Church building / Kirchengebäude in Thembalethu

... God has chosen the weak things of the world to confound the things which are mighty; And base things of the world, and things which are despised, has God chosen ... (1Cor 1:27.28) p>p>p>

Mittwoch, 29. September 2010

Reisebericht Zimbabwe Teil 7 und Abschluss: Rückreise mit Bus und Bahn

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Die Zugfahrt war ein Erlebnis.

Planmäßig sollte das Zurücklegen der Gleisstrecke von Victoria Falls nach Bulawayo von 451 km "nur" 12 Stunden, nämlich von abends 19.00 Uhr bis morgens 07.00 Uhr dauern.

Tatsächlich kamen wir aber erst um nach 12.00 Uhr in Bulawayo an. Nach über 17 Stunden.

Glücklicherweise hatte ich statt 6 US$ für die Economy-Klasse, 10 US$ für ein 1.Klasse-Ticket im 2er Liegeabteil bezahlt.

Es erschien mir, als war dieser Aufpreis von umgerechnet 3 € das bestangelegte Geld meines Lebens.

Zwar betrat ich das Abteil und mich erwarteten statt der 45 Grad Außentemperatur, gefühlte 90 Grad Innentemperatur, denn der Zug stand den ganzen Tag in der prallen Sonne und das Abteilfenster ließ sich nicht öffnen. Doch mit aller Kraft und Verzweiflung bekam ich das Fenster doch auf und so erwartete mich eine schöne Fahrt in der hellen Vollmondnacht.

Bahnhof Vic Falls
Der Zug selbst war in einem desolaten Zustand; die Jungs vom Eisenbahnmuseum DA-Kranichstein hätten ihre helle Freude daran gehabt:

Alle Türschlösser unseres Waggons fehlten.
Die Türen schwangen während der Fahrt auf und zu.
Manches Waggonfenster war nicht mehr vorhanden.
Economy-Klasse. 17 Stunden auf der Bank rechts im Bild
ohne Polster bedeuten eine Herausforderung.
"Rauchen auf dem Regen ist verboten"
Doch das ist alles nicht so bedeutsam, wenn man auf einer Pritsche mit einer Decke liegen und ohne Anstrengung aus dem Fenster sehen darf.

Blick aus meinem Abteilfenster
Noch dazu, da ich mit Richard, einem 33 Jahre alten Handelsreisenden in Sachen Bekleidung aus Livingstone in Sambia das Abteil teilen durfte.
Er ist auch Christ und so sangen wir How Great Thou Art. Ich auf englisch und er auf Shona. Er hatte auch seine Bibel dabei und wir hatten eine gute Zeit.

Noch ein paar Impressionen von der Zugreise:

Haltestelle irgendwo vor Bulawayo
Mann springt auf freier Stecke vom fahrenden Zug
Fahrgäste entladen Gepäckstücke vom fahrenden Zug

Oder eher "High Noon"? Bahnsteige nicht vorhanden.
Sämtliche Bahnanlagen waren marode.
Schaltkästen leer und verrostet.
Elektrische Weichen wurden nunmehr von Hand bedient.

Ankunft am Bahnhof in Bulawayo
In Bulawayo blieb ich eine Nacht bei der Familie von Pastor Jeffrey und buchte für den Folgetag meine Busfahrkarte für die Reise von Bulawayo nach Johannesburg. Preis: Lediglich 20 € bzw. ZAR 200. Erneut schlappe 16 Stunden Fahrt.

Obwohl ich für die Gemeinde meiner neuen Freunde um Pastor Jeff von der Baptistengemeinde in Bulawayo-Barbourfields eingeladen war, entschied ich mich, der Einladung der Pastorenfamilie Thabo und Esther für ein verlängertes Wochenende nach Tembisa zu folgen. Das hatte ich einerseits versprochen und nun war die Gelegenheit günstig, zum anderen, würde ich etwas Neues sehen können.

Ein war eine gute Entscheidung, Johannesburg zu besuchen. Das, was ich von den beiden Townships Tembisa und Ivory Park später sehen sollte, erschreckte mich nicht und ich fühlte mich mit Umgebung und Leuten gleich auf "du-und-du".

