Church building / Kirchengebäude in Thembalethu

... God has chosen the weak things of the world to confound the things which are mighty; And base things of the world, and things which are despised, has God chosen ... (1Cor 1:27.28) p>p>p>

Samstag, 22. Januar 2011

Fußwaschung bei 'Plätzchen-Eddie'

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Gerade komme ich vom samstäglichen afrikaansen-Mittelschicht-Christentreffen der "Family of God". Heute waren wir in George im Haus von Eddie und Carien. Die beiden backen Plätzchen in ihrem Haus und vertreiben sie, wodurch sie ihren Lebensunterhalt bestreiten.

Teil der 'Family of God'
Es gab heute Lasagne, Kaffee mit Kuchen, einige Jesuslieder mit zweifacher Gitarrenbegleitung und Gebete.

Da, plötzlich klingelte es mitten im Lobpreis, Eddie ging an die Tür und fand heraus, dass ein nichtsesshafter Coloured etwas zu Essen begehrte.

Ich wollte Eddie glaube ich nicht herausfordern oder sonstwas, aber ohne nachzudenken sagte ich: "Hol' ihn doch rein".

So kam es - bzw. er!  

Er heißt Karol, schläft auf der Straße, war mit ausgeschnittenem Plastikmüllsack vor dem aktuellen Starkregen 'geschützt' und kam als Bärtiger ohne Schuhe und Strümpfe daher. Zersaust-filzig-schütteres Haar. Sein Alter ist ihm unbekannt, er schätzt sich auf etwa 65 Jahre. Von Jesus hatte er noch nicht gehört, wie er sagt.

Karol, hier mit Hausherr Eddie, bricht ein in unser
behütet-beschauliches Christen-Idyll
Von Jesus haben wir Karol erzählt, für ihn gebetet, mit ihm gebetet, ihn in den Arm genommen. Carien hat ihm ihre Bibel geschenkt; eine Tasse Kaffee und Lasagne gab's auch. Als Karol zu Jesus betete, liefen Eddie die Tränen.

Hebr 13,2: "Vernachlässigt nicht die Gastfreundschaft; denn durch sie haben etliche ohne ihr Wissen Engel beherbergt."

Dann sagte Vangie (50) zu Karol, dass sie ihm die Füße waschen wolle, was sie auch tat. Anschließend hat sie ihm noch ihre Strümpfe und Lederstiefeletten geschenkt, die Karol erstaunlicher Weise genau passten. So ging statt Karol, nunmehr Vangie ohne Schuhe heim.

Karol und Vangie
Joh 13,12: "Nachdem Jesus nun ihre Füße gewaschen ... hatte, ... sprach er zu ihnen: Versteht ihr, was ich euch getan habe? ... Wenn nun ich, der Herr und Meister, euch die Füße gewaschen habe, so sollt auch ihr einander die Füße waschen. Denn ein Vorbild habe ich euch gegeben, damit auch ihr tut, wie ich euch getan habe. Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, der Knecht ist nicht größer als sein Herr, noch der Gesandte größer als der ihn gesandt hat."

Vangie, gute Sängerin, hier bei Leannas (rechts) 48. Geburtstag im Dezember
Ich habe den Eindruck, die Zeit steht unmittelbar bevor und ist schon da, wo wir Jesusnachfolger unsere Häuser aufmachen werden und nicht bloß beten, dass Jesus bestimmte Menschen 'irgendwie' segnet und berührt. Jesus nimmt ja uns individuell in die Verantwortung (z.B.: 2.Kor 5,10; Röm 14,10; Mt 25,14f; 1.Kor 13,12f). Wir können uns also nicht nur staunend auf die Mütter Teresas und Georg Müllers dieser Welt verlassen.

Wie mein Freund André unlängst zu recht bemerkte, fragt Jesus, wenn wir Nachfolger Ihm einst begegnen werden, keineswegs: 'hast du jemandem regelmäßig Geld überwiesen, damit dieser den geringsten meiner Brüder kleidet, speist, besucht oder aufnimmt', sondern u.a.mit Mt 25,35ff würde die Sache persönlich!

Was hast du getan?, fragt André bzw. Jesus.

André (47) vor seinem Haus mit dem selbstgemachten Kreuz seines Retters,
auf das er täglich sehen will. Engagiert sich u.a. auch in Silvertown.
Jakobus schreibt im 2. Kapitel seines Briefes:

"Meine Brüder, verbindet den Glauben an unseren Herrn Jesus Christus, den Herrn der Herrlichkeit, nicht mit Ansehen der Person!  

Denn wenn in eure Versammlung ein Mann käme mit goldenen Ringen und in prächtiger Kleidung, es käme aber auch ein Armer in unsauberer Kleidung,  und ihr würdet euch nach dem umsehen, der die prächtige Kleidung trägt, und zu ihm sagen: Setze du dich hier auf diesen guten Platz!, zu dem Armen aber würdet ihr sagen: Bleibe du dort stehen, oder setze dich hier an meinen Fußschemel! – würdet ihr da nicht Unterschiede unter euch machen und nach verwerflichen Grundsätzen richten? 
Hört, meine geliebten Brüder: Hat nicht Gott die Armen dieser Welt erwählt, dass sie reich im Glauben würden und Erben des Reiches, das er denen verheißen hat, die ihn lieben?  
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Ihr aber habt den Armen verachtet! Sind es nicht die Reichen, die euch unterdrücken, und ziehen nicht sie euch vor Gericht?  Lästern sie nicht den guten Namen, der über euch ausgerufen worden ist? 
Wenn ihr das königliche Gesetz erfüllt nach dem Schriftwort: »Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst!«, so handelt ihr recht; wenn ihr aber die Person anseht, so begeht ihr eine Sünde und werdet vom Gesetz als Übertreter verurteilt. ...

Denn das Gericht wird unbarmherzig ergehen über den, der keine Barmherzigkeit geübt hat; die Barmherzigkeit aber triumphiert über das Gericht. ... 

Wenn nun ein Bruder oder eine Schwester ohne Kleidung ist und es ihnen an der täglichen Nahrung fehlt, und jemand von euch würde zu ihnen sagen: Geht hin in Frieden, wärmt und sättigt euch!, aber ihr würdet ihnen nicht geben, was zur Befriedigung ihrer leiblichen Bedürfnisse erforderlich ist, was würde das helfen? ..."


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