigen Verwandtschaft und Salomé, als wir von Jesus erzählten und für die junge Frau beteten. Diese Reaktion bei den Zuhörern kann ja kein Mensch "machen".

Hein verkündigt die gute Nachricht 
und die beiden 2 Damen geben ihr Leben Jesus

Immer wieder beschäftigt mich die Frage, ob das Erlebte auch in Deutschland so umzusetzen wäre. Eine Begebenheit aus dem Sommer 2009 lässt mich wenigstens in Teilen "Ja" vermuten.

Damals betete ich mit einem Herrn, knapp 60 Jahre alt, der im Sterben lag. Nach sehr kurzem theologischen Geplänkel über die Frage, wer Jesus ist, war die Sache schnell auf den eigentlichen Kern reduziert. "Dein Schöpfer und du!". Wir konnten zusammen beten.

Ich nehme an, dass Menschen im Angesicht des Todes, wenn aller irdischer Besitz, Bildung, Sport, Politik, Wissen, Versicherungen, Schulden, Beruf, Essen, Beziehungen, ja nicht mal mehr die eigene Familie eine Rolle spielt, sehr viel leichter zur Besinnung kommen.

Dann schimmert das innere Wissen endlich durch, was in Pred 3,11 steht und das der Mensch sein Leben lang durch seine Geschäftigkeit immer betäubt hat:

"Die Ewigkeit hat er den Menschen ins Herz gelegt"

Jedenfalls hatte ich damals mit schlotternden Knien meinen Gang ins Stadtkrankenhaus angetreten - heute bin ich deutlich entspannter. Ich weiß ja, ich bin nicht allein ...

Gott ist gut!

 Gesehen in George, Belvedere Street

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