Township Tembisa - Gleiche Einwohnerzahl, wie Frankfurt am Main
Doch der Reihe nach und zurück zur Busfahrt Bulawayo - Johannesburg: Der Aufenthalt an der Grenze dauerte wieder mehrere Stunden.

Man hat sich als EU-Bürger schon so sehr an offene Grenzen gewöhnt, da fällt es schwer, sich mit dieser langwierigen Prozedur mit sehr viel bürokratischem Leerlauf anzufreunden.

An der Grenze traf ich wenigstens noch meinen freundlichen Busfahrer Thomas von der Hinreise und wir unterhielten uns über Jesus. Er wusste gute geistliche Geschichten von seiner Oma, ohne jedoch selbst je innerlich beteiligt gewesen zu sein. Ich hoffe, dass eine Saat gesät ist.

Busfahrer 'Baba' Thomas auf der Hinreise am 12.09.10
Mzansi-Express - der Bus der Wahl für meine Rückreise nach Jo'burg
Das obige Foto entstand anlässlich der Zwangspause wegen eines Reifenplatzers und eines beschädigten Auspuffendrohrs. Später, um 02.00 Uhr nachts, in Louis Trichardt, Südafrika, gab's dann noch eine Zwangspause wegen eines Motordefektes.

Nun entwickelte sich Wild West.

Plötzlich öffneten Diebe den Kofferraum des Busses und stahlen 4 Reisetaschen. Alle Mann raus aus dem Bus und auf die Suche nach den Tätern. Nach einer Weile schleppten sie einen etwas armselig gekleideten jungen Mann, vielleicht 19 Jahre alt, an und verprügelten ihn am Bus. Zogen seine Schuhe aus, warfen ihn in den leeren Gepäckanhänger des Busses und sperrten ihn dort ein. Nach einer Weile holten sie ihn wieder heraus und verprügelten ihn wieder. Allen voran eine afrikanische Mama, Hauptopfer des Diebstahls.

Wie ich später in Johannesburg hörte, erhielten die Fahrgäste ihre Gepäckstücke zurück und der Täter wurde ohne Hinzuziehung der Polizei entlassen, wie es in amtsdeutsch heißen würde.

Zwischenzeitlich stoppte ein weiterer Bus aus Bulawayo und mein Mzansi-Express-Busfahrer setzte sich erfolgreich für mich ein, dass ich in diesem Bus des Unternehmens Mndabeli kostenlos mitfahren darf.

Einer von mehreren extrem freundlichen Busfahrern aus Zimbabwe.
In seinem Bus lag ich mit einer Decke auf der Motorabdeckung zum Schlafen.
Wer erlaubt den so etwas?

Mndambeli-Bus mit Borny auf dem Betriebshof in Johannesburg
Im neuen Bus erlaubte mir der Fahrer, Borny, ein Christ, mich mit seiner Decke in den Gang des randvollen Busses zu legen. Sehr bequem! Gerade lag ich, als von der DVD des Bord-TV das zimbabwische Lied ertönte und untertitelt wurde "I have a friend in Jesus". Wie wahr! Danke, Jesus. Ich müsste Sein Wirken schon bewusst übersehen und ignorieren wollen, um nicht die Gunst Gottes auf meiner Reise zu sehen. He is just awesome!

So reiste ich also recht entspannt bis zum Bestimmungsort in Johannesburg.

Auf dem Betriebshof in Johannesburg treffen sich sämtliche Fernbusse der zimbabwischen Städte Bulawayo, Harare und Gweru. Hier werden sie gewartet und gereinigt. Ich nahm mit Borny ein Frühstück ein und wartete auf Thabo, meinen neuen Freund aus Tembisa.

Frühstück mit Busfahrer Borny und dem eingetroffenen Pastor Thabo
Auf dem Bus-Betriebshof geht es rau zu und ein paar Jungs aus einem Township gerieten untereinander wegen eines Plastikeimers zum Wasser holen derart in Streit, dass es Kopfstöße setzte.

