Church building / Kirchengebäude in Thembalethu

... God has chosen the weak things of the world to confound the things which are mighty; And base things of the world, and things which are despised, has God chosen ... (1Cor 1:27.28) p>p>p>

Samstag, 13. März 2010

Auch für Küken gilt: Tot ist, wer tot ist und es bleibt.

Jetzt kommt eine Geschichte, die wohl kein geneigter Leser je ähnlich erleben durfte. Ich würde sie nicht glauben, wenn ich nicht live und in Farbe dabei gewesen wäre. Also aufgepasst!

Ausgangslage: Unter Virginias 10 Hühnern und den Küken, gibt es auch zwei 4 Wochen alte. Hier ein Bild, aus gemeinsamen glücklichen Tagen mit ihrer Mama (letzte Woche).


Dann, gestern, Aufregung. Nachbarinnen informierten meine Vermieterin, dass ein Raubvogel Beute unter ihren Küken gemacht habe.
Der Greifvogel war zwar von einer Nachbarin weggecheucht, zurück blieb aber ein schwer verletztes Küken mit einer blutenden Wunde im Hals-/Brustbereich. Smava (Virginia ) hat es von der Wiese ins Haus geholt und da lag es nun auf den Küchenfliesen. Ich meine, es war eigentlich so gut wie tot. Lag auf der Seite und machte im wörtlichen Sinne keinen Pieps mehr. Nur der Schnabel bewegte sich noch etwas. Gefühlsmäßig hätte ich das Kleine von seinem Leiden erlöst. Doch weit gefehlt!

Nachfolgend daher nun eine Anleitung zur Wiederbelebung von mehr als halbtoten Küken in 8 kinderleichten Schritten zum selber ausprobieren. Viel Spaß!

Schritt 1: Das Küken wird auf geeignetem Untergrund, z.B. Küchenfliesen, bereitgelegt. Flugs wird dann ein Kochtopfdeckel und ein Blechlöffel herbeigeholt.


Schritt 2: Nun wird eingeschätzt, ob noch ein Mindestmaß an Leben vorhanden ist. Besichtigen der klaffenden Wunde.


Schritt 3: Der Blechdeckel wird in wenigen Zentimetern Höhe über das Küken gehalten und dann einige Minuten lang (!!!) sehr fest mit dem Löffel auf den Deckel gehauen.
Im hiesigen Fall tat das Kleine immer noch kein Mucks. Meine unausgesprochene Vermutung war an dieser Stelle, dass es nunmehr wohl den Schocktod erlitten haben muss. Anderslautend Smavas Begleitkommentar: "I need to wake it up".  Ach so, es war nur müde?



Schritt 4: Letztmals gesehen 1977 bei Erich Kühnhackl vom EV Landshut auf der Strafbank beim Spiel gegen den EC Bad Nauheim beim Eishockey.
Herbeigeholt wird nämlich nun Nadel und Zwirn (!!!).
Schwarz, passt zwar herrlich zum Gefieder, aber das wurde wohl nicht mit Bedacht aus Stilgründen als Fadenfarbe gewählt. Los geht's jedenfalls. Mit ein paar beherzten Stichen; unter Verzicht auf Betäubung (wie auch), ohne Desinfektion oder partielle Entfernung des Federkleides: Pieps, pieps, pieps, pieps, pieps, pieps, pieps, pieps, pieps!



Schritt 5: Das immer noch regungslose Küken ablegen und eine Schere suchen, um den Zwirn zu durchtrennen. Das Piepsen hat aufgehört. Das war's dann wohl.



Schritt 6: Erneut die Kochtopfdeckelaktion. Wäre ich das Küken gewesen, wäre ich (falls ich noch leben sollte), lieber schon länger tot. Ich Weichei!


Schritt 7: Küken auf seine Beine stellen (wichtig). Es fällt nicht um (?). Nun wieder mit dem Mega-Gong beschallen. "Now it is wide awake!" Jetzt ist es hellwach. Das glaube ich allerdings auch. Tot oder hellwach, dazwischen kann es nix geben.


Schritt 8: Das Küken wird vor den heißen Paraffinofen gestellt. Günstig, falls wie vorliegend, eh gerade omgqumsho, ein traditionelles Essen aus gehacktem Trockenmais und Bohnen stundenlang weichgekocht wird, weil: "they like it warm". Dort bis auf weiteres stehen lassen.
(Übrigens man sieht den Bodenbelag itapeythy und die Pappkartonverkleidung mit Kronenkorken und Nägeln befestigt.)


Abwarten und .... Fertig. Da steht es nun 1a da, ein klasse Küken.Nicht Quick-, aber aber wenigstens -lebendig.

Mein ohne ein Mindestmaß an Sachkenntnis als Frage formulierter Einwand, dem Küken zur Stärkung vielleicht etwas Milch auf eine Untertasse zu geben, fand keine Zustimmung. Genauso wenig wie der mit der Desinfektion. (Stadtmensch halt)

Erstaunlich. Nach einer Stunde stehender Weise vor dem warmen Ofen piepste und hüpfte das Küken wie neu!
Zu seiner Mutter und den anderen kann unser Piepmatz zunächst nicht zurück. Die blutende Wunde erschien ihnen als Futter und sie fingen an daran herum zu picken. Jetzt ist das Küken bis auf weiteres im Haus.

Warum Smava das alles so gemacht hat, kann sie nicht sagen. Sie hat es von ihrer Mutter so gelernt. Die Eltern hatten ganz früher eine kleine Landwirtschaft.
Ich könnte mir vorstellen, dass für das Küken das gleiche gilt, wie für Erfrierungsopfer "Nur nicht einschlafen". Außerdem wurde mutmaßlich die Adrenalin-Ausschüttung angeregt (falls Hühner überhaupt Adrenalin produzieren sollten (?)).

Da habe ich was gelernt. Das gibt es ja nicht mal im Fernsehen.

(Albert E., wusstest du das?)

Nachtrag nächster Morgen, 07.00 Uhr und 10.00 Uhr, Nachuntersuchungen ergab: das Küken ist wohlauf! Für mich unfassbar.

2 Kommentare:

  1. Jutta Heckmann13.03.10, 19:06

    Hallo Lieblingsgeo,
    wenn Du weiter Sprüche zitierst, wird Dir Dein "Titel" wieder aberkannt.
    Ansonsten halte die Krankenschwester über das Befinden des Kükens weiter auf dem Laufenden.
    Liebe Grüße
    Jutta

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  2. Hallo Geo !

    here you just learned me a wonderful veterinarian trick ... - we loved the story !
    After the surviving this the chick will probably survive a whole lot more, and (assuming it's a hen) reward Smava with a lot of omelets.

    Cheers,

    Albert E.

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