Wasserzapfstelle für das Reinigen der Busse und Ort körperlicher Übergriffe
Nach dem einfachen Frühstück gingen Thabo und ich zur Park Station nach Johannesburg, wo ich ein weiteres Busticket für die 17-Stunden-Fahrt von Johannesburg nach George für ZAR 400 kaufte. TransLux hieß das Unternehmen der Wahl.

In der Stadtmitte von Johannesburg fiel mir auf, dass ich schon seit ewigen Zeiten keinen Weißen mehr gesehen hatte. Weder in Bulawayo, noch auf den Dörfern, im Zug, in den Bussen. Immer war ich der Einzige mit "Blass-Fell", wie es in afrikaans übertragen heißt. :-)

Johannesburg-Stadtmitte ist eine sehr geschäftige, hektische, reinschwarze Ecke der Millionenmetropole.

Wie es manchmal so geht: Ich sprach mit einem der Straßenhändler und gab ihm eines meiner letzten Heftchen.

Straßenhändler in Johannesburg
Als er das noch las, fragte mich sein unmittelbarer Standnachbar, wie es sich mit dem dreieinigen Gott verhielte. Gabriel, so der Name des Fragers aus der Demokratischen Republik Kongo, hatte so ernste und tiefe Fragen, er war vorbereitet und Thabo und ich hatten die Ehre, ernten zu dürfen.

Gabriel aus dem Kongo (links) mit meinem Freund Thabo

Gerade kommt mir der Gedanke, dass angesichts der Entwicklung des "rettenden Glaubens" auf dem Globus (siehe z.B. China, Afrika) wir Weißen aus dem Westen  -Stand 2010- im Himmel wohl radikal in der Minderheit sein werden. Das muss anders werden.

Thabo und ich beteten noch für weitere Menschen in der City und irgendwann ging es 20 Minuten mit dem "Minibus" heim zum Township Tembisa, dem Wohnort Thabos.

Dort traf ich erstmals auf seine Familie. Wir hatten fast 3 Tage wunderbare Gemeinschaft.

Die Kinder Gosiame, Lopentse und Thegofatso. Die Namen bedeuten in der
Sprache Tswana (Swaziland) "Alles ist gut", "Überwinder" und "Segen"
Esther und Thabo Nxumalo

Esther und Thabo reichten mich unabhängig voneinander durch die Häuser von Verwandten und Freunden und baten mich für die Leute zu beten. Eine große Ehre für mich. Überall wo ich hinkam, freute man sich sehr, dass ein Weißer einen Besuch abstattet, denn das hätte es noch nie gegeben, hörte ich immer wieder. Mir ist überall viel Herzlichkeit begegnet.

'Mamomkhulu' (Großmutter) Nomsa, geistliche Mutter Esthers.
Ur-Ur-Oma Nomsa hat die ganze Straße evangelisiert (und noch mehr)
und so sind heute viele in der Nachbarschaft ihres Freimutes wegen Christen.
Nachfolgend noch ein paar Fotos aus Tembisa und Ivory Park:

Thabo in seiner kleinen Gemeinde, die sich im Zelt versammelt
Damenchor der kleinen Pfingstgemeinde
Wie überall: Hinterher gibt's Kuchen und Getränke
Ein "Fall" in Tembisa wird mir besonders in Erinnerung bleiben. Ein Ehepaar, das seit langen Jahren keinen Pieps miteinander redete, hat nach unserem zweiten Besuch kurz gesprochen und man gab sich die Hand. Erst tags zuvor hatten wir bei ihnen über die Notwendigkeit von Vergebungsbereitsschaft gesprochen. Klasse! Der Hausherr, Thomas (53), hatte sich erst am Sonntag vor meiner Ankunft im Gottesdienst bei Thabo bekehrt.

Die Frau des Hauses, Anna, war 3 Jahre lang Haushälterin bei Reinhard Bonnke, als dieser in den frühen 80-ern in Südafrika wohnte. Was für ein Zufall. Sie hatte sogar noch ein Familienfoto von den Bonnkes und lobte ihn in den höchsten Tönen. Jedenfalls leite ich einen Brief von ihr und ein paar Fotos, die ich gemacht habe, an Hrn. Bonnke weiter.  

(Wie groß wohl die statistische Wahrscheinlichkeit war, dass sich bei meinem Kurzbesuch dieser Kontakt auftat?)  

Papa Olis Schwiegersohn Peter van den Berg, ist Vize-Direktor von CfaN (Christus für alle Nationen), in den USA. CfaN ist das Missionswerk Bonnkes und so hoffe ich, dass über diesen Kanal Annas Wunsch erfüllt werden kann.

Familie Bonnke vor fast 3 Jahrzehnten in Südafrika
Anna Mathabathe (53), ehemalige Haushälterin
In Ivory Park traf ich auf eine Gruppe von 4 jungen Männern. 3 gingen weg, sie wollten wohl von meinen Geschichten nix wissen, aber mit einem von ihnen hatte ich mich lange im Arm. Oracio aus Mozambique. Beide feuchte Augen. Er kann nicht lesen, was kaum einer seiner Freunde weiß. Dennoch bat er, mein Büchlein "The Amazing Life of Jesus Christ" (hier auf deutsch, wo es etwas hölzern und altmodisch wirkt) als Andenken behalten zu dürfen. 

Was die Townships anbelangt, haben mich meine Erfahrungen mit Jesus ziemlich furchtlos werden lassen. Dem "gesunden Menschenverstand" nach würde ich manchen Ort instinktiv meiden, aber alle brauchen Jesus und ich weiß, ER ist mit mir.

An vielen Laternenmasten in Johannesburg:
Schnell und am gleichen Tag: Abtreibung.
Sicher und schmerzfrei. Studentinnen bezahlen weniger.
Auf nachfolgenden Foto zeigen 3 talentierte Jugendliche eine sehr gekonnte Darbietung aus Artistik, Zaubertricks und Schauspiel in einer Taverne. Choreografisch anspruchsvoll, witzig, abwechslungsreich. Leider viele ungute Gesten mit Körper, Zigaretten und Bierflaschen. Wer will es ihnen verdenken, es ist dem Umfeld geschuldet. Da hatte ich schon wieder feuchte Augen als ich dachte, welches Potential, Talent und Kreativität sie von Gott bekommen haben.
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3 kreative Jugendliche führen Tanz, Akrobatik und Zauberkunststückchen
in einer Taverne auf. Großes Potenzial, falscher Ort
Tembisa und Ivory Park habe ich als insgesamt recht sauber erlebt. Allerdings ist die offene Abwasserführung ein Problem. Zu viele Menschen für zu gering dimensionierte Abwasserrohre. Man ist nun dabei, das zu verbessern.
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Geruchsintensives Abwasser mit dem Charakter von Bächen
Dann doch lieber Wasser aus dem Bohrloch oder dem "Bubi-River-Dam" :-)
Verbotsschild auf einem Bahnsteig der berüchtigten Johannesburger METRO
Nachdem es leerer in der METRO wurde, konnte ich mal knipsen.
Eigentlich eine S-Bahn wie jede andere.
Fazit:
Am Ende reiste ich also mit einem Rucksack voller Studentenfutter, Erfahrungen und Eindrücken, nach 3 Wochen wieder 'heim', nach George, Thembalethu, Zone Acht.

17+16+17 Stunden mit Bus und Bahn.

Dabei traf ich unzählige Menschen in Südafrika und Zimbabwe, von denen ich glaube, dass Jesus sie mir über den Weg geschickt hat. Ich durfte vieles von ihnen lernen und mancher durfte hören, dass es einen Gott gibt, der nach ihm Ausschau hält und ihn liebt. Einige andere haben Ihn am eigenen Leib erfahren.

Mein Eindruck von Zimbabwe war deutlich positiver, als das, was man aus den Medien kennt. Zugegeben, das Land ist wirtschaftlich schwer angeschlagen und es fehlt an Entwicklungsmöglichkeiten. Doch bittere Armut, bei der man nicht weiß, wo das Essen herkommen soll, ist mir nicht begegnet. Alkohol- und Drogenmissbrauch, Besitz von Waffen, offene Kriminalität oder Anfeindungen sind mir ebenfalls nicht untergekommen. Vieles, was in westlichen Gesellschaften verbreitet und anerkannt ist und in Zimbabwe fehlt, vermisste ich hier nicht. 
Einmal mehr bestärkt sich zudem mein negativer Eindruck über die schlagzeilenorientierte so genannte "objektive Berichterstattung" der freien Medien, die den Menschen in Südafrika ein zweifelhaftes Bild über den Nachbarn im Norden vermittelt. 


Ausblick:
Thabo hat vorgeschlagen, dass wir beiden eine mehrtägige "Jesus-Kampagne" im Township Tembisa abhalten. Mal sehen, was aus der Idee wird. 

Auf jeden Fall will Thabo mir erst mal sein kleines Heimatland Swaziland, 3,5 Autostunden von Johannesburg entfernt, zeigen. Da bin ich schon erwartungsfroh.


Zudem bin ich von Chris Smith, Pastor des "Wilderness Christian Fellowship", für eine einwöchige Missionsreise ab dem 9. Oktober nach Maseru / Lesotho eingeladen. Da habe ich zugesagt. Es gibt für mich bestimmt einiges zu lernen.



Es bewegt sich also etwas und man wird sehen, wo das noch alles hinführt - außer nach Swaziland und Lesotho. 

Immerhin ist Gott sehr kreativ und man darf gespannt auf Seine nächsten Schritte sein.


Gesehen in Vic Falls
Gesehen in Ivory Park / Johannesburg
Gesehen in Bulawayo

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Dienstag, 21. September 2010

Reisebericht Zimbabwe Teil 6: Victoria Falls

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Bei meiner Ankunft in VicFalls, drohte die Dunkelheit schnell hereinzubrechen.

Hotels sind hier schweineteuer, in einem umzäunten Zeltplatz wollte man auch noch 10 $ von mir, so dass ich mich zum Rand des Ortes aufmachte und mein Zelt gerade noch rechtzeitig am Bahndamm aufschlug, bevor es finster wurde.

Ich sah zwar eine Menge Elefantendung, hörte auch von ein paar Leuten aus einem der Dörfer, durch das ich reiste, dass vor ein paar Wochen ein Elefant eine Frau getötet hat, aber ich war jetzt so lange im Busch, da kam es auf den einen Tag auch nicht mehr an, dachte ich mir.

Elefantendung. 45-er Schuh zum Größenvergleich

Zeltplatz vor dem Bahndamm mitten im Elefantengebiet
Elefanten sind ja gar nicht so putzige Gesellen, wie man meinen könnte. Im gesamten Ort waren unzählige Zäune und Mauern eingedrückt. Meine Vermutung wurde auf Nachfrage bestätigt. Elefanten. "Die lieben Blumen!", hieß es. Na dann.

Beim Aufwachen: Schwein gehabt!
(Ein "Warthog" - weiß den deutschen Namen nicht)

Der westliche Gartenfreund ärgert sich über Maulwürfe, Wühlmäuse und Borkenkäfer. Hier sind es Paviane, Wildschweine und Elefanten, die aus dem Ziergarten regelmäßig einen Tiergarten machen.

So sehen die meisten Mauern aus
... oder so ...
... und so die Zäune ...
Der Mensch scheint der heimischen Tierwelt hoffnungslos ausgeliefert.

Tiere hin oder her. Am Morgen, an dem ich unbeschadet aufwachte, machte ich mich auf, um knapp eine Stunde zum am Vortag erspähten Krankenhaus zu marschieren.


Ich hatte je gerade von meinen Erfahrungen im St. Luke's Hospital berichtet, und so will ich diesen Bericht kurz halten. Nachdem ich mich beim diensthabenden Arzt vorstellte und ihn um Erlaubnis fragte, konnte es in bewährter Manier auch hier losgehen, nachdem er meine Papiere geprüft hatte.

Leitbild des Krankenhauses, das die begrenzten Möglichkeiten bekennt

Ich hatte auch in diesem Krankenhaus wieder wunderbare Begegnungen.



In einem Männersaal fragte ich wieder nach Jesus. Dann betete ich für die Herren. Zwei junge Männer, beides Christen, mit den Namen Hendrik und James wurden sofort köperlich durch den Heiligen Geist berührt und ich bat sie, in ihrer Landessprache den anderen gegenüber zu bezeugen, was Jesus für sie getan hat. Nachdem sie das taten, erläuterte ich, wer Jesus ist und fragte, wer IHN kennenlernen möchte. Es meldete sich der Herr auf dem Bild rechts und wir beteten zusammen.

'Cowboy' Mpofu, der Herr links im Bild
Dann fragte ich ihn, was mit seinem älteren Bettnachbarn zur Linken sei. Dieser spreche nur isiNdebele, hieß es. Also hat das neugeborene Kind Gottes von englisch in die Bantusprache übersetzt und "Cowboy" gab sein Leben ebenfalls Jesus. Cool.

Auf dem Rückweg zum Ort, lief ich durch eines der beiden Townships


Zum Abschluss des Tages schlenderte ich noch zum Zambezi-River und den Vic Falls, den mit 109 Metern mit Abstand höchsten Wasserfällen der Welt. Ganz nett.

Wir waren da.
An den Wasserfällen traf ich auf einen Foto-Abenteurer aus Fürth in Franken. Jens Cullmann, der seit 2 Jahren mit seinem Geländewagen Afrika bereist. Auf seiner Homepage auch ein Eintrag zu den VicFalls und seiner Begegnung mit einem Elefanten.

Jens und ich hatten unterschiedliche Missionen,
verstanden uns aber gut
Die Regenzeit beginnt erst im November. Dennoch: Etwas Wasser
war noch vorhanden, um den Zambezi herunterzufallen.



Luftaufnahme. Habe ich von einem Poster abgeknipst.
Die Wasserfälle sind über 1,7 Kilometer breit.
Regenwald umgibt die Fälle wegen der hohen Luftfeuchtigkeit am Ort.
Immerhin wird tonnenweise Wasser beim Auftreffen auf den Grund zerstäubt.
Brücke über den Zambezi und Grenze Zimbabwe - Sambia
VicFalls hat einige der besten Hotels der Welt im Kolonialstil. Ich habe gestaunt. Ein paar lebensältere weiße Touristinnen aus Südafrika, vermutlich dort abgestiegen, brachten mich zum Schmunzeln. "Oh, ihr lebt an einem wunderbaren Ort!", hieß es zu den schwarzen Eintrittskartenkontrolleuren. Als ob man am Schalter oder einer Aussichtsplattform wohnen würde. Die Jungs wohnen im Township, Gnädigste, und sind froh, wenn sie irgendwie überleben.

Victoria Falls Hotel. Eines der führenden Hotels der Welt,
lässt eine Messingtafel wissen. Es gibt noch weitere dieser Kategorie hier.
Ein Teil eines der Innenhöfe bzw. Hotelparks

VicFalls war kein schöner Ort für mich. Erstens sehr teuer! 7-Weltwunder-Zuschlag, wo immer man hingeht. Hamburger im Spurs schlappe 13$. Nö, danke.

Zweitens: Unzählige Verkäufer belästigen einen zudem unentwegt auf der Straße im Versuch, einem Zeugs anzudrehen. Sie wollen überleben - versteh' ich, aber für mich war das extrem störend.

Victoria Falls Backpacker, Gibson Road
So wartete ich in einem Backpacker, wo ich mein Zelt für nur 6$ für eine Nacht aufschlagen konnte, auf die Abfahrt meines Bummelzuges am Abend des 22. September, 19.00 Uhr. Dusche, Pool und Rasen inclusive.

Da bekehrte sich wenigstens der Angestellte Lovemore. Das ist unter Ewigkeitsaspekten mehr wert, als alles andere.

Der sympathische Backpacker-Mitarbeiter namens "Lovemore"
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